Akkus sind umweltverträglicher als Batterien. Welche Akku-Typen gibt es überhaupt? Für welche Geräte sind sie geeignet und was ist bei der Entsorgung zu beachten?
Batterien brauchen zu ihrer Herstellung 500 mal mehr Energie als sie bei der Nutzung letztendlich zur Verfügung stellen und sind somit die teuerste Energieform überhaupt. Bei Rohstoffgewinnung, Produktion und Transport wird CO2 freigesetzt. Bedenkt man, dass ein Akku bis zu 10.000 Batterien ersetzt, liegt es auf der Hand, dass man durch Akkus nicht nur Energie spart, sondern auch das Klima schont.
Akkumulatoren, kurz Akkus genannt, bieten eine klimaschonende Alternative zu Batterien. Als umweltfreundlichste Form wären zunächst die wiederaufladbaren Alkali-Mangan-Zellen (kurz RAM; steht für Rechargeable Alkaline Manganese) zu nennen. Sie tragen das Umweltzeichen blauer Engel, weil sie nicht nur wiederaufladbar, sondern auch schadstoffarm sind. Sie haben leider keine weite Verbreitung erfahren und sind nur im Fachgeschäft erhältlich.
RAM-Zellen sind besonders gut geeignet für Geräte, die selten genutzt werden wie beispielsweise Taschenlampen. Sie haben eine geringe Selbstentladung und können so länger ungenutzt lagern, ohne ihren Saft zu verlieren. Man kann sie etwa 25 Ladezyklen lang verwenden. Anders als bei Akkus sollte man sie möglichst früh wieder aufladen, um ihre volle Kapazität auszunutzen. Diese verringert sich zwar stetig bei jedem Aufladen, aber die 40 Prozent, die nach 25 mal Laden noch übrig sind, bieten immerhin noch mehr Energie als die umweltschädlichen Nickel-Cadmium-Akkus von Beginn an zur Verfügung stellen.
Nickelmetallhydrid-, Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Akkus
Nickelmetallhydrid-Akkus, Lithium-Ionen-Akkus oder Lithium-Polymer-Akkus sind die weit verbreitete Alternative zu herkömmlichen Batterien. Sie sind in den gängigen Batteriegrößen erhältlich: Micro (AAA), Mignon (AA), Baby (C), Mono (D), und E-Block (PP3). Es gibt sogar wiederaufladbare Knopfzellen, die besonders in schnurlosen Telefonen und Kopfhörern zum Einsatz kommen.
Den sogenannten Memory-Effekt, also das Phänomen, dass man den Akku nicht zu früh laden darf, weil es sonst zu irreversiblem Leistungsverlust kommt, kennen diese Akku-Typen nicht. Man muss nur darauf achten, dass sie sich nicht vollständig entladen. Eine Einschränkung, die viele Geräte schon mit dem Tiefentladeschutz ausgleichen. Nickelmetallhydrid-Akkus und Akkus auf Lithium-Basis halten ungefähr 1.000 Ladezyklen. Sie sind durch eine höhere Selbstentladung eher für Geräte geeignet, die regelmäßig im Einsatz sind, und werden so häufig in Notebooks und Handys verwendet.
Vorsicht vor schädliche Nickel-Cadmium-Akkus
Nickel-Cadmium-Akkus oder Geräte, die mit ebendiesen betrieben werden, sollte man auf gar keinen Fall kaufen. 2004 wurden sie zwar schon teilweise verboten, in schnurlosen Elektrowerkzeugen, wie Akkuschraubern, werden sie jedoch noch eingesetzt. Dabei können Nickel-Cadmium-Akkus nicht viel Ladung speichern. Hinzu kommt, dass der Memory-Effekt die Handhabung erschwert.
Cadmium (Cd) ist wie jedes Schwermetall nicht nur für die Umwelt schädlich, sondern führt beim Menschen zu direkten gesundheitlichen Schäden an Lunge und Nieren. Es wird in der Biosphäre nie wieder abgebaut, sondern reichert sich in der Umwelt an und wird schließlich mit der Nahrung wieder von Mensch und Tier aufgenommen.
Akkus und Ladegerät
Akkus bringen nur Umwelt- und Kostenvorteile bei richtiger Nutzung. Sie entladen sich schneller als normale Batterien und man muss darauf achten, dass es nicht zur völligen Tiefentladung kommt. Eine Wiederaufladen ist dann nicht mehr möglich. Doch viele Geräte haben schon einen Tiefentladeschutz.
Ein gutes Ladegerät sollte den Akkutyp automatisch erkennen oder auf verschiedene Akkutypen einstellbar sein. Außerdem sollte das Gerät den Ladezustand des Akkus erkennen und einen Überladeschutz haben. Beim Einlegen ins Ladegerät ist darauf zu achten, dass man die Pole nicht verwechselt. Das könnte den Akku zerstören. Normale Einwegbatterien sollte man auf keinen Fall einlegen, denn sie könnten im Ladegerät explodieren. Auch sollte man bedenken, dass eingesteckte Ladegeräte Strom verbrauchen, auch wenn keine Akkus eingelegt sind.
Batterien und Akkus richtig entsorgen
Egal ob Einwegbatterien oder Akkus, sie alle enthalten giftige Schwermetalle. Diese geraten in die Umwelt, wenn man sie über den Hausmüll entsorgt. Gerätebatterien und Akkus können an jeder Verkaufsstelle kostenlos abgegeben werden, egal, um welche Marke oder um welchen Typ es sich handelt oder wo sie gekauft wurden. Auch Autobatterien können bei den jeweiligen Verkaufsstellen zurückgegeben werden. Wenn man keine alte Batterie bei dem Kauf einer neuen abzugeben hat, ist ein Rückgabepfand von 7,50 Euro zu entrichten.
Sammelstellen der Kommunen, wie Wertsoff- oder Recyclinghöfe, nehmen Batterien, Akkus und alte Elektrogeräte unentgeltlich entgegen. Auch gibt es Schadstoffmobile, die wie die Müllabfuhr durch die Ortschaften fahren, um Schadstoffe einzusammeln. Die Einsatztermine sind den jeweiligen Mitteilungsblättchen der Kommunen zu entnehmen.