Nicht nur die Götter des alten Ägypten, auch die Bauten, Kulte und Rituale dieses geheimnisvollen Landes regen immer wieder zum Nachdenken und zu neuen Geschichten an.
Wer waren diese übernatürlichen Wesen, die auch 5.000 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen immer noch die Fantasie der Menschheit beflügeln? Warum wurden die Pyramiden gebaut und aus welchem Grund tote Körper mumifiziert? Und gibt es den Fluch der Mumie wirklich?
Stargate, Erich von Däniken oder die neue Kinderserie Anubis, die vom 29. September an auf NICK und ab dem 6. Oktober 2009 auch auf VIVA ausgestrahlt wird: Das Interesse an den geheimnisvollen und mächtigen Tier-/Mensch-Gestalten, den Geschichten und Rätseln dieses Landes flammt in regelmäßigen Abständen neu auf. Für die einen waren die damaligen Herrscher Außerirdische, für andere magische Geschöpfe mit übernatürlichen Kräften, die das Leben der „normalen“ Ägypter lenkten und denen diese sich unterwarfen.
Tatsache ist, dass trotz vieler Ausgrabungen von Kunst- und Alltagsgegenständen, hieroglyphischer Schriften und Gräbern die Ägyptologen, die Experten auf dem Gebiet der altägyptischen Kultur, nur sehr wenig wirklich gesichertes Wissen über das Geschehen während der einzelnen Epochen des Landes besitzen. Trotz aller Funde, ihrer Deutung und Übersetzung kann niemand mit Sicherheit sagen, was sie für die alten Ägypter nun genau bedeuteten. Das fängt schon bei den eindrucksvollen Bauten, den Pyramiden an: Nicht nur die Art und Weise, wie diese nun tatsächlich errichtet wurden, ist – trotz etlicher Theorien – nicht mit Sicherheit bekannt. Auch die Frage, warum überhaupt und aus welchen Grund auf diese Weise, wird vielleicht für immer ein Rätsel bleiben.
Die Pyramiden
Die erste Pyramide, die man als solche im engeren Sinne bezeichnen kann, entstand um 2700 vor unserer Zeitrechnung auf dem Gelände der königlichen Grabanlage von Sakkara, die der ägyptische Architekt – ja, diesen Beruf gab es damals wirklich auch schon – errichtete. Dieser wurde aufgrund allseitiger Bewunderung für seine Fähigkeiten später, wie sollte es auch anders sein, zum Gott erklärt.
Die Pyramide diente vermutlich tatsächlich als Grabmal für seinen Herrscher, den Pharao Djoser der Dritten Dynastie, und weder als astronomische Beobachtungsstation, Sonnenuhr, oder – eine ganz wilde Theorie – als Ausgangspunkt für die Kommunikation mit Außerirdischen.
Der Glaube bestimmte das Leben: Kulte und Rituale
Die Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod, daher sollte es nicht verwundern, dass sie ihren geliebten, verehrten und auch gefürchteten Anführern diese riesigen Monumente für ein bequemes Leben nach dem Tod, Grabbeigaben in Form von Schätzen, Opfergaben, bis dahin noch lebenden Haustieren, Dienern und Ehefrauen eingeschlossen, errichteten.
Über ganz Ägypten verstreut lassen sich über 90 Pyramiden finden, die jedoch nicht nur als Grab, sondern auch dem Zweck dienen sollten, den Anfang der Schöpfung, einen sich aus dem Chaos der Ursuppe erhebenden Urhügel eindrucksvoll zu symbolisieren. Eventuell dienten sie aber auch dem Zweck, den unberechenbaren Göttern im Himmel nahe zu kommen. Schließlich war es sogar für die herrschende Klasse entscheidend, Kulte und Rituale genau einzuhalten. Denn die Grundlage des Staates war die Religion und die Grundlage der Religion der ewige Kreislauf der Erneuerung. Dies basierte auf ihren Erfahrungen der immer wiederkehrenden Nil-Überschwemmungen und der anschließenden Möglichkeit, nach dieser völligen Zerstörung, die Felder neu und gewinnbringend bewirtschaften zu können. Um diesen Kreislauf zu erhalten , brauchten die Götter Hilfe. Nur durch das Einhalten bestimmter Kulte und Rituale war es Göttern und Menschen gemeinsam möglich, böse Dämonen zu vertreiben, die nur auf Tod und Zerstörung aus waren.
Rätsel der Geschichte: Mumien, Flüche, geheime Kammern
Doch Fragen bleiben: Wozu dienten die verborgenen Kammern der Pyramiden? Sollten sie wirklich einen Schutz vor Grabräubern bieten, oder waren sie – ganz banal – einfach nur Aufenthaltsräume für die Arbeiter während der Errichtung des Baus?
Warum wurden die Toten mumifiziert? Diente diese Technik wirklich dazu, den Verstorbenen das Leben nach dem Tod zu erleichtern und gibt es den geheimnisvollen Fluch der Mumie tatsächlich? Einige Mediziner gehen heute davon aus, dass es sich bei diesem um eine Schimmelpilzart handeln könnte, dessen Toxin immer das schwächste Organ eines lebenden Körpers angreift. Ist dieser gesund, geschieht erst einmal gar nichts. Sollte er jedoch erkranken, greift das Pilzgift das erkrankte Organ an. Diese Theorie würde zwar erklären, warum einige Forscher erst Jahre nach der Öffnung einer Grabkammer starben, einen in allen Punkten überzeugenden Beweis liefert sie jedoch nicht.
Es bleibt die Hoffnung, dass uns die Forschung und Wissenschaft noch lange im Unklaren, und damit Raum für weitere zauberhafte, magische und mystische Geschichten über die Ägypter, ihr Land, ihr Leben und ihre Götter lässt.