Bessere Audioqualität beim Filmen. Nichts verdirbt ein Video mehr als schlechter Sound. Wer für den richtigen Ton sorgen will, verwendet ein externes Mikro und eine Kamera mit manueller Tonaussteuerung.
Es gibt einige Gründe, warum qualitativ gute Tonaufnahmen mit einer Video-Kamera nicht einfach zu erzielen sind. In den meisten Fällen liegt das daran, dass ein Kamera-Mikrofon omnidirektional arbeitet, das heißt, dass der Ton aus allen Richtungen aufgenommen wird. Das funktioniert auch ganz gut, wenn Sie die Umgebungsgeräusche aufnehmen wollen. Möchten Sie dagegen das Gespräch zweier Personen vor der Kamera aufnehmen, wird dies meistens durch störende Nebengeräusche überlagert.
Hinzu kommt, dass das Mikrofon direkt am Kameragehäuse angebracht, bei preiswerten Modellen sogar in das Gehäuse integriert ist. Das macht ein Mikrofon sehr anfällig für die Arbeitsgeräusche der Kamera, die beim Zoomen, beim Speichern auf das Band oder beim Bedienen der Kontrollelemente entstehen. Auch die Arbeit des Kameramanns, sein Atmen, Handbewegungen oder Schritte, werden oft von einem Mikro aufgezeichnet.
Besserer Sound? So geht’s
Glücklicherweise gibt es ein paar Möglichkeiten, die Soundqualität zu verbessern. Die erste so einfach wie wirkungsvoll: Verwenden Sie bei der Aufnahme einen Kopfhörer. Sie brauchen kein hochwertiges Studiogerät, ein einfacher, aber geschlossener Kopfhörer reicht völlig aus. Nach dem Aufsetzen bekommen Sie eine unmittelbare Rückmeldung, über das, was das Mikro aufgenommen hat. Das steigert Ihre Sensibilität gegenüber Geräuschen, die Sie bei der Aufnahme erzeugen, wie beispielsweise Atmen, Schritte oder unvorsichtigem Bedienen der Kontrollelemente. Die Ausschaltung sämtlicher Hintergrundgeräusche sollte Ihr Ziel beim Filmen sein.
Wichtig ist außerdem, die Grenzen des Kamera-Mikros kennen. Denken Sie daran: Ein eingebautes Mikro zeichnet keinen authentischen Ton sondern nur eine Geräuschkulisse auf. Wenn Sie auf einer Party das Gespräch zweier Personen aufnehmen wollen, müssen Sie nah ran gehen, sonst fangen Sie mit einem omnidirektionalen Mikro alle Geräusche der Umgebung mit ein. Das merken Sie allerdings sofort, wenn Sie einen Kopfhörer aufgesetzt haben.
Steuern Sie den Ton manuell aus, achten Sie darauf, die Aufnahme nicht zu übersteuern. Auf dem Display erkennen Sie anhand einer Balkenanzeige, wie laut der vom Mikro eingefangene Ton gerade ist. Nehmen Sie den Ton so laut wie möglich auf, aber bleiben Sie immer unter der Übersteuerungswarnung. Eine übersteuerte Aufnahme ist meistens auch mit elektronischer Hilfe bei der Nachbearbeitung nicht mehr zu retten.
Windgeräusche abschwächen
Filmen Sie im Freien, achten Sie auf die Windgeräusche und schalten Sie den elektronischen Windfilter ein (manche Kameras können das automatisch). Dadurch werden die störenden Windgeräusche bei der Aufnahme abgeschwächt, verschwinden aber nie vollständig. Wenn Sie die Empfindlichkeit des Mikrofons voll nutzen möchten, müssen Sie die Windschutzfunktion allerdings ausschalten. Verwenden Sie die Windschutzfunktion beim Filmen an windigen Orten wie beispielsweise am Strand oder in der Nähe von Gebäuden. Schalten Sie die Windschutzfunktion nicht während der Aufnahme ein oder aus (falls das überhaupt möglich ist).
Kleiner Tipp: Mit einer dicken Frotteesocke als Dämpfung kann ein Mikrofon provisorisch vor krachenden Störgeräuschen durch starken Wind geschützt werden. Bei extrem hohem Lärmpegel ist der Strumpf zwar kein Allheilmittel, macht die Aufnahme aber zumindest erträglich. Am besten suchen Sie einen windgeschützten Ort auf.