Irisdiagnostik: Diagnostik, die Änderungen der Iris deuten soll.
Nach den Verfechtern der Irisdiagnostik können Veränderungen der Iris gedeutet werden. Diese Diagnostikform soll Rückschlüsse auf Körper und Geist ziehen.
Um den gesundheitlichen Zustand eines Patienten genauer zu erfassen, wurde bereits im Altertum die Irisdiagnostik verwendet. Die Diagnose mit Hilfe der Iris gehört zu den Diagnoseverfahren, die im Bereich der Naturmedizin Anwendung finden. Obwohl nicht wissenschaftlich anerkannt, ist die Irisdiagnose genauso wie die Zungendiagnostik, ein fester Bestandteil in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). Man geht davon aus, dass die Augen der Spiegel der Seele sind und Rückschlüsse über den Zustand von Körper, Geist und Seele zulassen und dabei Auskunft über die allgemeine, energetische Kondition des Menschen geben.
Irisdiagnostik – Verbindung zwischen Augen und Organen
Dr. Ignaz von Peczely (1826-1911) gilt als der Vater der Irisdiagnostik. In seinen Forschungsarbeiten befasste er sich mit den Zusammenhängen zwischen den inneren Organen und den Augen. Seiner Theorie zufolge bedeutet dies: die Abbildung auf der rechten Iris oder auch Regenbogenhaut spiegelt die rechte Hälfte des Körpers wider und die linke Körperhälfte wird durch die linke Iris abgebildet. Die von Peczely erstellte sog. Iristopographie wurde im Laufe der Zeit immer wieder modifiziert und damit auf den neuesten Stand der medizinischen Entwicklung gebracht. Auf seinen gesammelten Erkenntnissen baute der Pastor Emanuel Felke (1856-1926) weiter auf und entwickelte homöopatische Medikamente nach den durch die Irisdiagnostik festgestellten Befunden.
Augenfarbe und Konstitutionstypen
Nach von Peczely lässt sich die Irisdiagnostik in zwei große Bereiche aufteilen. Auf der einen Seite soll sie Hinweise auf bereits überstandene oder akute Erkrankungen geben und über die Augenfarbe erfolgt weiter die Einteilung in Konstitutionstypen. Dabei wird die sog. Iriskonstitution festgestellt, die Rückschlüsse auf eventuell auftretende Erbkrankheiten und auf weitere, möglicherweise eintretende, gesundheitliche Beschwerden geben sollen.
Irisdiagnostik durch Veränderungen
Auf der anderen Seite soll mit Hilfe der Irisdiagnostik der derzeitige Zustand des Körpers festgestellt werden. Der Forscher von Peczely geht davon aus, dass kranke bzw. gefährdete Organe sichtbare Spuren auf der Regenbogenhaut in Form von Veränderungen hinterlassen, die ihre Farbe, Beschaffenheit oder Klarheit betreffen. Veränderungen sind Abweichungen von der Norm: Iriszeichen, Irisphänomene, die auch in reflektorische und Strukturzeichen unterteilt werden können.
Beispiele aus der Irisdiagnostik
Bei der Diagnostik, die Veränderungen der Iris interpretiert, können laut ihren Verfechtern, Rückschlüsse auf Krankheiten gezogen werden. Sie gehen zum Beispiel davon aus, dass Strukturzeichen generell Hinweise auf eine Schwächung der Organe geben. Eine grün-braune Verfärbung der Iris, der sog. Kayser-Fleischer-Ring, soll auf eine Störung der Leber deuten. Wenn vom Krausenrand bis zum Ziliarrand radiäre Strahlen zu sehen sind, kann dies für Störungen im Bereich des Verdauungsapparates sprechen. Das Horner-Syndrom soll für eine Störung im nervlichen Bereich stehen – einen Hinweis darauf geben ungleich große Pupillen. Bei einer Gelbsucht tritt eine eindeutige Färbung der Skleren auf und langfristige, entzündliche Prozesse können an Aufhellungen in der Regenbogenhaut zu erkennen sein.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin deutet man die unterschiedlichen Iriszeichen als Yin- und Yangzeichen und interpretiert die Zeichen entsprechend.
Welche Diagnoseverfahren gibt es außer der Irisdiagnostik?
Neben der Irisdiagnostik zählen auch die Kirlianfotografie, Zungendiagnostik, Bionenergetische Diagnostik, Antlitzdiagnose, Nageldiagnostik und die Handdiagnostik zu den im Rahmen der alternativen Heilmethoden angewendeten, jedoch nicht wissenschaftlich anerkannten Verfahren, um eine Diagnose zu stellen. Im Gegensatz dazu stehen die in der herkömmlichen Medizin verwendeten Diagnostikverfahren, bei denen durch Untersuchungen bestimmte Werte im Urin oder/und im Blut (Cholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin, Rheumafaktoren, Erythrozyten und Leukozyten, Triglyceride, Thrombozyten/Blutplättchen, Hämoglobin, Hämatokrit, pH-Wert,Harnsäurewerte, Östrogenspiegel) im Stuhl getestet und zur endgültigen Diagnose herangezogen werden. Daneben gibt es noch die Möglichkeit von genetischen Untersuchungen und Funktionstests. Eine Kombination aus mehreren Methoden ist durchaus möglich.