Die japanische Heilmethode Reiki wurde von Mikao Usui entwickelt. Vier Reiki-Symbole dienen der Energieübertragung zur Heilung von Körper, Geist und Seele.
Reiki ist eine spirituelle Heilmethode, bei der durch Handauflegung die Lebensenergie zur Aktivierung von Selbstheilungsprozessen umgewandelt wird. Diese Geistheilungsmethode fand bereits vor 2.500 Jahren in der Geschichte Japans Erwähnung und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Mikao Usui neu entdeckt und weiterentwickelt. Er stieß in den traditionellen Lehren des Shintôismus, des Esoterischen Buddhismus und des Shugendo auf Symbole, die für ihn den Schlüssel zur Umwandlung von Lebensenergie in Kraftströme zur Selbstheilung von körperlichen und seelischen Leiden darstellten. Mikao Usui bezeichnete seine daraus resultierende Heilmethode als Usui Shiki Ryoho („Usui-System der natürlichen Heilung“), was später als Reiki bekannt wurde. Reiki kann an jedem Ort und ohne weitere Hilfsmittel durchgeführt werden.
Voraussetzungen für die Anwendung der vier Symbole des Reiki
Die Reiki-Symbole sind für diejenigen, die noch keine Einweihung in den ersten und zweiten Grad des Reiki erfahren haben, ohne Wert und nicht zu gebrauchen. Durch die vier traditionellen Einweihungen des ersten Reiki-Grades erfolgt eine Übergabe der Fähigkeit, mit den Händen Reiki weiterzugeben. Diese vier Einweihungen sollten in einem Abstand von minimal drei und maximal 23 Stunden stattfinden. Beim zweiten Reiki-Grad vollzieht sich die Einweihung in die ersten drei Symbole des Usui-Systems. Das vierte Symbol wird bei der Weihe zum Meister offenbart. Erst mit dem Meistersymbol kann Reiki unterrichtet und weitergegeben werden. Für die Anwendung von Reiki reicht die Einweihung in den ersten und zweiten Reiki-Grad völlig aus.
Das erste Reiki-Symbol: ChoKu rei (CR-Symbol)
Das CR-Symbol mit dem Mantra ChoKu rei ermöglicht es, die Übertragung der heilenden Energie immens zu verstärken. Dieses erste Symbol hat seinen Ursprung im japanischen Schamanismus (Shintôismus) und der japanischen Magie (Shugendô). Das Symbol findet bereits im Jahr 927 n. Chr. in einem japanischen Gelehrtenbuch im Kapitel über rituelle Gebete für Lichtgeister Erwähnung. Sinngemäß wird ChoKu rei folgendermaßen übersetzt: Cho bedeutet „das Krummschwert, das eine gebogenen Linie zieht“, Ku steht für „das Eindringen, um dort ein Ganzes zu schaffen, wo nichts ist“, und rei bedeutet Geist, Seele, mysteriöse Kraft.
Das CR-Symbol soll der Verstärkung der Heilkraft dienen und den Energiefluss begünstigen. Es wird immer zusammen mit anderen Reiki-Symbolen angewendet. Damit bei einer Fern- bzw. Mentalheilung das Reiki genau den richtigen Punkt erreichen kann, wird das CR auf der einen Seite eingezogen, damit es gebündelt auf der anderen Seite wieder abgeben werden kann. Durch das CR-Symbol können besonders gut energetische Blockaden gelöst werden. Außerdem findet es Anwendung bei der Lichtkörperarbeit, bei der japanischen Tiefenentspannung, bei Reiki Doko (Reiki und Bewegung), bei Reiki Gong (Reiki und Qi Gong) und beim Rainbow Reiki Feng-Shui.
Das zweite Reiki-Symbol: Sei HeKi (SHK-Symbol)
Das SHK-Symbol dient im Reiki der Durchführung der Mental- und Geistheilung sowie der Harmonisierung. Durch die Heilung des Geistes und die damit verbundene Entwicklung der eigenen Persönlichkeit kann erlernt werden, die Welt genau in der Form zu erleben, wie es sich der Mensch aus tiefstem Herzen wünscht. Die energetische Harmonisierung wird auf jeglichen Ebenen gefördert, das SHK-Symbol kann beruhigend wirken und dem Stressabbau dienen. Vom Wortstamm her bedeutet Sei „der Zustand des Embryos“ und „Dinge, die im Verborgenen sind“, HeKi steht für „das Ausbalancieren von Dingen, die ins Ungleichgewicht geraten sind“. Fortgeschrittene wenden das SHK-Symbol zur Talismanfertigung, Wirbelsäulenbegradigung, bei der Lichtkörperarbeit, der Vergebungsmeditation, bei Mond- und Totenritualen und für Astralreisen an.
Das dritte Reiki-Symbol: Hon Sha Ze Sho Nen (HS-Symbol)
Das HS-Symbol dient vorrangig der Ferntherapie und Fernheilung. Der Satz, der sich aus klassischen chinesischen Schriftzeichen zusammensetzt, bedeutet im übertragenen Sinn etwa: „Die dem Menschen innewohnende Ursprungsessenz ist das Buddha-Bewusstsein.“ Eine sinnentsprechende Übersetzung der Wortteile bedeutet Folgendes:
- Hon: Anfang, Ursprung
- Sha: das Leuchten
- Ze: den richtigen Kurs einschlagen
- Sho: das Ziel, Ergebnis
- Nen: Ruhe, Stille im Sein
Das HS-Symbol verkörpert das komplizierteste Reiki-Symbol überhaupt. Es dient der Überbrückung von Raum und Zeit, wird als Verbindung zu anderen Wesen benutzt und dient vornehmlich der Fernbehandlung. Es wird als Kontaktsymbol benutzt und erleichtert das Versenden von Lebensenergie an nicht anwesende Personen. Auch Begebenheiten und Lebenssituationen aus der Vergangenheit sowie zukünftige Ereignisse können mit der Energie des HS-Symbols gespeist werden. Fortgeschrittene Anwender benutzen das HS-Symbol zur Kontaktaufnahme mit Lichtwesen, zu Kraftorten und Teilpersönlichkeiten. Auch Astralreisen, Reiki-Duschen und Raumreinigungen sind damit durchführbar.
Das vierte Reiki-Symbol: Dai KoMyo (DKM-Symbol)
Das Dai KoMyo ist das kraftvolle Meistersymbol, das Herz des Reiki, welches den Weg zur innerlichen Meisterschaft weist und den Menschen zu einem hell erleuchteten Wesen machen kann. Dai bedeutet hierbei sinngemäß „die mir innewohnende Kraft“ und KoMyo „die Kraft und ich sind eine Einheit“. Das DKM-Symbol versinnbildlicht die spirituelle Essenz des Großen Sonnen-Buddha (Dainichi Nyorai), der sowohl das Weibliche als auch das Männliche verkörpert, ganz nach den Schriften und Mandalas des Esoterischen Buddhismus und des Taoismus. Das DKM-Symbol wird hauptsächlich für die Einweihungen in die drei Grade verwendet. Der Reiki-Meister ist dabei Empfänger über den Sonnen-Buddha (yin) und der Geber gegenüber den Einzuweihenden (yang). Der Reiki-Meister wird somit symbolhaft zum Schamanen, der um den Segen der spirituellen Lebensenergie und die Erleuchtung für ein Wesen bittet.
Nicht viele wissenschaftliche Studien wurden bisher über die Wirksamkeit von Reiki durchgeführt. Allerdings sprechen sich 86 Prozent der bislang erschienenen Abhandlungen darüber positiv aus.