Der Manuka-Honig beschäftigte Wissenschaftler, die beweisen wollten, warum der aus Neuseeland stammende Honig eine antibakterielle Wirkung besitzt. Aber wie sieht es mit Nebenwirkungen bei der Anwendung aus?
Fleißige Bienen sammeln den Blütennektar des zur Familie des Teebaumes gehörenden, kleinen Manukabaumes, der nur in Neuseeland wächst. Bereits die Maori, die neuseeländischen Ureinwohner wussten um die heilenden Wirkung und nutzen diese seit vielen Jahrhunderten.
Manuka-Honig und seine Inhaltsstoffe
Der von den Arbeiterbienen gesammelte Nektar wird in sogenannte mono-saccharide (einfachere Zucker) zerlegt und zur Speicherung in den Waben abgelegt. Der jeweilige Boden, Pflanzenwuchs, aber natürlich auch saisonale Einflüsse hinterlassen beim Honig ihre Spuren und haben wesentlichen Einfluss auf die Inhaltsstoffe. Wenn der Nektar beim Lagern einen Wassergehalt von nur noch 18 – 20 % aufweist, ist er reif und enthält fast ausschließlich die Zucker Dextrose, Levoluse und außerdem noch wertvolle Mineralien wie Kalzium, Kalium, Magnesium oder auch Potassium, Vitamine, zudem Enzyme und Fruchtsäuren.
Warum hat der Manuka-Honig eine antibakterielle Wirkung?
Auf den Studien von Dr. Molan, Professor für Biochemie an der Universität von Waikoto in Neuseeland, der durch seine Forschungsarbeiten die besondere Wirkung von Manukahonig wissenschaftlich nachweisen konnte, bauten Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden auf. Professor für Lebensmittelchemie, Thomas Henle und Gerold Barth, Professor für Allgemeine Mikrobiologie, gingen im Rahmen einer Studienreihe der Frage nach, warum bestimmte Bienensäfte eine antibakterielle Wirkung besitzen, also entzündungshemmend sind. Um dem bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärten Phänomen auf die Spur zu kommen, stand der Bienenhonig im Mittelpunkt der Untersuchungen.
Methylglyoxal, das Stoffwechselprodukt im Neuseelandhonig
Das Team fand zuerst bei vielen aus Neuseeland stammenden Honigsorten das seit längerem bekannte Wasserstoffperoxyd. Diese chemische Verbindung wurde bereits seit einiger Zeit in der Medizin zur Wunddesinfizierung eingesetzt. Nachdem die Wissenschaftler die Veränderungen, die bei längerer Lagerung des Honigs entstehen, genauer untersuchten, gelang es ihnen, beim Abbau von Zucker ein Stoffwechselprodukt, Methylglyoxal (MGO), nicht nur zu erkennen und zu identifizieren, sondern auch den antibakteriellen Einfluss nachzuweisen.
Manuka-honig – Neuseelandhonig und seine besondere Wirkung
Die Forscher fanden weiter heraus, dass mindestens eine Konzentration von 100 mg MGO in 1 kg Honig enthalten sein muss, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Im neuseeländischen Manukahonig entdeckten sie 300 bis 700 mg MGO pro kg. Außerdem stellten Sie fest, dass das Bienenprodukt als natürliches antibiotisches Mittel bei vielen Bakterienarten wirkt, selbst bei Bakterien, die sich zwischenzeitlich gegen herkömmliche Antibiotika resistent gezeigt hatten. Ob weitere Honigsorten (Lindenblütenhonig, Heidehonig, Waldhonig, Lavendelhonig usw.) eine ähnliche Wirkung besitzen, wurde bislang nicht untersucht – es läßt sich jedoch auch nicht ausschließen.
Die Anwendung von Manuka-honig
Das neuseeländische Naturprodukt findet bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden und auch in der Kosmetik Anwendung:
- bei Verdauungsstörungen
- stärkt das Immunsystem bei Erkältungen
- unterstützt die Wundbehandlung durch antibakterielle Eigenschaften
- wirkt bei Halsentzündungen, Infektionen der oberen Atemwege
- ist hilfreich bei Magenverstimmungen und gilt als bewährtes Hausmittel
- gegen Blähungen, Völlegefühl
- bei Lippenherpes
- verbessert das allgemeine Befinden
- eignet sich sehr gut zur Hautpflege
Manuka-honig – die besonders positive Wirkung hat ihren Preis
Die Preise für den Neuseelandhonig sind recht unterschiedlich und richten sich nach der Qualität, die hauptsächlich auf dem Gehalt des Wirkstoffs Methylglyoxal beruht. Die im Honig enthaltene Konzentration von 100, 250 oder auch 400 mg/kg bestimmt weitgehend den Preis. Je höher der MGO desto teurer. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist das weltweit geschützte Warenzeichen UMF, das für Unique Manuka Factors steht. Auch hier gilt, je höher der Faktor, desto besser ist die Qualität.
Anwendung und Nebenwirkungen von Neuseelandhonig
MGO weist eine hohe Stabilität auf, sodass der Manukahonig selbst gut erhitzt werden kann, ohne dass sich der Gehalt verringert, also ohne dass seine Wirkung, zum Beispiel bei Verwendung als Zuckerersatz im warmen Tee, verloren geht. Die Nebenwirkungen des Neuseelandhonigs sind überschaubar, denn nur wer allergische Reaktionen auf Bienenhonig zeigt, sollte auf ihn verzichten.