Das Klimakterium der Frau natürlich begleiten
Einige Symptome der Wechseljahre, wie Hitzewallungen, können Frauen stark belasten. Nicht immer ist eine Hormontherapie nötig. Homöopathische Mittel können sanft helfen.
Um das 50. Lebensjahr kommt es zu hormonellen Veränderungen und die Periodenblutungen fallen aus. Ungefähr einem Drittel aller Frauen bereiten die Wechseljahre keinerlei Beschwerden, bei einem weiteren Drittel der über 50-jährigen treten leichte Probleme auf. Das letzte Drittel ist von stärkeren Beschwerden geplagt, die häufig eine Therapie notwendig machen. Gesamt gesehen stellen die Wechseljahre einen erheblichen Einschnitt im Leben jeder Frau dar. Plastisch wird einem vor Augen geführt, dass man keine Kinder mehr bekommen kann und man in einen neuen Lebensabschnitt eintritt. Es ist wie der Herbstanfang, eine an sich schöne Zeit, mit neuen Aufgaben, wo man die Früchte ernten kann und Erfahrungen weitergibt. In der heutigen Gesellschaft wird diese Zeit allerdings meist negativ besetzt. Die Frau muss der Jugend Ade sagen, gehört zum alten Eisen. Viele Probleme der Wechseljahre sind auf diese Einstellung zurückzuführen.
In anderen Kulturkreisen, wie in Japan existiert das Wort „Wechseljahre“ nicht und auch die damit verbundenen Probleme sind eher unbekannt. Natürlich sind die Probleme nicht nur auf die Einstellung zurück zu führen. Eine Vielzahl von Faktoren spielt eine Rolle. Beispielsweise werden durch die sojahaltige Ernährung in Japan hormonähnliche Substanzen zugeführt. Einen ähnlichen Effekt könnte man bei uns dadurch erreichen, dass Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen vermehrt auf dem Speiseplan stehen. Hierzulande wird dagegen gerne auf die Hormontherapie zurückgegriffen, die unter bestimmten Bedingungen allerdings nicht in Frage kommt. Für alle Frauen, die an einer der folgenden Krankheiten leiden, ist eine Hormontherapie nicht durchführbar: Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs, Lebererkrankungen, Embolien infolge einer Thrombose, schwerem Bluthochdruck, Erkrankung der Hirngefäße, Lupus Erythematodes, Meningeomen (Hirntumor, meist gutartig).
Die verschiedenen Phasen der Wechseljahre
Die Wechseljahre lassen sich in verschiedene, einander überschneidende Phasen gliedern.
- Prämenopause – Zeitraum von zwei bis sieben Jahren vor der eigentlichen Menopause. Die Regelblutungen werden unregelmäßig. Sie kündigt sich durch Zyklusstörungen an: Meist sind die Zyklen verkürzt und die Blutungen stärker. Oft kommt es zu einer klimakterischen Dauerblutung. Es kann auch zu verminderten und verkürzten Regelblutungen kommen. Der Eisprung bleibt oft ganz aus.
- Menopause – Letzte von den Eierstöcken gesteuerte Regelblutung, nach der keine weitere Blutung mehr erfolgt. Sie findet durchschnittlich im Alter von 51 Jahren statt.
- Postmenopause – dies ist der Zeitraum nach der Menopause. Er dauert etwa 10 bis 15 Jahre und endet mit dem Eintritt ins Alter, etwa im 70. Lebensjahr.
- Perimenopause – Zeitraum etwa zwei Jahre vor und nach der Menopause, also im Allgemeinen etwa zwischen dem 49. und 53. Lebensjahr.
Symptome der Wechseljahre, das klimakterische Syndrom
Meist stehen zu Beginn unwillkürliche und psychische Symptome im Vordergrund. Im weiteren Verlauf können Veränderungen an Organen wie Eierstöcken, Gebärmutter oder Brüsten hinzukommen. Die für die Wechseljahre typischen Beschwerden werden auch unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zusammengefasst. Dazu gehören die bekannten Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzrasen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Minderung der Leistungskraft, Nervosität, Depressionen, Kopfschmerzen, trockene Scheide oder Lustlosigkeit beim Sex.
Die homöopathische Selbstbehandlung in der Menopause
Vor einer homöopathischen Selbstbehandlung sollte ärztlich abgeklärt sein, dass keine andere Erkrankung dahinter steckt. Folgende Mittel gehören zu bewährten Indikationen, die aber die individuelle Anamnese und Mittelgabe nach den Regeln der klassischen Homöopathie, durch einen Heilpraktiker oder Arzt nicht ersetzen. Sie können in der D12 immer bei Bedarf eingenommen werden. Die Grenze von 3x täglich 3 Globuli sollte dabei nicht überschritten werden. Die Globuli soll man im Mund zergehen lassen, da sich die Wirkung schon über die Mundschleimhäute entfaltet. Dies ist auch der Grund, warum vorher und nachher mindestens 10 min lang nichts gegessen oder getrunken werden darf.
Acidum sulfuricum: Nach den Hitzewallungen sehr erschöpft. Hitzewellen besonders im Gesicht. Dunkle Blutungen treten auf. Nervöse Hast und Erschöpfung sind zu beobachten.
Aristolochia clematitis: Klimakterische Gelenkentzündungen und bei Osteoporose. Es kommt zu stechenden und reißenden Schmerzen in allen Gelenken. Verschlimmerung durch Ruhe. Besserung durch Bewegung.
Belladonna: Starke Hitze mit Kopfstauungen. Auch Schlafstörungen kommen vor. Die Blutungen sind hellrot und heiß.
Cimicifuga: Wandernde rheumatische Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen. Druckschmerz auf dem Herzen ist bekannt. Schlaflosigkeit durch Grübeln. Neigung zu Depressionen und Reizbarkeit mit der Angst, nicht mehr gesund zu werden. Migräne, vom Hinterkopf zu den Augen drückend, eher links. Diffuse Eierstock- oder Eileiterschmerzen, die sich quer über den Bauch ausbreiten.
Graphites: Es kommt zu Hitzewallungen, die von unten nach oben ziehen. Die Periode fällt über Monate aus. Depressionen mit gesteigerter Esslust treten auf, dabei wird schnell geweint. Das Gewicht steigt an, die Patientin glaubt, unfähig zu sein. Der Schweiß riecht sauer.
Lachesis: Lachesis ist ein typisches Frauenmittel, wobei die Beschwerden meist auf der linken Seite erscheinen. Folgende Symptome können auftreten: Hitzewallungen, Schwächeanfälle, Blutungen, Traurigkeit und Weinerlichkeit, Krämpfe in der Gebärmutter, Eierstöcke schmerzen, übermäßiges Schwitzen, Kopfschmerzen, Zirkulationsstörungen, Herzklopfen mit Beklemmung, Erstickungsgefühl, Gefühl von Zusammenschnürung am Herzen, psychische Erregung mit Rededrang, Eifersucht, Misstrauen, autoritäres Verhalten, Depression beim Erwachen. Es kommt zu Verschlimmerung der Beschwerden durch Wärme, Sonne und morgens beim Erwachen.
Natrium muriaticum: Die Blutungen sind sehr spärlich und unregelmäßig. Gebärmuttersenkung tritt auf und es kommt zu Trockenheit der Vagina.
Pulsatilla: Mäßige Hitzewallungen, die nur im Gesicht und an warmen Orten auftreten, sind zu bemerken. Sonst ist die Frau verfroren und weinerlich.
Psorinum: Starke Hitze und Schwitzen, wie mit warmem Wasser übergossen, tritt auf. Die Periode ist zu früh, stark blutend und stark schwächend. Es kommt zu Blutandrang zum Kopf mit Nasenbluten.
Sanguinaria: Stürmische Wallungen, die von oben nach unten laufen, kommen vor. Ein heller, riechender, aggressiver Ausfluss und schmerzhaft vergrößerte Brüste können vorhanden sein. Die Frau sieht aus wie ein „Gemälde in Rot“. In der Nacht kann Schulter-Arm-Rheuma, meist rechts, auftreten.
Sepia: Es kommt gegen Abend zu Hitzewallungen, die aufsteigend sind. Schwächeanfälle, Ängstlichkeit und Trockenheit der Vagina sind zu beobachten. Bei kleinster Anstrengung ist die Frau „wie aus dem Wasser gezogen“. Es wird über Migräne und Schwindel geklagt. Verschlimmerung tritt gegen Morgen auf, während Ruhe, Druck und Essen bessert.
Sulfur: Nachts kommt es im Bett zu Blutandrang zum Kopf mit sehr großer Hitze und anschließendem Schweißausbruch, der lindernd wirkt. Es besteht das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen. Häufig treten zu starke, lang anhaltende Blutungen auf.