Gegen Harnwegsinfektionen können Homöopathie und Hausmittel erfolgreich eingesetzt werden. Wie sind die Symptome und wann empfiehlt sich der Gang zum Arzt?
Blasenentzündungen können relativ leicht auftreten. Meist wird diese Harnwegsentzündung durch Bakterien hervorgerufen, wobei der häufigste Erreger das Darmbakterium Escherichia coli ist. Es sind vor allem Frauen betroffen, da ihre Harnröhre kürzer als die der Männer ist. Auch ein veränderter Hormonspiegel während Schwangerschaft und Wechseljahren kann eine Blasenentzündung forcieren. Bekannt ist auch die „Honeymoon Zystitis“, bei der durch häufigen Geschlechtsverkehr die Harnröhre gereizt wird und es für Keime einfacher wird, sich in den Harnwegen einzunisten. Aber auch eine einfache Unterkühlung reicht oft aus, um einen Harnwegsinfekt aus zu lösen.
Symptome eine Blasenentzündung
Folgende Anzeichen sprechen für einen Harnwegsinfekt: Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Drang zum Wasserlassen mit wenig Urin, es werden jedes Mal nur geringe Harnmengen ausgeschieden, die Blasenentleerung fällt schwer, Krämpfe der Harnblase, sichtbare Blutbeimengung im Urin, Ausscheidung von trübem, manchmal streng riechendem Harn, nächtliches Wasserlassen, manchmal Fieber.
Tritt die Blasenentzündung innerhalb eines Jahres zweimal und mehr auf, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob die Harnwege nicht durch Steine oder Geschwulste verengt sind und keine strukturellen Anomalien vorliegen. Kommt es zu hohem Fieber, starken Schmerzen in der Nierengegend oder schwerem Krankheitsgefühl ist ebenfalls ein Arzt auf zu suchen, da durch sich ausbreitende Keime eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) entstehen kann. Bei Verlegung der Harnwege kann eine Operation nötig sein, ansonsten wird der Arzt Antibiotika und gegebenenfalls Schmerzmittel verordnen.
Was tun gegen Blasenentzündung? Hilfe durch Hausmittel
Viel trinken! Das ist das erste Mittel der Wahl. Kräuter, die die Niere zur Harnproduktion anregen, sind Brennnessel, Birke, Schachtelhalm und Wachholder. Bärentraubenblätter wirken desinfizierend. Aus diesen Kräutern kann man sich einen Tee zusammenstellen und vier bis fünf Tassen über den Tag verteilt trinken. Alles ungesüßt, genauso wie Säfte aus Preiselbeeren, Holunder, Schwarzen Johannisbeeren, Rote Beete und Sellerie, die ebenfalls eingesetzt werden können. Die Säfte sollte man mit Wasser verdünnen. Außerdem sollte man die Füße und den Unterleib warm halten. Ansteigende Fuß- und Sitzbäder helfen dabei. Die Blase sollte so oft wie möglich entleert werden.
Homöopathische Mittel bei Harnwegsinfekten
Zur Selbstbehandlung sollten niedrige Potenzen eingesetzt werden. Es empfiehlt sich die D6 3- bis 4-mal täglich.
- Aconitum – ist in einem sehr frühen Stadium einzusetzen, wenn man das Brennen beim Wasserlassen das erste Mal bemerkt. Oft sind Kälte oder großer Schreck die Auslöser.
- Apis – hier werden die Schmerzen bei Wärme und in der Nacht schlimmer. Kälte bessert und es besteht wenig Durst. Es fließt wenig Harn.
- Arsenicum album – chronisches Brennen in der Blase, unabhängig von der Harnentleerung. Es kann zu Schüttelfrost kommen.
- Cantharis – ist das bekannteste Mittel bei Blasenentzündung. Es hilft in sehr schlimmen Fällen, mit starkem Brennen, Schneiden und auch Stechen. Schmerzen sind das Hauptsymptom. Blut kann im Urin sein. Ständig muss man zur Toilette, was keine Erleichterung bringt, aber die Laune verschlechtert. Leicht kann man Cantharis mit Apis verwechseln.
- Nux vomica – hier ist häufiger Harndrang das Hauptsymptom. Es werden nur kleine Mengen ausgeschieden. Es kann zu Blasenkrämpfen kommen. Der Harn ist heiß und stark konzentriert.
- Petroselinum – es tritt ein intensiver Juckreiz oder ein Kribbeln tief in der Harnröhre auf. Der Harndrang ist plötzlich und sehr intensiv. Wenn nicht sofort entleert werden kann, stellen sich Schmerzen ein.
- Pulsatilla – die Schmerzen treten anfallsartig und unregelmäßig auf. Harn spritzt heraus. Wird die Harnentleerung hinausgezögert, nehmen die Schmerzen beständig zu. Der Harn ist reichlich, auch blutig und schleimig.
- Sarsaparilla – die Harnentleerung ist reichlich, wobei starke Schmerzen zum Ende der Harnentleerung, bei den letzten Tropfen, auftreten.
- Staphisagria – ist das Mittel für die „Honeymoon Zystitis“. Auch bei Beschwerden nach dem Setzen eines Katheters wird es benutzt. Durch zusammengekauertes Liegen auf der Seite kann es zu Besserung der Schmerzen kommen.