Insbesondere bei Neigung zu Gefäßverschlüssen sollten Reisende zu ihrer eigenen Sicherheit bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachten.
Bei einer Schiffsreise ist das Risiko, eine Thrombose oder einen anderen Gefäßverschluss wie etwa Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu erleiden, am geringsten. Bei Auto-, Bus- und Flugzeugreisen sollten jedoch zur eigenen Sicherheit Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.
Gründe für ein erhöhtes Thrombose-Risiko
In Auto, Bus oder Flugzeug sitzt man mehrere Stunden, so dass sich insbesondere bei Risikogruppen die Gefahr erhöht, dass das Blut im Gefäßsystem gerinnt und sich hieraus ein Blutgerinnsel bildet, aus dem eine Lungenembolie, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall resultieren kann. Insbesondere auf Langstreckenflügen ist es schon häufig zu so genannten Flugthrombosen gekommen, meist in der Touristenklasse, weil dort die Sesselreihen sehr eng hintereinander stehen und die Blutzirkulation durch stundenlanges Sitzen mit angewinkelten Beinen gestört beziehungsweise regelrecht abgeklemmt wird, so dass die oben beschriebenen Folgen eintreten können.
Besonders gefährdet sind Personen, die schon einmal einen Gefäßverschluss in irgendeiner Form erlitten haben. Vielfach wissen Reisende jedoch noch gar nicht im Vorfeld, dass sie an einer erhöhten Blutgerinnungsneigung leiden, so dass auch sie Gefahr laufen können, gerade bei längeren Flügen oder Autofahrten eine Thrombose zu bekommen.
Medizinische Vorsichtsmaßnahmen zur Vorbeugung von Gefäßverschlüssen
Potentiell gefährdete Personen sollten vor Antritt einer Reise mit ihrem Arzt sprechen, der ihnen in aller Regel Heparin-Spritzen verschreiben wird, die man in jeder Apotheke bekommt. Diese Spritzen kann der Betroffene sich selbst in den Bauch oder Oberschenkel setzen, weil die Injektion nicht intravenös, sondern lediglich subkutan – also unter die Haut – erfolgt. Selbst, wenn der Patient regelmäßig Thrombozytenaggregationshemmer wie etwa ASS oder Aspirin einnimmt, die das Verklumpen der Blutplättchen und somit die Entstehung einer Thrombose verhindern sollen, bieten die Heparin-Spritzen vor Antritt der Reise einen zusätzlichen Schutz. Dies gilt auch analog für Patienten, die Blutgerinnungshemmer wie Marcumar einnehmen müssen.
Ein zusätzlicher Schutz ist durch das Tragen von Kompressions- oder Stützstrümpfen gegeben, die nach Verordnung durch den Arzt individuell für jeden Menschen im Sanitätshaus angepasst werden.
Was kann der Einzelne tun, um Gefäßverschlüsse auf einer Reise zu verhindern?
Im Flugzeug ist dies ziemlich schwierig, aber bei Autofahrten, die insgesamt länger als zwei Stunden dauern, sollten regelmäßige Pausen eingelegt werden, damit sich die Fahrzeuginsassen die Beine vertreten können. Die Bewegung, gegebenenfalls in Verbindung mit leichter Gymnastik, kurbelt die Blutzirkulation wieder an und verhindert so die Entstehung von mitunter lebensgefährlichen Gefäßverschlüssen.
Sofern möglich, sollten die Fahrzeuginsassen nicht immer nur mit angewinkelten Beinen im Auto sitzen, sondern diese nach Möglichkeit auch einmal ausstrecken. Das stundenlange Sitzen mit angewinkelten Beinen auf einem Auto- oder Flugzeugsitz begünstigt die Entstehung von Thrombosen.
Bei Busreisen werden meist ohnehin alle 60 bis 90 Minuten Pause gemacht, damit die Fahrgäste auf die Toilette gehen, sich die Beine vertreten und/oder eine Zigarette rauchen können. Sollte sich der Fahrer aus irgendeinem Grund jedoch in den Kopf gesetzt haben, vier bis fünf Stunden am Stück ohne Pause durch zu fahren, sollten Betroffene ihn auf ihre Grunderkrankung hinweisen.
In Flugzeugen ist es, wie gesagt, sehr schwierig, ständig im Gang auf- und abzulaufen, wobei die Heparinspritzen in der Regel einen sehr guten Schutz gegen Flugthrombosen bieten. Meist reicht ein kurzer Toilettengang aus, um die Blutzirkulation wieder in Schwung zu bringen und so die Entstehung von Thrombosen zu verhindern.