Die Deutschen sind bekanntlich Reiseweltmeister. Da möchte man meinen, dass sie in der schönsten Zeit des Jahres auf alle Eventualitäten gut vorbereitet sind – auch in Sachen Gesundheit. Weit gefehlt: Wie eine Ende Juni 2010 veröffentlichte „Forsa“-Umfrage im Auftrag der „Techniker Krankenkasse“ (TK) ergab, fahren acht von zehn Deutschen ohne Reiseapotheke in den Urlaub. Knapp die Hälfte packt immerhin eine Notfallausstattung mit ein oder zwei Medikamenten sowie Heftpflaster in den Koffer. Was man bei längeren Reisen unbedingt im Gepäck haben sollte, lesen Sie in diesem Artikel.
Nur jeder zweite Deutsche verfügt im Urlaub über eine gut ausgestattete Reiseapotheke
Wie die im Auftrag der „Techniker Krankenkasse“ durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa ergab, ist die medizinische Ausstattung der Deutschen im Urlaub stark verbesserungswürdig. Fast jeder Vierte verzichtet gänzlich auf die Mitnahme von Pillen und eine medizinische Notfallausstattung. Knapp die Hälfte packt nur die täglich eingenommenen Medikamente und sicherheitshalber ein paar Pflaster ein. Über eine gut ausgestattete Reiseapotheke verfügen nur zwei von zehn Reisenden.
Dabei ist die richtige Zusammenstellung einer Reiseapotheke, die sich im Notfall als sehr nützlich erweisen kann, gar nicht schwer. Vor allem kann man sich im Ausland jede Menge Zeit und Ärger ersparen, da in fernen Ländern nicht an jeder Straßenecke eine Apotheke verfügbar ist. Außerdem sind viele der in Deutschland erhältlichen Medikamente im Ausland unter einem anderen Namen bekannt oder im schlimmsten Fall gar nicht erhältlich. Wohl dem, der bei längeren oder weiteren Reisen über eine individuell zusammengestellte Reiseapotheke verfügt, mit der den häufigsten medizinischen Problemen begegnet werden kann.
Welche Medikamente und Hilfsmittel gehören in die Reiseapotheke?
Laut den Empfehlungen der Techniker Krankenkasse sollten Medikamente, die man täglich einnehmen muss, stets in ausreichender Menge mitgeführt werden. Dazu zählen zum Beispiel Medikamente bei Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes oder bei Frauen die „Pille“. Wer in weit entfernte Regionen reist, sollte Malariatabletten und Tabletten gegen lästige Durchfallerkrankungen nicht vergessen. Zum Basiszubehör einer Reiseapotheke gehören ferner Schmerz- und Fiebermittel sowie Mittel gegen Reiseübelkeit und Erbrechen. Wer gegen Letzteres anfällig ist, kann es statt mit Chemie auch mit „Sea Bands“ versuchen. Dabei handelt es sich um sehr wirksame Akupressurarmbänder, die in Deutschland in jeder Apotheke erhältlich sind. Sehr wichtig für Brillenträger: eine Ersatzbrille muss unbedingt in den Koffer, am besten ins schnell verfügbare Handgepäck. Eine Sonnenbrille mit gutem UVA-Schutz sollte selbstverständlich sein, ebenso ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor ab 30. Dabei kann man bedenkenlos auch zu günstigen Sonnenschutzcremes aus dem Drogeriediscounter greifen, die oft über eine bessere Schutzwirkung als teure Lotionen verfügen. Sehr zu empfehlen sind ein Insektenschutzmittel sowie ein juckreizstillendes Gel bei Insektenstichen.
Bewährt haben sich Pflaster in verschiedenen Größen, Verbandszeug und Kompressen. Auch ein Fieberthermometer, eine Schere sowie eine Pinzette, mit der man gegebenenfalls Splitter entfernen kann, sind nützlich. Zum Desinfizieren von Wunden packt man am besten ein kleines Fläschchen Alkohol ein. Nicht fehlen darf eine schmerzstillende Wund- und Heilsalbe. Wer unter trockenen Schleimhäuten leidet, sollte Nasen- und Augentropfen mit auf die Reise nehmen. Als nützlich hat sich auch die Mitnahme von Salben zur Behandlung von Prellungen, Zerrungen und Gelenkschmerzen erwiesen.