Umweltschutz, Energieeffizienz, Emissionsreduktion und IT. Die Green IT ist ein zeitgemäßer Trend in der Informationstechnologie. Die Verbraucher und die Entscheider in Wirtschaft und Verwaltung können Einfluss nehmen.
Ein aktueller Trend in der Informationstechnologie ist die „Green IT“. Green IT ist ein umfassender Begriff für die umweltfreundliche Produktion, Nutzung und Entsorgung von IT-Produkten sowie die Energie- und CO2-Einsparung bei der und durch die Nutzung von Informationstechnologie. Die Verbraucher und die Entscheider bei der Beschaffung von Hardware für Unternehmen und Behörden können nach Umweltgesichtspunkten Kaufentscheidungen treffen und einen effizienteren Betrieb ermöglichen.
Green PC
Ein Unterbegriff ist der des „Green PC“. Bei ihm wird bereits bei der Herstellung auf Umweltverträglichkeit Wert gelegt. Der „Green PC“ ist recyclingfähig und die Plastikteile sind Lösungsmittelfrei. Bei der Produktion wird auf geringen Energieverbrauch geachtet, der auch beim Endprodukt im Betrieb realisiert werden muß.
Energieeinsparung und Emissionsreduktion durch IT
Ein interessanter Aspekt ist die durch die Informationstechnologie mögliche Energieeinsparung beziehungsweise CO2-Reduktion. So ist es möglich, durch Videokonferenzen das Aufkommen des Flug- und Straßenverkehrs zu verringern. In naher Zukunft dürfte durch den Internethandel auch eine Verringerung des Straßenverkehrs zu verzeichnen sein.
Eine effiziente Steuerung von Heizung, Lüftung, Klimaanlage und Licht durch IT spart Energie und Emissionen. Im Straßenverkehr kann durch den Einsatz von IT das Stauaufkommen und somit der Energieverbrauch und der Schadstoffausstoß reduziert werden. Der öffentliche Nahverkehr wird durch spezielle Informationssysteme attraktiver. Auch die Effizienz von Kraftwerken kann durch den Einsatz der Informationstechnologie gesteigert werden.
Um das Bewusstsein zur Energieeinsparung zu fördern, können intelligente Stromzähler eingesetzt werden, die dem Verbraucher auf einem Display den aktuellen Stromverbrauch und die Kosten anzeigen.
Rechenzentren und Server
Einen hohen Anteil am Stromverbrauch durch die IT und damit auch ein großes Einsparpotenzial liegt in den Rechenzentren und bei Servern, die rund um die Uhr laufen. Bei Rechenzentren spielt die Kühlung der Großrechner und der Räume eine zentrale Rolle, die effizienter gestaltet werden kann. Server sind beim Dauerbetrieb oft nur zu 10-20% ausgelastet; durch Konsolidierung, also Zusammenführung heterogener Systeme und Reduktion der Zahl an Servern und Rechenzentren lässt sich eine höhere Auslastung erreichen und somit ein ökonomischer und ökologischer Betrieb.
Eine weitere Möglichkeit ist die Virtualisierung. „Damit lassen sich Anwendungsprogramme, die bisher auf verschiedenen Rechnern verstreut liefen, in virtuellen Maschinen auf leistungsfähigen Rechnern bündeln“, so Wikipedia. Durch diese Maßnahmen lässt sich eine Serverauslastung von bis zu 50% erreichen.
Im Jahr 2006 betrug der Energieverbrauch in Rechenzentren 8,7 Terawattstunden, so viel, wie drei mittelgroße Kohlekraftwerke im Jahr an Strom erzeugen. Das ist eine Verdopplung seit dem Jahr 2000. Die Tendenz auch der damit verbundenen Kosten ist steigend.
„Bei richtigem Ansatz amortisieren sich die Kosten für die Einrichtung eines modernen, grünen IT-Betriebs innerhalb von zwei Jahren allein durch Energieeinsparungen“, so das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in einer Pressemitteilung. Laut einer Studie des Borderstep-Instituts hätten sich zum Beispiel von im Jahr 2008 anfallenden Energiekosten von 1,1 Milliarden Euro in Deutschland die Hälfte durch „Green IT“ einsparen lassen.
Cloud Computing
Durch die Verlagerung der Rechnernutzung auf das Internet, dem „Cloud Computing“, können Rechenzentren sowie Softwarekosten eingespart werden. Die Rechen- und Speicherkapazität sowie die Software wird über das Internet bereitgestellt, die Nutzung erfolgt durch einen Webbrowser, die Abrechnung nach Verbrauch.
Umfangreiche Informationen zum Thema „Green IT“, speziell über das Forum „Green IT World“ auf der CeBIT, finden sich auf der Seite des Umweltbundesamts. Hier gibt es eine große Anzahl an Broschüren und PDFs zum Download unter Anderem zu den Themen „Verbrauchertipps“, „Umweltfreundliche Beschaffung in Verwaltung und Wirtschaft“ und „Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Energieeffizienz“. Diese können dem Verbraucher und den Entscheidern Ratschläge zu einer „grünen“ Anschaffungsentscheidung und zu einem umweltfreundlichen Betrieb von IT geben.
Einen Wirtschaftsblog zum Thema „grüne Technologie“ gibt es ebenfalls schon: Cleanthinking. Der Blog will ein Diskussions- und Nachrichtenchannel sein und alle Felder der „GreenTech-Industrie“ beleuchten. Die Seite bietet unter Anderem die Rubriken „Saubere Produkte“, „Energieeffizienz“, „Erneuerbare Energien“ und „Verkehr“.
Der Blog „soll jeden zum Nachdenken anregen, was er persönlich oder sein Unternehmen für Klimaschutz, saubere Produktionsverfahren oder CO2-Reduktion tun kann. Und: Cleanthinking.de möchte einen Beitrag dazu leisten, dass Clean Technologies ins Bewusstsein jedes Bürgers und jedes Unternehmers treten.“
Zum Thema Energieeffizienz berichtet Cleanthinking über ein neuartiges Mobilfunksystem der Firma Ubidyne: „Die Ubidyne Technologie reduziert den Stromverbrauch von Mobilfunknetzwerken bei gleichzeitiger Verbesserung der Sende- und Empfangsparameter, Reichweite und Kapazität sowie der Flexibilität.“