Tipps gegen unerwünschte Werbemails. Spamming nervt, schadet und wird immer beliebter. Die wichtigsten Tipps im Kampf gegen den elektronischen Junk.
Spammen ist einfach zu verlockend: Eine online verschickte Nachricht mit „wichtigen“ Informationen über Penisverlängerungen, Sexkontakte oder dubiose Geschäftsangebote erreicht auf Knopfdruck unzählige Adressaten – und zwar praktisch zum Nulltarif. Dass seriöse Firmen dennoch lieber die Finger von dieser Werbemethode lassen, hat einen guten Grund. Die Adressaten von Spam und Junk sind meist nicht gerade erfreut, wenn in ihren elektronischen Briefkästen unverlangte Werbesendungen auftauchen. Das nervt nicht nur, die Empfänger müssen auch Zeit in die Erledigung und Entfernung des unerwünschten Briefverkehrs investieren.
Stau auf der Datenautobahn
Wenn einer der großer Versender von Werbung im Internet eine Massensendung losschickt, tummeln sich auf Knopfdruck Millionen von Werbemails auf der Datenautobahn. Die Folgen sind verheerend: Schon nach wenigen Minuten verstopft die Werbeflut die Leitungen der Provider und schließlich die Email-Briefkästen der Adressaten. Auch Online-Diskussionsgruppen, die Newsgroups, werden auf diese Weise mit unverlangten Angeboten bombardiert. Sie sind auch ein unerschöpfliches Reservoir für Adressenmaterial: Da jede Gruppe einen bestimmten Themenschwerpunkt hat, können ihre Mitglieder meist einer ganz bestimmten Zielgruppe -„Motorradfahrer“ bis „Vegetarier“ – zugeordnet werden.
Wertlos wie Dosenfleisch
Die Bandbreite der Werbebotschaften ist weitgestreut: Angebote von Ferienimmobilien auf Cancun und andere „todsichere“ Investments sind hier ebenso zu finden wie anstößige Sexannoncen oder billige Kredite. Meist sind diese Mitteilungen meist so gehaltvoll wie „Spam“ – das ist der US-Markenname für rosafarbenes Dosenfleisch, unästhetisch und ohne Nährwert. Die Überflutung mit Werbemails wird daher auch als „Spamming“ bezeichnet.
Die Empfänger wehren sich
Mit der Werbeflut steigt auch der Ärger der Adressaten. Nicht selten kommt es zum Gegenangriff: „Email-Bomben“ können das firmeneigene Computersystem zusammenbrechen lassen. Diese Erfahrung musste ein deutsches Unternehmen machen, das 15.000 unerwünschte Werbemails verschickte und daraufhin mit einer Flut von Protestmails bedacht wurde. Da jede eingehende Meldung Speicherplatz auf dem Computer benötigt, führte dieser Massenansturm von Emails schon bald zu ernsthaften Problemen.
Spammer – viele davon sind Briefkastenfirmen – rechnen mit derartigen Retourkutschen: Häufig ändern sie nach jeder Werbeaktion ihren Namen und ihre Adresse, um allfälligen Sanktionen zu entgehen. Den meisten Anbietern ist es egal, wenn ihr Firmenimage durch die ungebetene Werbung Schaden nimmt. Sie tauchen einfach unter einem anderen Namen wieder am Markt auf und beginnen das Spiel von neuem. Der Investitionsaufwand ist schließlich gering und amortisiert sich schon mit wenigen Neukunden.
Tipps für das Vermeiden von Spam
Wer sich vor unerwünschter Werbung schützen möchte, kann seine elektronische Post filtern lassen: Ein Zusatzprogramm sortiert all jene Nachrichten aus, die von bekannten Spam-Absendern kommen. Hersteller von Email-Programmen bieten regelmäßig aktualisierte Listen von schwarzen Schafen an.
Auch die Provider selbst setzen häufig Filter als Abwehrmaßnahme gegen Spamming ein. Große Versender lassen sich so ausschalten. Wirklich Ärger machen aber meist die vielen kleinen Versender, die häufig die Adresse wechseln und auf diese Weise immer wieder durchs Netz schlüpfen.
Wer sich belästigt fühlt, sollte in jedem Fall den Provider informieren, der den Versand der Werbeflut übernommen hat. Viele Dienstleister haben inzwischen eigene Mailadressen (abuse@…) eingerichtet, an die sich erzürnte Geschäfts- und Privatleute wenden können.
Vorsicht bei der Weitergabe der Adresse!
Datenschützer empfehlen zudem Vorsicht beim Weitergeben der eigenen Kontaktdaten. Die Emailadresse sollte man wie die Postadresse nur vertrauenswürdigen Leuten verraten: Vorsicht bei Online-Gewinnspielen oder Umfragen!
Auch beim Online-Shopping gibt es keine Gewähr dafür, dass die weitergegebene Adresse nicht verkauft wird. Die Verbraucherschutzinitiative Antispam mit Sitz in Wipperfürth in Nordrhein-Westfalen empfiehlt außerdem, mit Email-Grußkarten zurückhaltend zu sein.
Für all jene Fälle, in denen sich das Weitergeben von Kontaktdaten an Unbekannte nicht vermeiden lässt, hilft das Anlegen einer „Wegwerf-Adresse“! Die nützt man einfach eine Weile für alle Kontakte, die mit Spam-Gefahr verbunden sind. Gelangt tatsächlich mit der Zeit immer mehr Junk ins Postfach, wird einfach eine neue Adresse eingerichtet.
Spammen ist verboten!
In Deutschland sind unerwünschte elektronische Massensendungen ausdrücklich verboten. Der Gesetzgeber untersagt, Werbung an Privatleute über Email ohne vorherige Zustimmung der betroffenen Personen zu senden. Massen-Emails sind nur dann unproblematisch, wenn sich der Empfänger ausdrücklich mit dieser Form der Information einverstanden erklärt hat!