Internet-Piraterie – der Kampf gegen Urheberrechtsverletzung

Der Kampf gegen die illegale Verteilung elektronischer Medien im Internet – aussichtslos?

Es ist allgemein bekannt, dass im Internet elektronische Medien in Tauschbörsen und Foren zum kostenlosen (illegalen) Download angeboten werden. Das sind neben Filmen und Musik-CDs auch E-Books, Hörbücher und PC-Software. Das Verteilen bzw. Herunterladen ist ein Verstoß gegen das Urheberrecht mit weitreichenden Folgen in der Unterhaltungsindustrie.

Eine Bedrohung der Arbeitsplätze durch Internet-Piraterie

Worüber sich Musikindustrie, Verleger und Gewerkschaften einig sind, ist die Feststellung, dass es um die Kreativwirtschaft im Zeitalter des modernen und schnellen Netzwerks Internet schlimm bestellt ist. Nach einer Studie des französischen Beratungsinstituts Tera werden in Europa aufgrund der Internet-Piraterie je nach Szenario bis 2015 zwischen 611.000 und 1,2 Mio. Arbeitsplätze verloren gehen. Allein im Jahre 2010 gingen 15 Mrd. Euro Umsatz deswegen verloren, und man rechnet mit einer weiteren Steigerung. Am stärksten betroffen sind die Märkte in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien (Quelle: Spiegel Online)

Meinungen und Initiativen gegen Urheberrechtsverletzungen

  • Thomas M. Stein – Ehem. Geschäftsführer BMG Music GSA

Zitat: „Illegales Kopieren, Downloads aus dem Internet und Piraterie treffen nicht nur die Musikindustrie, sondern führen mittlerweile auch in der Filmindustrie zu erheblichen Umsatzeinbrüchen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir gemeinsam für unsere Rechte und die unserer Künstler und Autoren kämpfen…“

  • Hans Peter Lackhoff – 1. Vors. Interessenverband des Video und Medienfachhandels in Deutschland e.V.

Zitat: „Videopiraten schädigen Kinos und auch Videotheken. Wir werden alles tun, um die Vernichtung unserer Existenz zu verhindern…“

  • Roland Kaiser – Künstler

Zitat: „Internet-Piraterie ist kein Kavaliersdelikt. Durch illegales Downloaden werden u.a. auch Künstler geschädigt. Wer illegal aus dem Netz saugt, vergreift sich am geistigen Eigentum und schädigt die Allgemeinheit. Dieses Tun ist nicht nur höchst unsozial, sondern gleichermaßen unfair…“

(Quelle: copypolice.de)

Auch von Seiten der Staaten wurden einigen Beschlüsse gefasst, um dem illegalen Verteilen elektronischer Dateien ein Ende zu setzen. Beispielsweise wird von Spanien und Frankreich ein Web-Sperr-Gesetz geplant. Demnach sollen Usern Warnungen zugestellt werden, bei der dritten Verwarnung werde dem Nutzer für ein Jahr der Zugang zum Internet gesperrt (Quelle: Spiegel Online).

ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement): EU-Pakt gegen Internet-Piraterie

Im November war das globale Abkommen zum Schutze des Urheberrechts fertig, demnach soll das Vorgehen gegen illegale Downloads erleichtert werden. Neben der Europäischen Union sind auch die USA und Japan beteiligt. In den USA will man da sogar noch weiter gehen: Während sich Frankreich und Spanien mit der Sperre von Nutzern begnügen, sollen US-Behörden dazu berechtigt werden, Internetsperren vorzunehmen, wodurch gleich die Abschaltung ganzer Webseiten ermöglicht wird.

Kritik

Es ist natürlich klar, dass gegen derartige Pläne Stimmen der Kritik laut werden – Zu Recht? Erst einmal ist es in den USA nur möglich, Domains zu sperren, die auch im Inland registriert sind und auf Servern in den USA gehostet sind. Aber gerade Seiten, die illegales Material anbieten, wählen Server, die in entlegenen Regionen liegen. So ist beispielsweise kino.to, eine Webseite mit illegalen Film-Streaming-Diensten, auf einen russischen Server umgezogen.

Außerdem ist es nicht leicht, den Verantwortlichen zu finden. Denn wer ein Videoportal betreibt, kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn ein User illegales Material hoch lädt, zumindest war das die Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Hamburg in einem Urheberrechtsverfahren gegen die Betreiber des Social Video Networks sevenload.com, Dem Urteil zufolge macht sie sich „die von Nutzern hochgeladenen Videos nicht zu Eigen und muss sich nicht als Täter, Teilnehmer oder Störer einer Urheberrechtsverletzung verantworten“ (Quelle: derstandard.at)

Was aber sehr bedenklich erscheint bei der Vorgehensweise der USA ist, dass vielleicht willkürlich Webseiten gesperrt oder zensiert werden.

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