So funktioniert Spickmich.de

Schüler und Schülerinnen bewerten ihre Lehrer im Internet. Im globalen Netz müssen sich Ärzte, Professoren und Handwerker bewerten lassen. Lehrer sind da keine Ausnahme.

Mehr als eine Million Schüler haben auf der Internet-Plattform Spickmich.de Noten für ihre Lehrer abgegeben. Das Schüler von Spickmich.de begeistert sind, überrascht nicht. Weil es an den Schulen noch keine bewährte Feedback-Kultur gibt, suchen viele den Weg über dieses Internet-Portal. Dabei geht es nicht darum, den Lehrer wegen schlechter Leistungen bei der Schulleitung zu verpetzen, aber auch Schüler und Schülerinnen möchten sagen dürfen, ob der angebotene Unterricht schlecht oder gut ist. Wenn Lehrer Fehler machen, haben die Schüler das Recht, dieses zu kritisieren. So gesehen kann eine Bewertung für die Lehrer Ansporn sein, den Unterricht in Zukunft besser zu machen.

Bewertungsportale haben Konjunktur

Einige Lehrer mögen Spickmich.de gar nicht. Sie fürchten, dass Schüler sich für schlechte Noten an ihnen rächen wollen. Dabei ist es ja nicht so, dass nur Lehrer eine Bewertung zu fürchten haben. Im Internet gibt es eine Reihe von Bewertungsportalen. Auch Handwerker, Uni-Professoren, Hotels, Restaurants, sogar Käufer und Verkäufer bei eBay-Auktionen müssen sich einer Online-Bewertung stellen. „Preis stimmt, Termin war okay, gute Arbeit“, so oder ähnlich äußern sich zufriedene Kunden über den Anstreicher, der ihnen die Wohnung renoviert hat. Früher geschah so etwas im Freundes- und Bekanntenkreis, heute immer öfter im Internet. My Hammer oder Blauarbeit sind Seiten, auf denen Handwerker bewertet werden. Ärzte müssen sich unter Doc Insider oder Imedo der Kritik ihrer Patienten stellen. Hochschullehrer stehen auf Meinprof.de zur Bewertung.

Anmelden und ein Profil anlegen

Die Anmeldung ist kinderleicht und in wenigen Minuten geschehen. Dazu klickt man auf der Startseite einfach auf „Hier registrieren“, trägt die geforderten Informationen in die Eingabefelder ein und klickt auf „Und los“. Den Profilnamen sollte man sich gut überlegen, denn der lässt sich nicht mehr ändern. Zwar kann man unter „Privatsphäre“ festlegen, welcher Namensteil angezeigt werden soll, aber seinen realen Namen sollte man hier besser nicht verwenden, ebenso das Geburtsdatum. Zur Sicherheit sollte man in seinem Profil einstellen, dass man unter seinem realen Namen nicht gesucht werden kann. Alle Daten, die öffentlich einsehbar sind, erscheinen auf der Seite „Mein Profil“. Private Hobbys, politische Meinungen, Sternzeichen oder persönliche Beziehungen haben hier nichts zu suchen. Grundsätzlich sollte man so wenig wie möglich über sich freigeben und immer daran denken, dass man sonst durch das Profil eindeutig identifiziert werden kann. Die Einstellungsmöglichkeiten unter „Privatsphäre“ sollten dazu genutzt werden seine Daten vor dem Zugriff anderer zu schützen. Unter „Online-Status“ lässt sich festlegen, ob Freunde sehen sollen wenn man online ist oder nicht.

Bei Spickmich.de besteht außerdem die Möglichkeit Bilder in ein virtuelle Fotoalbum hochzuladen. Auch hier sollte man sich sehr genau überlegen, welche privaten Bilder man anderen zeigen will. Öffentlich gemachte Bilder können nicht nur Freunde, sondern auch Lehrer oder Nachbarn sehen. Dabei genügt ein Häkchen bei „Nur für Freunde sichtbar machen“, um einigermaßen zu gewährleisten, dass keine privaten Fotos in die falschen Hände gelangen. Trotzdem lassen sich digitale Fotos natürlich leicht kopieren und weitergeben.

Die Clubs und Lehrerbewertung

Die weitaus meisten Aktivitäten bei Spickmich.de finden in den so genannten Clubs statt. Angezeigt werden die Top-10-Clubs und deren Nachrichten. Einfach nur lesen lassen sich fast alle Nachrichten, wer in einem Club mitmachen will muss allerdings beitreten.

Das eigentlich spannende ist und bleibt jedoch die Lehrerbewertung. Dazu muss man zunächst seine Schule suchen. Da bereits Schüler und Schülerinnen von mehr als 500000 Schulen mitmachen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass von dieser Schule bei Spickmich.de schon Bewertungen vorliegen. Alle bereits bewerteten Lehrer werden angezeigt. Auch die Schule selber ist benotet und ein Trendbarometer zeigt an, wie es mit dem Unterricht an der Schule bestellt ist. Neben ein paar weiche „Kopfnoten“ gibt es harte Noten für die Schulleitung, Lehrer, Essen, Räume, das Fächerangebot und die Unterrichtsausfälle.

Mit einer coolen Idee und einem guten Marketing hat sich Spickmich.de zu einer gut funktionierenden Schüler-Community entwickelt.

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