Sie haben eine große CD-Sammlung und sich einen MP3-Player zugelegt? Wir zeigen Ihnen, wie Sie ohne zusätzliche Kosten Ihre Audio-CDs ins MP3-Format umwandeln. So einfach wandeln Sie Ihre Audio-CDs am Computer um.
Ist es nicht verlockend? So viele Online-Shops bieten mittlerweile Musik im MP3-Format an – zu ganz kleinen Preisen. Doch oft sind die Lieder schon auf Audio-CDs vorhanden. Warum also die Lieder doppelt bezahlen? Was noch vor wenigen Jahren vor allem Computer-Spezialisten vorbehalten war, ist mittlerweile selbst von Computer-Einsteigern zu bewältigen: Das Umwandeln von Musik-CDs ins digitale MP3-Format. Mit den richtigen Tools ist eine komplette CD in wenigen Minuten ins Speicherplatz schonende MP3-Format umgewandelt – inklusive richtigem Dateinamen, passenden Tags und einem schicken Albumcover.
Was Sie dazu brauchen: Einen PC mit CD- oder DVD-Rom-Laufwerk, einen Internetanschluss, die geeignete Software und viele, viele Musik-CDs. Um Audio-CDs umzuwandeln, benötigen Sie ein entsprechendes Programm. Wie so häufig haben Sie auch hier die Qual der Wahl: Erledigen Sie die Arbeit lieber mit kostenlosen Tools aus dem Internet oder sind Sie bereit, dafür Geld auszugeben? Da in diesem Fall die kostenlose Variante optimal ist, können Sie sich das Geld getrost sparen. Sie benötigen zwei Programme, um die Arbeit verrichten zu lassen: Den Audiograbber und MP3Tag. Beide Tools bekommen Sie frei im Internet.
Umwandeln mit Audiograbber
Laden und installieren Sie den Audiograbber sowie den auf der Audiograbber-Seite vorgegebenen Lame-Encoder. Den Encoder benötigen Sie, um Musik im MP3-Format zu speichern – ansonsten kann Audiograbber nur im relativ unbekannten Ogg-Vorbis-Format speichern – ein Format, das nur von den wenigsten MP3-Playern unterstützt wird.
Klicken Sie nach dem Start der Software auf den Button MP3: Aktivieren Sie den Punkt „MP3-Datei über temporäre wav-Datei, die Wave-Datei löschen“ und wählen Sie unter „Internet Encoder“ aus der Dropdown-Liste den Encoder „LameEnc Dll Version 1.32“. Aktivieren Sie nun den Punkt „Konstante Bitrate“ und schieben Sie den Regler darunter auf „192 Kbit/s“. Aktivieren Sie noch unter „Qualität“ den Eintrag „Hoch“ und schließen Sie die Einrichtung mit einem Mausklick auf „OK“ ab.
Klicken Sie im Audiograbber-Hauptfenster auf „Optionen“: Dort können Sie den Speicherort festlegen und bestimmen, wie der Dateiname der MP3s gebildet werden soll. Im Zweifelsfall lassen Sie die Einstellungen so, wie sie das Programm vorgibt. Darunter müssen Sie noch das Lese-Laufwerk bestimmen, wenn Sie mehrere CD-/DVD-Laufwerke im Rechner haben – ansonsten einfach so lassen. Schließen Sie das Fenster mit einem Klick auf „OK“.
Einlesen der Audio-CD und Konvertierung in MP3
Legen Sie nun eine Audio-CD ins das Laufwerk. Nach wenigen Sekunden erscheint die Liste der nummerierten Tracks im Fenster, momentan jedoch noch ohne Song-Namen. Sollte keine Liste erscheinen, klicken Sie mit der linken Maustaste auf „Aktualisieren“. Nun können Sie mit einem Mausklick auf „Freedb“ die Titelliste aus dem Internet abrufen. Damit sparen Sie viel Zeit und Mühe, denn so müssen Sie die Namen nicht von Hand eingeben. Die Datenbank im Web ist prallgefüllt und hat selbst exotische CDs gelistet – nur in seltenen Fällen ergibt die Suche kein Ergebnis.
Klicken Sie nun auf den Menüpunkt „Grabben“: Der Audiograbber beginnt nun mit seiner Arbeit und liest erst jedes einzelne Lied ein und speichert es im WAV-Format. Danach kommt automatisch der Umwandlungs-Durchlauf zur MP3-Datei. Das alles geschieht je nach Geschwindigkeit des CD-/DVD-Laufwerks und des Prozessors binnen weniger Minuten!
Grundsätzlich sind danach die einzelnen MP3s der ersten Audio-CD bereits fertig. Dank CDDB-Anbindung sollten sowohl die Dateinamen als auch die Tags stimmen. Um das noch einmal zu prüfen und um die Lieder mit einem grafischen Albumcover zu garnieren, kommt noch ein weiteres Tool zum Einsatz: MP3Tag.
Taggen mit MP3Tag
Viele Programme für MP3-Player -so auch iTunes für iPod- nutzen für Ihre Datenbankverwaltung nicht den Dateinamen eines Musikstücks sondern den so genannten Tag: Das sind codierte Informationen, die mit dem Lied gespeichert werden und weitere Information wie den Namen der Plattenfirma, das Erscheinungsjahr, aber auch das Genre oder sogar die Album-Grafik enthalten. Audiograbber hat beim Umwandeln bereits alle relevanten Tags in den MP3s gespeichert. Was jedoch noch fehlt, ist die Covergrafik, die beispielsweise der iPod auf seinem Display anzeigen kann.
Laden und installieren Sie dazu das Programm MP3Tag. Erschrecken Sie nicht nach dem Programmstart. Was nach viel Arbeit, Datenbank und Bürokratie aussieht, ist in Wirklichkeit das Schweizer Messer für alle Arbeiten rund um MP3s. Für unsere Zwecke sind ohnehin nur wenige Mausklicks nötig: Ziehen Sie die eben erstellten MP3s mit dem Mauszeiger ins Programmfenster. Drücken Sie nun die Tastenkombination [STRG] + [A], um alle Dateien zu markieren. Klicken Sie nun in der Menüleiste auf „Tag-Quellen“, dann auf „Amazon.de“. Falls eine CD-Liste erscheint, wählen Sie die entsprechende Musik-CD aus. Im nächsten Fenster können Sie alle Angaben noch einmal prüfen. Stimmen die Trackbezeichnungen überein? Sind ebenso viele Tracks wie im Original vorhanden? Dann bestätigen Sie mit einem Mausklick auf „OK“.
Die genannten Schritte müssen Sie nun bei jeder CD durchführen. Mit etwas Übung brauchen Sie so für ein Album weniger als eine Minute für die Nachbearbeitung. Und je nach Rechner-Geschwindigkeit können Sie auf diesem Wege bis zu zehn Audio-CDs pro Stunde ins MP3-Format umwandeln.
Bitte beachten Sie, dass Sie laut Urheberrecht (Stand: 1.Januar 2008) nur private Kopien nicht-kopiergeschützter CDs anfertigen dürfen, die Ihnen auch gehören. Weiterhin dürfen Sie die MP3s weder als Download zur Verfügung stellen noch verschenken bzw. verkaufen.