Die Antonow AN-26, bei der NATO „Curl“ bezeichnet, ist ein leichtes Transportflugzeug. Es wurde aus der zivilen AN-24 abgeleitet.
Entwicklung der Antonow AN-26
Die Antonow AN-26 sollte ein leichter Standardtransporter für die Armeen der Staaten des Warschauer Pakts werden. Die Maschine ist für den Einsatz auf Kurz- und Mittelstrecken und für Flüge unter allen Wetterbedingungen ausgelegt. 1967 erhob sich die Antonow AN-26 zu ihrem Erstflug. Die Serienproduktion wurde 1968 aufgenommen. Seit Beginn der Serienproduktion wurden etwa 1.400 Flugzeuge gebaut und ausgeliefert. Diese Angaben schwanken je nach Quelle zwischen 800 und 1.700 Exemplaren.
Unter der Bezeichnung Antonow AN-50 wurde an einer von vier Strahltriebwerken angetriebenen AN-26 gearbeitet. Das Projekt kam über das Reißbrettstadium nicht hinaus. 1983 nahm die Volksrepublik China eine Lizenz-Produktion der AN-26 auf. Dieses Flugzeug wird als Xian Y-14 bezeichnet.
Das Flugzeug Antonow AN-26
Die Antonow AN-26 ist ein Schulterdecker. Sie wird von 2 Propellerturbinen angetrieben. Das Heck der AN-26 unterscheidet sich deutlich vom Vorbild der AN-24. Im hinteren Teil des Rumpfes es ist eine Laderampe eingebaut. Zu beiden Seiten der Heckladeluke gibt es Flossen zur Verbesserung der Richtungsstabilität. Die große Heckladeluke macht das schnelle Laden von sperrigen Gütern sowie kleinen Kraftfahrzeugen möglich. Über die Rampe können die Fahrzeuge direkt in den Laderaum fahren. Diese Rampe kann zum Abwurf von Lasten bzw. zum Absetzen von Fallschirmspringern während des Fluges unter den Rumpf gebracht werden. An der Decke des Laderaumes gibt es einen Kran für die Aufnahme von Lasten bis zu 2 Tonnen. Auf beiden Seiten des Frachtraumes können Passagiere oder Fallschirmspringer auf Klappsitzen mitfliegen.
In der rechten Triebwerksgondel gibt es ein zusätzliches Strahltriebwerk. Das dient als Startturbine und zur Unterstützung der Haupttriebwerke bei An-und Abflügen von hochgelegenen Plätzen. Auf der linken Rumpfseite gibt es im Bereich des Cockpits ein blasenförmiges Beobachtungsfenster. Dort befindet sich der Arbeitsplatz des Navigators.
Die Antonow AN-26 bei der Nationalen Volksarmee
An die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee wurden von 1980 bis 1986 zwölf Antonow AN-26 geliefert, diese wurden der Transportfliegerstaffel 24 in Dresden-Klotsche zugewiesen. Mit diesen Flugzeugen wurden auch für Hilfseinsätze in Äthiopien und Mosambik geleistet.
Am 3. November 1990 wurde die Staffel in das Lufttransportgeschwader 65 (LTG-65) der Bundesluftwaffe eingegliedert. Die Antonow AN-26 wurden teilweise noch weiter eingesetzt Im November 1992 wurde die LTG 65 aufgelöst. Die noch vorhandenen Antonow AN-26 wurden nach Russland und an deutsche Museen verkauft. Die Messmaschine 52+09 flog noch weiter für das Jagdbombergeschwader 32. Im Juni 1994 flog sie nach Gatow und steht seitdem dort als Ausstellungsstück des Luftwaffenmuseum der Bundeswehr. Weitere AN-26 sind im Technikmuseum Speyer und in Hermeskeil zu sehen.
Die Daten der Antonow AN-26
- Hersteller: O.K. Antonow Kiew
- Besatzung: 4 bis 5 Personen
- Antrieb: Zwei Iwtschenko AI-24WT-Propellerturbinen mit je 2.103 kW und ein Düsentriebwerk RU 19A-300 mit je 7,85 kN
- Höchstgeschwindigkeit: 680 km/h in 8.000 Metern Höhe
- Dienstgipfelhöhe: 8.400 Meter
- Reichweite: bis 2.350 Kilometer
- Länge: 23,80 Meter
- Höhe: 8,33 Meter
- Spannweite: 29,20 Meter
- Flügelfläche: 75 Quadratmeter
- Leergewicht: 15.000 Kilogramm
- Startgewicht: max. 24.000 Kilogramm
- Landegewicht: max. 24.000 Kilogramm