Sommer, Sonne und Sonnenschein sind die Lieblingsbedingungen für Motorradfahrer. Doch auch die tiefer stehende Sonne, klare Luft und bunte Farben im Herbst bieten besondere Momente für Motorradtouren. Allerdings sind Motorradfahrer im goldenen Oktober aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse besonderen Gefahren ausgesetzt. Deshalb müssen sie potentielle Gefahrenquellen und wichtige Sicherheitstipps für Motorradtouren im Herbst kennen.
Potentielle Gefahrenquellen für Motorradfahrer im Herbst
Für Glätte und erhöhte Rutschgefahr sorgt nicht erst der winterliche Frost. Auch Regen, Raureif am Morgen, Feuchtigkeit am Abend, Laub oder Fahrbahn-Verschmutzungen durch Erntefahrverkehr sind potentielle Gefahrenquellen im Herbst. Daher sollten Biker möglichst gefühlvoll und gleichmäßig bremsen. Zusätzlich zur Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche müssen Motorradfahrer im Herbst die eingeschränkten Licht- und Sichtverhältnisse beachten. Die tiefer stehende Sonne kann bei Motorradtouren blenden, plötzlich auftretender Nebel die Sicht erschweren. Eine weitere potentielle Gefahrenquelle für Motorradfahrer im Herbst ist die frühere und plötzlich einsetzende Dämmerung. Dadurch übersehen andere Verkehrsteilnehmer Biker im Herbst einfacher als im Frühling oder Sommer. Die sinkende Außentemperatur beeinträchtigt die Konzentration der Motorradfahrer und wirkt sich negativ auf die Bodenhaftung der Reifen aus. Die häufige feuchte Wetterlage im Herbst lässt das Visier zudem häufiger beschlagen als im Sommer.
Tipps für sichere Motorradtouren im Herbst
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt mahnt Motorradfahrer zu besonderer Vorsicht im Herbst. Um der erhöhten Rutschgefahr durch Regen, Raureif, Laub oder Fahrbahn-Verschmutzungen durch Erntefahrverkehr entgegenzuwirken, empfehlen die Experten des Automobilclubs einen Reifendruck von drei bis fünf Millimetern. Starkes Beschleunigen, extreme Schräglagen und hartes Bremsen gehören nur bedingt in den Herbst. Außerdem sollten sich Motorradfahrer bewusst sein, dass die Reifen im Herbst je später ihre normale Betriebstemperatur erreichen, desto kälter es ist.
Um von anderen Verkehrsteilnehmern bei tiefer stehender Sonne nicht übersehen zu werden, sollten Biker im Herbst die Bremsanlage und die Beleuchtung vor jeder Tour kontrollieren. Außerdem empfiehlt es sich, möglichst helle Kleidung mit Reflektoren zu tragen. Da Konzentration und Leistungsfähigkeit durch Auskühlung des Körpers sinken, muss die Kleidung ausreichend vor Kälte schützen. Funktionsbekleidung mit Thermofutter oder über dem Motorradanzug getragene Thermobekleidung wärmen bei den herbstlichen Witterungsbedingungen. Da Kratzer und Rillen auf dem Helmvisier die Sicht bei tiefer stehender Sonne im Herbst einschränken, muss das Visier vor Tourenstart überprüft werden. Außerdem sollte das Plexiglas mit einem Mittel innen behandelt sein, damit das Visier aufgrund der feuchten Wetterlage im Herbst nicht beschlägt. Ohne weitere Nachrüstung öffnen Motorradfahrer das Visier einen Spalt breit, damit wie bei einer Doppelverglasung die entstandene Luftkammer zwischen innerer und äußerer Scheibe zu einem besseren Durchblick bei schlechter Wetterlage verhilft.