Der Kampf gegen Burnout beginnt am Arbeitsplatz. Es spricht aber auch nichts gegen ein persönliches Selbsthilfe-Programm als Schutz vor dem Burnout-Syndrom.
In den meisten Unternehmen ist Burnout immer noch ein Tabu-Thema. Die alte Vorstellung „Wir sind topfit und stehen alles durch“ wird in den Betrieben weiter gelebt, oft auch entgegen der eigenen Erfahrung. Aus dieser Blickwinkel betrachtet ist Burnout ausschließlich ein Problem des Einzelnen. Hält jemand den Druck nicht aus, dann muss er eben aus dem Job aussteigen.
Wie entsteht Burnout?
Über die möglichen Ursachen von Burnout wird in der Wissenschaft immer noch gestritten. Tatsache ist aber, dass jeder Beruf bestimmte Belastungen und Beanspruchungen mit sich bringt. Diesen Beanspruchungen stehen unter günstigen Bedingungen ausreichende Energiereserven gegenüber. Durch andauernden Arbeitsstress werden diese Ressourcen über Gebühr beansprucht und können nicht schnell genug wieder aufgebaut werden.
Burnout entsteht aus dieser Sicht somit durch einen lang andauernden Verschleiß von Ressourcen indem Energiereserven zu schnell verbraucht werden, sodass die Betroffenen kaum noch Möglichkeiten haben, verloren gegangene Ressourcen neu aufzubauen.
Individuelle Strategien gegen Burnout
In der Regel reichen persönliche Anstrengungen für ein gesünderes Verhalten im Sinne einer Work-Life-Balance allein nicht aus, um den Verschleiß der Ressourcen und damit Burnout zu verhindern. Wer Burnout vermeiden will, muss vor allem die Verhältnisse am Arbeitsplatz kritisch unter die Lupe nehmen.
Allerdings spricht auch dieser Hinweis auf betriebliche Lösungswege nicht gegen ein persönliches Selbsthilfe-Programm gegen Burnout. Auf sein körperliches und seelisches Wohlbefinden zu achten und sein persönliches Arbeitsverhalten zu prüfen kann als Vorbeugung gegen Burnout sicher nur vernünftig sein. Insgesamt wird der Erfolg individueller Bemühungen gegen Burnout aber begrenzt bleiben, wenn die Arbeitsbedingungen im Betrieb Burnout begünstigen.
Tipps gegen Burnout
Gegen Burnout gibt es zahlreiche Tipps in Veröffentlichungen oder im Internet. Viele dieser Ratschläge gegen Burnout sind nicht nur im Kampf gegen Burnout vernünftig. Hier finden Sie eine kleine Auswahl:
- Wer am Markt unternehmerisch auftritt, sollte sich auch in privater Hinsicht mitunter wie ein Unternehmer verhalten. Physische und psychische Ressourcen sind nicht nur für das Wohlbefinden verantwortlich sondern bilden eine natürliche Barriere gegen Burnout.
- Niemals den ganzen Tag verplanen. Gönnen Sie sich Pufferzeiten. Wer bereits bei der Planung seiner Arbeitszeit immer bei 100 Prozent ankommen will, der ist bereits auf dem besten Weg zum Burnout.
- Gönnen Sie sich nach ein bis zwei Stunden Arbeit auf jeden Fall eine kurze Pause. In der Regel genügen schon 5 bis 10 Minuten um sich wieder frisch zu machen und sich damit auch gegen Burnout zu wappnen.
- Gönnen Sie sich wenigstens einmal während der Arbeitszeit eine längere Pause von mindestens 20 Minuten. Verlassen Sie hierzu – zumindest bei schönem Wetter – am besten das Gebäude und machen Sie einen kurzen Spaziergang.
- Auch in stressigen Zeiten sind arbeitsfreie Zeiten Pflicht. Kaum einer, der nicht Opfer von Burnout werden will, sollte sieben Tage in der Woche nur an Arbeit denken. Zugegeben: Arbeit ist wichtig! Doch Familie, Freunde und Hobbys sind es auch!
- Sprechen Sie über berufliche und vor allem psychische Probleme am Arbeitsplatz – sei es mit Kollegen oder Freunden oder mit der Familie. Probleme belasten und fördern Burnout am meisten, wenn man sie nur für sich behält.