Dos und Don’ts während der ersten Wochen auf einer neuen Stelle. Um die Beziehung zu den neuen Kollegen angenehm und produktiv zu gestalten, sind einige Grundregeln zu beachten.
Für Neulinge gilt zwar, dass sie sich nicht von ihren neuen Kollegen abkapseln sollen, gleichzeitig ist dennoch eine gewisse Zurückhaltung angebracht, zumal man die neuen Kollegen noch gar nicht richtig einschätzen kann und somit nicht sofort weiß, wem man vertrauen kann und wem nicht. Nicht jeder, der sich freundlich verhält, meint es auch ehrlich. Manche Mitarbeiter versuchen über Freundlichkeit, vermeintlich brisante Informationen über Kollegen zu erhalten, um diese dann im Kollegenkreis oder gar bei Vorgesetzten breit zu treten.
Um sich nicht selbst nach wenigen Tagen ins Abseits zu katapultieren, ist es ebenso wichtig, sich nicht direkt am vielfach verbreiteten Büroklatsch zu beteiligen.
Besserwisserei vermeiden
Selbstverständlich ist es möglich, dass der neue Mitarbeiter aufgrund seiner bisherigen beruflichen Laufbahn über mehr Wissen in einem bestimmten Bereich verfügt als seine neuen Kollegen. Es ist durchaus legitim, den Kollegen im Bedarfsfall zu helfen und sein Wissen mit Anderen zu teilen, dies sollte aber in freundlicher Form geschehen und ohne den erhobenen, wichtigtuerischen Zeigefinger. Ähnliches gilt auch für ungefragte, besserwisserische Einmischungen bei fachlichen Gesprächen unter anderen Kollegen („Ich will ja nichts gesagt haben, aber das sehen Sie völlig falsch! Also ich habe …!“).
Besonders peinlich wird es, wenn sich unter Umständen herausstellt, dass der neue Kollege zwar von sich in selbstherrlicher Weise behauptet, etwas besonders gut zu können, die Wirklichkeit jedoch ganz anders aussieht. Damit ziehen neue Mitarbeiter schnell den Unmut ihrer Kollegen auf sich.
Keine Verhaltensmaßregeln an alteingesessene Kollegen
Kennt man die Kollegen länger, kann man durchaus auch einmal kritische Punkte zur Sprache bringen, etwa dass die Sekretärin ständig nach Schweiß riecht oder ein Mitarbeiter sich nie an getroffene Vereinbarungen hält. Dies sollte jedoch nicht in Form von Lästereien im Kollegenkreis breit getreten werden, zunächst sollte das Gespräch mit der betreffenden Kollegin oder dem jeweiligen Kollegen gesucht werden.
Antipathie ist einem jedoch sicher, wenn man im Büro nach dem Motto verfährt „Mein Fenster – mein Drucker – mein Büromaterial“. Anstatt bei den jeweiligen Zimmergenossen nachzufragen, ob man mal kurz das Fenster öffnen dürfe, verfahren manche Mitarbeiter eher nach dem Motto, dass sie das ganz allein zu entscheiden haben und sonst niemandem gestattet ist, über Arbeitsgeräte oder Fenster zu verfügen, auch wenn die jeweiligen Gegenstände zur gemeinschaftlichen Benutzung gedacht sind.
Ebenso wenig schafft man sich Freunde, wenn man einem Mitarbeiter direkt am ersten Tag strikt untersagt, zwischendurch oder in der Mittagspause ein paar Möhrchen zu knabbern, weil einen das knackende Kaugeräusch stört. Derartige Äußerungen wirken geradezu lächerlich, zudem zeugt es nicht gerade von Integrationswillen und ausgeprägtem Sozialverhalten, wenn man als Neuling alteingesessene Mitarbeiter sofort am ersten Tag maßregelt. Anders würde es natürlich bei Extrem-Situationen wie sexueller Belästigung aussehen. In solchen Fällen gilt eher das Motto „Wehret den Anfängen“.
Die besten Möglichkeiten, um als Neuling Sympathien zu gewinnen
- neuen Kollegen freundlich und offen gegenübertreten, ohne Vorurteile, ohne Arroganz
- gesunde Balance zwischen Distanz und Vertraulichkeit. Strikte Abgrenzung ist genauso schlecht wie plump-vertrauliches Anbiedern,
- bei Gesprächen zunächst eher zuhören als sich ständig einzumischen, sich nicht am Büroklatsch beteiligen,
- mögliche Konflikte offen ansprechen, aber in angemessener, freundlicher Weise,
- Bereitschaft zeigen, sich schnell in neue Sachverhalte einzuarbeiten anstatt den alteingesessenen Kollegen alles zu überlassen und sich auf die Position als Neuling zurück zu ziehen,
- ruhig auf den Rat von Kollegen hören, die länger da sind,
- die Kollegen anlächeln, denn oft ist der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ein Lächeln. Wichtig ist jedoch, dass das Lächeln von Herzen kommt und nicht etwa mühsam abgerungen ist und somit künstlich oder gar grimassenhaft wirkt.