Was hilft gegen Stress? Zehn wirksame Erste-Hilfe-Maßnahmen im Büro.
Kennen Sie das? Auf Ihrem Schreibtisch klingelt das Telefon, gleichzeitig steckt der Chef den Kopf zur Tür rein und sagt irgendetwas zu Ihnen, was Sie aber nicht verstehen, weil gerade auf der anderen Seite der Paketbote eine Unterschrift von Ihnen einfordert. Derweil wächst der „Dringend“-Stapel in Ihrer Ablage unerbittlich weiter. Am liebsten möchten Sie Ihren Mantel und Ihre Tasche packen und diesen „Ort des Wahnsinns“ hinter sich lassen.
Wenn das nicht geht, dann helfen vielleicht diese zehn schnellen Anti-Stress-Tipps weiter.
1. Die Stop-Methode
Wenn gerade alles über Ihnen einzubrechen droht, halten Sie kurz inne, sagen Sie bewusst „Stop“ – auch wenn Sie dafür gerade gar keine Zeit haben. Machen Sie sich klar, dass Sie immer nur eine Sache nach dem anderen erledigen können und dass Hektik nur das Fehlerpotenzial erhöht.
2. Sich gut zureden
Führen Sie ein Selbstgespräch – wenn keiner zuhört. Lassen Sie zunächst Ihrem Frust freien Lauf. Und dann versuchen Sie, die Dinge aus einer anderen Sicht zu betrachten: Gibt es irgendetwas Positives, was Sie der Situation abgewinnen können? Vielleicht können Sie die Überstunden, die Sie heute machen müssen, bei Gelegenheit für ein schönes verlängertes Wellness-Wochenende nutzen. Oder Sie bekommen die Überzeit bezahlt und können sich dafür etwas Besonderes gönnen. Oder Sie können immerhin lernen, dass eine Menge Organisationstalent in Ihnen steckt …
3. Luftboxen
Ärger und Aggressionen lassen sich am schnellsten körperlich abbauen. Vermutlich haben Sie keinen Sandsack in Ihrem Büro, aber es hilft ebenso gut, einige Male kräftig in die Luft zu boxen.
4. Ablenkung
Holen Sie ein Urlaubsfoto aus Ihrem Portemonnaie und schwelgen Sie kurz in Erinnerungen. Betrachten Sie das Foto Ihrer Kinder auf dem Schreibtisch oder schmieden Sie Pläne für den Abend und schüren Sie damit Ihre Vorfreude. Erinnern Sie sich daran, was wesentlich ist im Leben.
5. Das Anti-Stress-Ding
Nehmen Sie sich einen kleinen Stein oder einen anderen Gegenstand, den Sie immer bei sich tragen können – in der Hosentasche oder in der Kostümjacke. In Stress-Situationen greifen Sie Ihr Anti-Stress-Ding, kneten es und geben all Ihren Ärger oder Ihre negativen Emotionen daran weiter.
5. Pobacken zusammenkneifen
Wenn Sie Ihrem Ärger gerade keine Luft machen können, hilft es tatsächlich, die Pobacken und die Oberschenkelmuskulatur fest anzuspannen und wieder locker zu lassen. Mehrmals wiederholen.
6. Grimassen schneiden
Ziehen Sie sich kurz zurück – am besten auf die Toilette, wo Sie sich im Spiegel sehen können. Schneiden Sie Grimassen! Strengen Sie sich richtig an: Strecken Sie die Zunge ganz weit heraus, spannen Sie die Gesichtsmuskeln an – versuchen Sie so richtig komisch auszusehen. Wenn es Sie nicht selbst zum Lachen bringt, dann entspannt es wenigstens.
7. Schläfen-Massage
Schließen Sie die Augen und massieren Sie Ihre Schläfen mit Zeige- und Mittelfinger in kreisenden Bewegungen. Nehmen Sie anschließend Ihre Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger und massieren Sie mit sanftem Druck den Bereich der Nasenwurzel mehrere Sekunden lang.
8. Atem-Übung
Setzen Sie sich aufrecht hin und schließen Sie die Augen. Zählen Sie beim Einatmen bis sechs, halten Sie den Atem an und zählen Sie dabei bis drei, dann atmen Sie aus und zählen dabei wieder bis sechs. Schon nach fünf Atemzügen dieser Art werden Sie sich ruhiger fühlen.
9. Frische Duft-Attacke
Lagern Sie ein Fläschchen Mandarinen-Duftöl in Ihrer Schreibtischschublade. Bei Stress drei Tropfen in die Hände einmassieren und dabei tief einatmen.
10. Kaugummi kauen
Bereits 1939 entdeckte der amerikanische Wissenschaftler Dr. Levi Hollingworth die Psychodynamik des Kauens und kam zu dem Ergebnis, dass Kauen bei der Arbeit entspannt. Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2000 bestätigten, dass das Kaugummikauen eine stimulierende Wirkung auf das Gehirn hat. Beim Kauen werden Hirnbereiche angeregt, die den Abbau von Anspannungen positiv beeinflussen können. Also greifen Sie ruhig öfter mal zu Kaugummi oder Kaubonbon.
Wohlgemerkt sind das nur Tipps, die zwischendurch einen positiven Effekt haben können. Wer lange Zeit unter erheblichem Druck an seinem Arbeitsplatz steht, dem ist damit sicher nicht geholfen. Um einem Burnout vorzubeugen sind andere Maßnahmen erforderlich. Wer sich selbst nicht zu helfen weiß, findet professionelle Hilfe bei einem Coach.