Mobbing ist heute eine eigene „Unternehmenskultur“ geworden. Aber es geht auch anders.
„Einen schönen guten Morgen!“ Wenn einen der Vorgesetzte so begrüßt, dann beginnt der Arbeitstag doch gleich ganz anders. „Das hat mein Chef noch nie gemacht!“, werden die meisten jetzt sicher sagen. Dann sollten diese Bosse lernen, dass ein positives Auftreten ihren Angestellten gegenüber eine enorme Motivation sein kann. Wenn man Angst vor seinem Vorgesetzten haben muss, dann fällt einem schon der tägliche Weg zur Arbeit schwer. Weiß man jedoch, dass man als Arbeitnehmer geschätzt wird, dann stöhnen wir auch nicht über etwas mehr Arbeit und eine gelegentliche Überstunde fällt uns dann auch leichter.
Kritik ist in Ordnung
Bei aller Herrlichkeit passieren natürlich trotzdem Fehler und es ist auch durchaus in Ordnung, wenn der Vorgesetzte einen dafür kritisiert. Die Frage ist nur, wie er das tut. Wenn er einen dann anbrüllt und noch Beleidigungen hinterherwirft, beseitigt das weder den Fehler, noch ist es ansonsten sehr hilfreich. Wie wäre es denn, lieber Chef, wenn Sie Ihrem Angestellten vielleicht mal einen Tipp geben, wie er den Fehler beim nächsten Mal vermeidet? Oder wenn Sie ihm zu verstehen geben würden, dass niemand unfehlbar ist – auch nicht der Boss? Damit würde manch ein Vorgesetzter in der Achtung seiner Untergebenen durchaus steigen.
Gemeinsam statt einsam
Ein sehr beliebtes Mittel, um mit den Angestellten zusammenzukommen, ist eine Betriebsfeier. Das ist tatsächlich eine gute Idee. Allerdings sollten hier natürlich ein paar Dinge beachtet werden. Es nutzt nichts, wenn man bei einem geselligen Abend friedlich nebeneinander sitzt und am nächsten Arbeitstag der Chef wieder den Tyrann rauskehrt. Also, nur solche Veranstaltungen machen, wenn man als Vorgesetzter wirklich ein gutes Betriebsklima pflegt oder für die Zukunft will.
Auch das Thema Alkohol ist schwierig. Es dürfte schwer für die Angestellten sein, den Respekt zu wahren, wenn ihr Chef bei einer solchen Veranstaltung dann völlig entgleist. Auch sollten die Angestellten beim Trinken vorsichtig sein. Sie wollen doch sicher auch nicht, dass Ihr Boss Sie torkelnd und lallend erlebt. Außerdem lockert Alkohol bekanntlich die Zunge und noch so einiges anderes. Also, Alkohol ist ok, aber Maß halten ist angesagt.
Qualifizieren statt feuern
Sie haben als Chef die Qualitäten eines Angestellten erkannt und wollen nicht, dass er/sie die Talente verschwendet? Schlagen Sie ihm eine Qualifikationsmaßnahme vor. Vielleicht beteiligen Sie sich ja an den Kosten oder übernehmen Sie ganz. Sie werden sehen, wenn Sie ein derartiges Vertrauen in Ihre Angestellten setzen, werden Sie die loyalsten Mitarbeiter haben, die Sie sich vorstellen können.
Profit für alle
Motivierte Mitarbeiter arbeiten sehr gern und wesentlich besser als lustlose. Und wenn die Angestellten effizienter arbeiten, lohnt sich das sicher für den Chef. Und wenn er von diesem Erfolg irgendetwas – durchaus auch Immaterielles wie ein Lob – wieder zurückgibt, wissen die Angestellten das zu schätzen. Gegenseitiger Respekt ist wichtig und beeinflusst positiv.