Lebensmotive erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. Welche Erfolge Arbeitnehmer erreichen, hängt nicht nur von den fachlichen Kompetenzen, sondern auch von der persönlichen Motivation jedes Einzelnen ab.
Unternehmen brauchen kompetente und leistungsorientierte Mitarbeiter. Doch nicht jeder weiß, was genau ihn zum Handeln bringt und wie stark ein einzelner Motivationsfaktor ist. Wer gut sein will, muss also wissen, was ihn antreibt, denn niemand sonst kann einen so gut motivieren wie man selbst. Wer beruflich erfolgreich sein möchte, sollte daher sein pesönliches Motivationsprofil kennen. Für Unternehmen selbst darf die Mitarbeitermotivation ebenfalls kein Buch mit sieben Siegeln sein.
Motivation – was uns antreibt
Die klassische Motivationstheorie geht von zwei Bedürfnisarten aus, die man grob durch Grundbedürfnisse und höhere Bedürfnisse unterscheiden kann. Erstere sichern das Überleben (Beschaffung von Nahrung, Kleidung, Schutz vor Kälte, persönliche Sicherheit), letztere entstehen, wenn die Grundbedürfnisse abgedeckt sind. Es sind Faktoren wie Erfolg, Anerkennung, Spaß und Freude. Sie veranlassen uns, auch dann aufzustehen und aktiv zu werden, wenn die reinen Grundbedürfnisse schon gedeckt sind. Vieles davon ist freiwillig und ohne Zwang. Wer morgens um sechs Uhr aufsteht um zu joggen, folgt keinem genetischen Programm, sondern sieht in der sportlichen Betätigung einen Sinn für sich, etwas, das den Nutzen des längeren Schlafs für dieses Individuum überwiegt. Genauso stellt es sich bei Menschen dar, die zwar um fünf Uhr ihr Büro verlassen könnten, aber dennoch länger bleiben. Es gibt etwas, das in ihrer Motivation begründet ist, das ihnen die längere Arbeit sinnvoll erscheinen lässt.
Lebensmotive – so individuell wie jeder Mensch
Lange Zeit hat man geglaubt, Motivation ließe sich übertragen. Ob Gehaltserhöhung, Betriebsausflug oder Auszeichnungen, in vielen Betrieben wurden alle Mitarbeiter auf die gleiche Weise belohnt. Auch glaubte man, Menschen seien glücklich, wenn sie lediglich ihre vorhandene Energie abarbeiten würden. Danach sei ein energiegeladener und glücklicher Zustand erreicht. Frustrierend hingegen waren dann die Ergebnisse. Es sind nämlich nicht alle Menschen mit derselben Belohnung und denselben Arbeitsbedingungen glücklich. Solange man den individuellen Nährboden für jeden einzelnen Mitarbeiter nicht findet, bleibt in der Personalführung vieles unklar.
Motivation in der Personalarbeit nutzen
Ob in der Personalauswahl, der Personalentwicklung oder der Personalführung, es lohnt sich, die Motivationsskala zu kennen. Sie gibt Auskunft darüber, was einen Menschen im Innersten antreibt und was er von seinem Leben erwartet. Es geht hier um individuelle Werte, Ziele und Motive, die jeder Einzelne für sich leben möchte. In der Personalarbeit bedeutet es, die entsprechenden Rahmenbedingungen herzustellen, in denen sich unterschiedliche Persönlichkeiten entfalten können. Das könnte als Belohnung für ein erfolgreich durchgeführtes Projekt für eine Person ein Gutschein für eine Stunde Fitness-Studio sein, für ein anderes Teammitglied ein Tag Sonderurlaub und für eine dritte Person ein Essen in einem schönen Lokal.
Die individuelle Motivstruktur
Sofern ein Mensch weiß, was ihn im Vergleich zu anderen Menschen wirklich antreibt und motiviert, kann er sich objektiv und besser auf das konzentrieren, was ihm wirklich wichtig ist. Zugleich wird er verstehen, dass andere Menschen anders „ticken“ und dies womöglich anders sehen. Wer das versteht, kann leichter andere Meinungen sehen und auch so stehen lassen, begreift er doch andere als Individuum, so, wie er selbst auch gesehen werden möchte.
Nutzen des Motivationsprofils für Unternehmen
In Unternehmen bedeutet Kompetenzentwicklung eine wichtige Aufgabe innerhalb der Personalarbeit und Personalführung, stellen persönliche Fähigkeiten doch in der komplexen und durch immer schnelleren Wandel geprägten Arbeitslandschaft eine zunehmend wichtige Rolle dar. Nur wer seine Mitarbeiter – die das Humankapital eines Unternehmens sind – kennt, kann sie sowohl richtig als auch gewinnbringend einsetzen. Und sie in Zeiten betrieblicher Veränderungen schnell und unkompliziert an andere Stellen umsetzen. Motivationsprofile, die über die Grundbedürfnisse hinaus etwas über die stärksten persönlichen Antreiber eines Menschen aussagen, unterstützen Unternehmensprozesse also nicht nur bei der Personalauswahl und beim Einsatz im Tagesgeschäft, sondern auch bei Umstrukturierungsprozessen. Mitarbeiter, die authentisch eingesetzt werden, sind in der Lage, ihr Leistungspotential individuell und leistungsgerecht zu nutzen. Zu ihrem eigenen Nutzen und zu dem des Unternehmens.