Und Jesus Christus sprach: „Das Salz ist ein gutes Ding; wo aber das Salz dumm wird, womit wird mans würzen?“ Darauf begab es sich, das Katastrophalcephalmedicus Wilhelm Heinrich Schüßler und seine Erzengel in den Erzen und Salzen der Erdkruste wühlten, und über 24 salzdumme Katastrophalcephalpharmazie-Salze zusammenwürzten; darauf begab es sich im Jahre des Herrn 2011, dass ein mit Erkenntnissen gesegneter „Heilpraktiker und Autor“ in der Fortbildungszeitschrift „Die PTA in der Apotheke“ Schüßlers Katastrophalcephalpharmazie-Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 als das „Praxis-Salz des Monats“ März vorstellte.
Der Erkenntnisstand der Heilpraktiker-Heilkunde laut Berufsordnung
Nach den Berufsgrundsätzen der Berufsordnung für Heilpraktiker (BOH) verpflichten sich Heilpraktiker nach „dem jeweiligen Erkenntnisstand der Heilkunde“ zu handeln. Nach dem Erkenntnisstand der Heilpraktiker-Heilkunde eignet sich Ferrum phosphoricum als Praxis-Salz „unterstützend zur medizinischen Behandlung“ bei Eisenmangel-Anämie und gegen alles und das Andere auch: Zum Beispiel „Infektionskrankheiten (z. B. Masern, Mumps, Scharlach)“, „Schmerzen“, „akute Entzündungen wie Erkältungskrankheiten, Magen-Darmentzündungen,“ sowie „Husten, Bronchitis; Magen-Darmschleimhautentzündungen und Durchfall (entzündliche Diarrhö)“.
Infektions-Anämie – der Erkenntnisstand der medizinischen Heilkunde
Anscheinend unterscheidet sich der Erkenntnisstand von Apothekern, Heilpraktikern und PTAs (Pharmazeutisch wissenschaftliche Assistenten) ganz erheblich vom medizinischen Erkenntnisstand der Heilkunde. Als Mineralstoff-Experte muss man nicht gleich esoterische Wissenschaftsmagazine wie „BioMetals“ lesen; als Mineralstoff-Experte kann man zum Beispiel kostenlos im Internet den „Antibiotika Monitor“ lesen. Dort findet man Artikel wie „Eisen und Infektionen“ von Professor Dr. med. univ. Günter Weiss aus Innsbruck. Professor Dr. Weiss arbeitete und lehrte 2005 an der Universitätsklinik für Innere Medizin in der Abteilung für Klinische Infektiologie und Immunologie. Im Artikel findet man die Abbildung „Der Kampf ums Eisen“ und folgenden medizinischen Erkenntnisstand der Heilkunde: „Da eine erhöhte Eisenverfügbarkeit das Wachstum von Mikroorganismen fördert und die gegen diese induzierten Immuneffektormechanismen schwächt, erscheint es sinnvoll, Strategien zu entwickeln, die auf pharmakologischem Weg die Eisenverfügbarkeit für Mikroorganismen eindämmen.“ Ferrum phosphoricum erhöht wohl ohne Frage die Eisen-Verfügbarkeit im Körper und fördert somit „das Wachstum von Mikroorganismen“. Sind manche Heilpraktiker gar Unheilpraktiker?
otto, ottos mops und ottos EHEC kotzen
Im Gedicht „ottos mops“ des Georg-Büchner-Preisträgers Ernst Jandl lautet eine Zeile „ottos mops kotzt“: otto, ottos mops und ottos EHEC finden das Leben ohne das lebensnotwendige Spurenelement Eisen einfach zum Kotzen. Deswegen findet in unserem Körper jede Sekunde der „Kampf ums Eisen“ statt – ottos Immunsystem kämpft mit ottos EHEC um ottos Eisen. ottos EHEC-Bakterien und andere pathogene (krankmachende) Bakterien benötigen ottos freie Eisen-Ionen für ihren bakteriellen Stoffwechsel. ottos EHEC baut ottos Eisen in lebensnotwendige Eisen-Schwefel-Enzyme ein, in essentielle bakterielle Stoffwechselwege. Um ottos Eisen zu mopsen, kotzt ottos EHEC so genannte Siderophoren aus – Eisen-Aufnahmesysteme wie Aerobactin, Eisendicitrat, Enterobactin, EfeU, Salmochelin und Yersiniabactin.
ottos EHEC-Ausbruchsstamm (O104:H4) kotzte Siderophoren
ottos EHEC kotzt Siderophoren, damit ottos EHEC (Entero-Hämorrhagische Escherichia coli) sich fit und mopsfidel fühlt. Eisen-Aufnahmesysteme gehören für das E. coli-Bakterium zu den so genannten Fitness-Faktoren: ottos EHEC ist ein bakterieller Eisen-Siderogenießer. Während der EHEC-Epidemie im Jahr 2011 schrieb das Robert Koch-Institut (RKI) über ottos mopsenden EHEC: „Der aktuelle Ausbruchsstamm (O104:H4) sowie der HUSEC041 zeigen die Bildung von Enterobactin, Aerobactin und Yersiniabactin.“ ottos EHEC steuert seinen Siderogenuss mit Metallo-Regulatoren wie dem Eisen-Aufnahme-Regulator Fur (englisch für Ferric uptake regulator).
ottos EHEC kotzt mit Fur-Regulon Siderophoren – die Infektions-Anämie
Erst mit den Fitness-Faktoren des Fur-Regulons wird ottos EHEC zur fitten EHEC-Furie, während der EHEC-Epidemie kotzte deshalb nicht „ottos mops“, sondern otto. Die Mitglieder der Fur-Familie steuern bei vielen pathogenen Bakterien die Produktion von Rezeptoren und Schüßler-Salz-Siderophoren. Bei Eisen-Mangel bildet ottos EHEC „Enterobactin, Aerobactin und Yersiniabactin.“ Deshalb gibt es während einer akuten oder chronischen Infektion oft eine so genannte Infektions-Anämie: Immunzellen des Immunsystems wie unsere Makrophagen schaufeln freies Eisen mit dem Transport-Protein NRAMP-1 in sich hinein (englisch für Natural Resistance Associated Macrophage Protein), um ottos EHEC das freie Eisen zu mopsen – dies führt mittels Hepcidin zum Immun-Abwehrmechanismus des Eisen-Mangels im Körper. Ferrum phosphoricum erhöht dagegen die Eisen-Verfügbarkeit für ottos EHEC. Wie dichtete Ernst Jandl passend zum Erkenntnisstand unserer Apotheker, Heilpraktiker und Mineralstoff-Experten: „otto: ogottogott“.