Bei den Trilobiten gibt es eine Grundform, die auch bei Extremformen zu erkennen ist. Es handelt sich hierbei um eine Dreiteilung von rechts nach links sowie von Vorne nach hinten. Diese Grundform ist auf dem beschrifteten Foto sehr gut zu erkennen. Es handelt sich hierbei um den Trilobiten Modocia typicalis aus dem mittleren Kambrium von Utah in den USA. Er ist über 500 Mill. Jahre alt.
Ceratages sp. aus der Eifel
Dieser Trilobit ist sehr stark bestachelt und im Devon der Eifel gar nicht so selten. Das Problem bei diesem Trilobiten, der auch in Marokko vorkommt, ist die Präparation, bei der man versuchen muss, die Stacheln zu erhalten. Das abgebildete Stück ist nicht besonders gut erhalten, hat aber alle Stacheln. Da an der Fundstelle in der Eifel absolutes Grabungsverbot besteht, muss man froh sein, wenigstens so ein Belegstück zu haben. Das Tier ist 4 cm lang.
Harpes aff. perradiatus R. Richter 1943 aus Marokko
Dieser Trilobit aus dem Devon von Bou Dip Maider fällt durch sein sehr großes Kopfteil auf. Die Unterordnung der Harpina tritt im Ordovicium erstmals auf und stirbt im mittleren Devon aus. Bei diesem Trilobit ist die Glabella zu einer riesigen Schürze ausgezogen. Man nimmt an, dass diese größere Fläche das Einsinken im Sediment verhindern sollte. Diese Unterordnung tritt weltweit in Erscheinung. An den meisten Fundstellen taucht sie aber nur sehr selten auf. Es gibt von Harpina Stücke, die man nur ein einziges mal gefunden hat. Perfekte Stücke, wie das im Bild, mit gestrecktem Thorax und Pygidium, kommen nur ganz selten in den Handel. Meist sind der Thorax und das Pygidium untergeschlagen und nicht zu sehen. Das Tier ist 5 cm lang und 3,5 cm breit. Es gibt Sammler, die sammeln nur die Gruppe der Harpina und die mit ihnen verwandte Gruppe der Trinucleina.
Walliserops trifurcatus Morzadec, 2001
Walliserops trifurcatus ist bisher nur aus Marokko bekannt. Das abgebildete Tier hat eine Länge von fast 10 cm, wovon auf den Frontstachel 4 cm entfallen. Bis heute ist unklar, welche Bedeutung der Frontstachel gehabt hat. War es ein Organ, mit dem das Tier elektrische Reize von möglichen Beutetieren erspüren konnte, ähnlich wie bei vielen Haien die Lorenzinischen Ampullen? War es ein Organ, um Druckunterschiede im Wasser zu erspüren, ähnlich dem Seitenlinienorgan bei Fischen? Vermutungen gibt es viele, bewiesen ist nichts.
Nachdem Chatterton et al 2006 zwei weitere Walliserops-Arten, W. hammi und W. tridens, nachgewiesen hat, tauchte auch die Idee auf, dass es sich um Geschlechtsdimorphismus handeln könnte. Wie man daran sieht muss man auf weitere Ergebnisse der Forschung warten um entgültige Klarheit zu bekommen. W. hammi wurde von Chatterton übrigens nach dem Marokkaner Hamid Segaoui benannt, der einer der besten Präparatoren für extreme marokkanische Trilobiten ist.