Die hormonale Regulierung des BGS, erklärt anhand der Bildung und Freisetzung von Insulin sowie Glucagon.
Für die Regulierung des Blutglucosespiegels (BGS im Verlauf) sind zwei Hormone verantwortlich. Zum einen das blutzuckersenkende Insulin und zum anderen das blutzuckersteigernde Glucagon.
Was ist der BGS?
Als Blutglucosespiegel bezeichnet man im allgemeinen die Höhe des Anteils der Glucose (auch Traubenzucker genannt) im Blut. Bei einem gesunden, normalgewichtigen und erwachsenen Menschen liegt der BGS zwischen 80 und 120mg je Deziliter Blut, ohne Nahrungsaufnahme. Da Glucose als Energielieferant für den menschlichen Organismus essentiell ist, darf der Glucoseanteil des Blutes nicht unter 80mg je Deziliter Blut fallen, denn sonst droht Unterzuckerung.
Wo werden Insulin und Glucagon gebildet?
Beide Hormone werden in der Pankreas synthetisiert. Genauer gesagt werden sie in einem Bereich gebildet, den man Langerhanssche Inseln nennt, benannt wurden diese nach deren Entdecker Paul Langerhans. Das Glucagon wird in den A-Zellen und das Insulin in den B-Zellen synthetisiert. Nun stellt sich die Frage, woher die A- und B-Zellen wissen, wann sie ihr Hormon bilden und freisetzen müssen. Um dies festzustellen messen spezielle Rezeptoren an den Zellen den BGS.
Wann wird Insulin gebildet und freigesetzt?
Wenn dem Körper Nahrung zugeführt wird, steigt der BGS. Diesen Anstieg messen die B-Zellen und setzen Insulin frei bzw. beginnen mit der Synthese. Das freigesetzte Insulin wird in das Blut aufgenommen und zu jeder einzelnen Körperzelle transportiert, sodass es sich an die Insulinrezeptoren binden und die Glucoseaufnahme in Gang setzen kann. Wenn die B- Zellen einen Rückgang des BGS feststellen, wird die Insulinsynthese und -freisetzung gestoppt.
Wann wird Glucagon gebildet und freigesetzt?
Nun nehmen wir Menschen nicht über den ganzen Tag Nahrung auf. Da unsere Körperzellen auch zwischen den Mahlzeiten Energie in Form von Glucose benötigen, setzen nun die A- Zellen das Hormon Glucagon frei. Die Freisetzung erfolgt dann, wenn die A-Zellen einen Rückgang des BGS, unter die Grenze von 80mg je Deziliter Blut, messen. Das Glucagon wird in das Blut aufgenommen und zu der Leber transportiert. Denn die Leber ist als einziges Organ des Menschen in der Lage, Glucose zu Glykogen umzubauen, zu speichern und auch wieder an das Blut abgeben zu können. Bevor die Abgabe in Form von Glucose geschehen kann, muss das Glykogen wieder zu Traubenzucker umgebaut werden. Diesen Prozess setzt die Leber in Gang, wenn ihre Zellen Glucagon aufnehmen.
Nach der Abgabe der gebildeten Glucose, steigt der BGS wieder. Diesen Anstieg messen die A- , sowie die B-Zellen. Diese Erhöhung führt dazu, dass die A- Zellen die Produktion von Glucagon einstellen und die B-Zellen produzieren wieder Insulin und setzen dieses frei.
Welche Rolle spielt das Glucagon für die Muskeln?
Muskeln können auch Glucose in Form von Glykogen speichern. Anders als die Leber, können diese, nach dem Rückbau zu Glucose, sie nicht wieder an das Blut abgeben sondern nur selbst verwenden.Die Rückbildung von Glykogen zu Traubenzucker beginnt, genau wie in der Leber, wenn die Muskelzellen Glucagon aufnehmen. Der Körper hat sich diese Funktion zu nutzen gemacht, damit auch bei niedrigem BGS das Herz weiterschlagen kann und somit ein Überleben möglich ist.