Jeder zweite Deutsche leidet zumindest hin und wieder an Mundgeruch. Diese Tipps helfen. Wie bekommt man mundgeruch weg?
Hinter Mundgeruch, medizinisch Halitosis genannt, können Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt oder in der Speiseröhre stecken. Oft liegt die Ursache jedoch im Mundraum, weshalb sich Betroffene an ihren Zahnarzt wenden sollten. Er kann sofort feststellen, ob eventuell kariöse oder parodontöse Erkrankungen vorliegen, oder zu anderen Fachärzten überweisen, um ernsthafte weitere Beschwerden auszuschließen.
Mundgeruch ist meistens harmlos
Doch meist ist der Mundgeruch harmlos und wird von den etwa 300 verschiedenen Bakterienarten verursacht, die in der Mundhöhle Nahrungsmittelreste zersetzen und dabei übel riechende Schwefelverbindungen produzieren. Manchmal wird er auch von bestimmten Speisen verursacht, beispielsweise von Zwiebeln oder Knoblauch.
Dagegen hilft eine konsequente Mundhygiene mit regelmäßigem Zähneputzen und dem täglichen Gebrauch von Zahnseide und Zungenschaber. Diese Hilfsmittel entfernen bakterielle Beläge zwischen den Zähnen und auf der hinteren Zungenpartie. Kariöse Zähne, Zahnfleischtaschen und schlecht sitzender Zahnersatz sind beliebte Schlupflöcher für geruchsverursachende Bakterien und sollten deshalb vom Zahnarzt behandelt werden.
Was gegen schlechten Atem hilft
Gegen schlechten Atem hilft zudem alles, was den Speichelfluss fördert. Speichel verhindert, dass sich übermäßig viele Bakterien in der Mundhöhle einnisten. Deshalb sollte man mindestens zwei Liter Wasser am Tag trinken. Ein Schuss Zitronensaft sorgt zusätzlich dafür, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Dieser Tipp ist im Sommer besonders wichtig, denn bei Hitze trocknet auch der Mund schnell aus.
Wer es mag, kann Kardamom oder Kaffeebohnen kauen. Sie enthalten ätherische Öle, deren intensives Aroma störende Düfte überlagern, wenn auch leider nicht beseitigen. Auch Ingwer kann unangenehme Gerüche kurzfristig überdecken. Einfach eine dünne Scheibe von der Ingwerwurzel abschneiden, auf die Zunge legen und ein paar Minuten einwirken lassen. Nach dem Genuss von Zwiebeln oder Knoblauch kann das Kauen von frischer Petersilie hilfreich sein. Auch sie ist reich an ätherischen Ölen. Die Nachteile: Die Wirkung hält nur kurzfristig vor und Petersilie ist nicht jedermanns Sache.
Nicht Milch, sondern Joghurt hilft gegen Mundgeruch
Der Tipp, dass ein, zwei Gläser Milch nach einer knoblauchhaltigen Mahlzeit den Geruch neutralisieren, hat sich in der Praxis leider nicht bewährt. Essen Sie stattdessen ein Naturjoghurt. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind die im Joghurt enthaltenen Bakterien (wie Lactobazillus bulgaricus) in der Lage, die Ausbreitung der Fäulnisbakterien in der Mundschleimhaut zu unterdrücken. Wichtig ist aber, dass es sich um ungesüßten Naturjoghurt handelt. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass durch den täglichen Verzehr von rund 200 Gramm Naturjoghurt die Häufigkeit von Plaques und Zahnfleischtaschen deutlich zurückgeht. Die Studien haben bestätigt, dass beides nachweislich die Bakterien in der Mundhöhle und auch die Geruchsstoffe reduziert.
Forscher des College of Dentistry der Universität of Illinois in Chicago haben in einer Studie nachgewiesen, dass chemische Bestandteile von schwarzem Tee (Polyphenole) das Wachstum von Bakterien hemmen können, die verantwortlich sind für unangenehm riechende, organische Verbindungen. Auch der Naturstoff Chlorophyll gilt als ein sehr gutes Hilfsmittel gegen Mundgeruch. Der Pflanzenstoff blockiert die Geruchsbildung und hemmt gleichzeitig die Vermehrung von Bakterien, die geruchsintensive Stoffwechsel- und Abbauprodukte produzieren.