Anfang des 18. Jahrhunderts wurde in Murano bei Venedig durch Zufall (italienisch: „a ventura“) ein Rotgold schimmerndes, undurchsichtiges Glas erzeugt, nachdem der später gefundene Aventurin-Quarz benannt wurde, da er ihm in der Farbe haargenau ähnelte. Aventurine gehören zur Familie der Quarze mit mikrokristallinen Einschlüssen von Fuchsit, Glimmer oder Hämatit, welche ein starkes Glitzern hervorrufen. Der Schmuckstein ist grün, kann aber auch in ein schillerndes Rot abweichen, das von Hellrot bis Rotbraun variiert. Es gibt aber auch dunkelblaue, fast anthrazitfarbene Steine.
Die Kurzform Aventurin (manchmal auch „Avanturin“) wird nur für den Aventurin-Quarz, nicht jedoch für den Aventurin-Feldspat verwendet. Im Handel ist der Aventurin-Feldspat meisten unter dem Namen „Sonnenstein“ verbreitet. Aventurine werden hauptsächlich in Brasilien, Indien und am Ural gefunden. In Südostasien gehört er zu den beliebesten Schmucksteinen. Chinesen und Inder sprachen ihm wegen seiner lebhaften Farben sogar potenzfördernde Eigenschaften zu.
In der Heilkunde sollten Aventurine vor Augenkrankheiten schützen
Der Edelstein war sehr begehrt und auch dementsprechend teuer, als er nach Europa kam. Die Glasbläser der Insel Murano versuchten durch Hinzufügen von winzigen Kupferschuppen, den Stein künstlich zu imitieren. Heute wird er hauptsächlich bei Fingerringen, Ohrringen, Trommelsteinen, Armreifen und Perlenketten verwendet, da diese runden, Cabochon-ähnlichen Formen den schimmernden Glanz des Steines besonders hervorheben. Aber auch bei der Herstellung von kleineren und größeren Kunstgegenständen (Vasen, Tischplatten) wurde dieses Material verwendet.
In der Heilkunde galten Aventurine früher als Talismane, die vor Augenkrankheiten und Vergiftungen schützen sollten. Sie machten den Menschen aber auch Fernweh und die Sehnsucht nach fremden Ländern bewusst.. Dabei dienten die Farben des Aventurin (blau, rot, grün) als Entscheidungshilfen. Der dunkle, blaue Aventurin stand für die Sehnsucht nach Grenzerfahrungen, nach Selbstbewährung in Gefahr und nach Abenteuern.
Aventurin soll angeblich gegen Rückenschmerzen helfen
Der grüne Aventurin symbolisierte das Bedürfnis nach dem Aufenthalt in der Natur, nach grünen Wiesen und Wäldern, Tieren und Seen. Der rote Aventurin stand für den Wunsch nach Kultur, nach dem Besuch von Sehenswürdigkeiten, Museen, Theatern und Konzerten. Auch in der Astrologie hat der Aventurin eine besondere Bedeutung. Er soll den Menschen Gunst und Glück verheißen, die unter dem Tierkreiszeichen des Krebses geboren sind.
Als Heilstein soll er unter anderem gegen Ekzeme, Allergien, unreine Haut, Schuppenflechte, Sonnenbrand und Haarausfall helfen. Darüber hinaus fördert er angeblich die innere Ruhe und Gelassenheit. Auch gegen niedrigen Blutdruck, Rückenschmerzen, Halsentzündungen, Asthmaanfälle und Nierensteine soll der Aventurin helfen. Förderung des Selbstvertrauens und Stärkung der Persönlichkeit, sind weitere Eigenschaften, die diesem Stein zugeschrieben werden. Wissenschaftliche Belege hierfür gibt es allerdings nicht.