Fieberhaft arbeiten Forscher daran die Alzheimer Erkrankung zu stoppen. Meldungen, dass es gelingen kann, dass die degenerative Gehirnerkrankung zumindest nicht weiter fortschreitet, wecken Hoffnungen.
„Alzheimer kann gestoppt werden“. Eine sensationelle Meldung geistert am 14. und 15. März 2012 durch die Medien. Hoffnungen werden damit geschürt. Was die Menschen in gesundheitlichen Fragen am meisten umtreibt, ist die Angst von Krebs befallen zu werden oder an Alzheimer Demenz zu erkranken. Nun wird von einem Forscherteam berichtet, das den schädlichen Proteinablagerungen im Gehirn auf die Schliche gekommen ist und Phosphate entdeckt hat, die die den Abbau der Ablagerungen hemmen. Wie im „Journal of Biological Chemistry“ nachzulesen ist, sind es Mikrogliazellen, die den schädlichen Eiweißablagerungen, in der Fachsprache Plaques genannt, den Garaus machen.
Bei Alzheimer beeinträchtigen Beta-Amyloid-Peptide die Nervenzellen im Gehirn
In der Bonner Uniklinik für Neurologie und vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunonlogie und Parasitologie wurden Mikorgliazellen der Maus untersucht. Das Fazit: Diese Zellen sind fleißig dabei, schädliche Molekülen im Gehirn das Leben auszuhauchen. Bei den Alzheimer-Kranken handelt es sich um so genannte „Beta-Amloyd-Peptide“, die sich im Gehirn ablagern und die Zellen zerstören. Professor Dr. Jochen Walter von der Uni Bonn erklärt, dass die Plaques aus „fehlerhaft gefalteten Beta-Amyloid-Peptiden“ die Funktion der Nervenzellen im Gehirn beeinträchtigen. Er sagt: „Werden die Mikrogliazellen aktiviert, fressen sie einen Teil der Ablagerungen auf“.
Mikrogliazellen fressen Beta-Amyloid-Peptide auf
Die ganze Sache hat allerdings einen Knackpunkt: Die Mikrogliazellen entfalten nur mäßigen Appetit, wenn die Beta-Amyloid-Peptide zuvor an Phosphatgruppen gebunden werden. Für dieses Phänomen hat der Wissenschaftler aus Bonn folgende Erklärung: „Dann wird ein insulinabbauendes Enzyms blockiert, das für die Aktivität der Mikrogliazellen von großer Bedeutung ist“. Weiter führt Walter aus: „Im Ergebnis sind Beta-Amyloid-Peptide mit Phosphatgruppe also viel schwerer verdaulich als ohne“.
Zweifach schädliche Wirkung von Phosphaten
Wie die Forscher aus Bonn erkannt haben, lösen Phosphate einen zweifach schädlichen Effekt aus: Die Beta-Amyloid-Peptide werden durch die Phosphatgruppe deutlich reduziert, während das Phosphat gleichzeitig auch noch deren Verklumpung fördert. Das Fazit, dass die Bonner Wissenschaftler daraus gewonnnen haben ist einleuchtend: Beide Prozesse fördern die Bildung der Plaques.
Von vornherein Alzheimer Demenz stoppen?
Aufgrund dieser Forschungsergebnisse sind die Bonner Wissenschaftler nun hoffnungsfroh, dass sie neue Therapieformen entwickeln können, die von vornherein eine Alzheimer Demenz stoppen kann. Allerdings räumen sie ein, dass dies nicht von heute auf morgen geschehen kann, sondern noch viele weitere Schritte nötig sind, um eine wirksame Therapie auf den Weg zu bringen. Im September 2011 hatten Wissenschaftler aus Rostock einen Durchbruch in der Alzheimer Forschung bekannt gegeben. Sie hatten sich auf den Wirkstoff „Thiethylperazin“ kapriziert, der die schädlichen Eiweißablagerungen im Gehirn möglicherweise reduzieren könnte. Immer wieder werden neue Erkenntnisse über die Alzheimer Erkankung publiziert, und es werden Hoffnungen genährt, dass es in absehbarer Zeit möglich ist, ihr wirksam entgegen zu treten. In den USA soll mittlerweile ein Hemmstoff entwickelt worden sein, der die Plaque-Ablagerungen im Gehirn stoppen und sogar reduzieren soll. Aber es sind bisher nur Forschungsergebnisse. Ob Alzheimer wirklich gestoppt werden kann, ist bis jetzt nur Zukunftsmusik, wie seriöse Forscher zugeben.