Hämorrhoiden kennt fast jeder. Typische Anzeichen sind Afterjucken, Nässen, Brennen, Schmerzen, Schleimabsonderungen oder hellrotes Blut auf dem Stuhl.
Ein wesentlicher Grund für die Ausbildung von Hämorrhoiden ist eine ungünstige Lebensweise. Häufig kann durch die Umstellung der Ernährung, eine entsprechende Flüssigkeitszufuhr und ausreichend Bewegung eine deutliche Besserung der Beschwerden erzielt werden.
Was sind Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden bezeichnen die Erweiterung eines aus Venen und Arterien bestehenden Gefäßpolsters (Plexus hämorrhoidalis), welches sich in der Schleimhaut des unteren Enddarmbereichs befindet und gemeinsam mit dem Schließmuskel den After abdichtet. Sobald der Blutabfluss innerhalb dieses Gefäßpolsters gestört ist, kommt es zu knötchenförmigen Erweiterungen beziehungsweise zu einer Vergrößerung des Polsters und schließlich zu einem Hämorrhoidalleiden mit den üblichen Beschwerden.
Ursachen von Hämorrhoiden
Von wesentlicher Bedeutung bei der Entstehung von Hämorrhoiden sind eine ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel und eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, was den Darm träge werden lässt und zu einer chronischen Verstopfung (Obstipation) führt. Die Folge ist, durch ein zu intensives und langes Pressen beim Stuhlgang, die Erweiterung der Gefäße des Plexus hämorrhoidalis. Darüber hinaus wirken sich Übergewicht (Adipositas) und ein schwaches Bindegewebe begünstigend auf die Entwicklung von Hämorrhoiden aus. Auch während oder nach einer Schwangerschaft können Hämorrhoiden auftreten.
Ernährung und gesunde Lebensweise bei Hämorrhoiden
Um einer zu trägen Verdauung entgegenzuwirken, ist die Veränderung einer ungesunden Lebensweise obligat. Eine besondere Rolle spielt dabei eine ballaststoffreiche Ernährung – und das Reduzieren von Weißmehlprodukten, Fett sowie tierischen Produkten. Eine ballaststoffreiche Ernährung beinhaltet Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Müsli. Ebenfalls empfehlenswert ist der Verzehr von Sauerkraut, Dickmilch, Naturjoghurt oder Trockenobst. Vermieden werden sollten Fertiggerichte, Pommes frites, Chips, Schokolade und andere Süßigkeiten. Parallel sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr– mindestens zwei Liter am Tag – geachtet werden. Nicht ratsam sind Säurespender wie Kaffee, Schwarztee, Alkohol, unverdünnte Fruchtsäfte, Limonaden, Cola und stark kohlensäurehaltige Getränke. Als verdauungsförderlich kann sich das Trinken eines Glases lauwarmen Wassers morgens nüchtern erweisen. Auf die Einnahme von Abführmitteln sollte verzichtet werden. Falls Quellstoffe wie Leinsamen eingesetzt werden, ist es angezeigt, die Trinkmenge zu erhöhen. Ferner sollte für regelmäßige Bewegung gesorgt werden, zum Beispiel durch Nordic Walking.
Behandlungsmöglichkeiten bei Hämorrhoiden
Abhängig von der Ausprägung der Hämorrhoiden kann die jeweilige Therapie festgelegt werden. Zu den konventionellen Behandlungsmaßnahmen zählen Medikamente wie Salben oder Zäpfchen, die Sklerosierung, die Gummibandligatur und operative Eingriffe. Daneben stehen diverse alternative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die der Aktivierung der Selbstheilungskräfte dienen. Angefangen bei homöopathischen Mitteln, phytotherapeutischen Mitteln, Sitzbädern mit Eichenrinde oder Kamille, kalten Waschungen des Afters, Schüssler Salzen wie Calcium flouratum D 12 und Silicea D 12 oder Magnesium phosphoricum D 6 als Salbe, Reflexzonentherapien, Akupunktur und anderen Meridianverfahren bis hin zu Entspannungsmethoden wie Yoga oder Muskelentspannung nach Jacobson.