Wechselbäder und wärmende Gewürze
Für kalte Hände und Füße gibt es viele Ursachen, aber auch viel, was man dagegen tun kann: Tipps zu Ernährung, Kleidung und Lebenswandel.
Kalte Hände und Füße: Viele Menschen leiden darunter, und dass nicht nur in den kalten Wintermonaten. Denn unterkühlte Finger und Zehen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch ein Zeichen für eine Erkrankung sein, etwa einen zu niedrigen Blutdruck, Durchblutungsstörungen (vor allem bei Rauchern), Schilddrüsenunterfunktion (vor allem bei zusätzlichen Ermüdungserscheinungen) oder Eisenmangel (dunkelgrüne Blattgemüse, Tofu, Linsen, Muscheln und Fleisch enthalten viel Eisen).
Im Extremfall lieber zum Arzt
Sollten die Hände oder Füße regelmäßig so stark abkühlen, dass sie sich weiß verfärben und taub anfühlen, ist ein vorsorglicher Arzttermin ratsam. Allerdings gibt es auch einige gute Hausrezepte und Ratschläge zur Ernährung und zum Lebensstil, die gegen die kalten Finger und Zehen helfen.
Zwiebel-Look für die Hände
Vor allem, wer viel draußen ist, sollte auch seine Hände und Füße in mehrere Lagen kleiden. Baumwolle schützt nicht vor Kälte. Gut ist echte Wolle. Also keine Baumwollsöckchen, sondern Wollstrumpfhosen oder gute Skiunterwäsche aus Seide (natürlicher Thermostoff) oder anderen guten Thermalstoffen – und unter die Fäustlinge noch ein Paar Wollhandschuhe anziehen. Aber Vorsicht, weder Schuhe noch Handschuhe sollten zu eng sitzen. Luft zwischen den Lagen ist der beste Wärmeisolator. Hilfreich sind auch Pulswärmer, denn so wird das Blut, das in die Finger gelangt schon mal vorgewärmt.
Nicht abwarten – Ingwer-Tee trinken
Kalte Finger an einer heißen Tasse Tee zu wärmen, ist nicht nur angenehm, sondern gesund für den ganzen Körper. Vor allem im Winter ist es wichtig, viel zu trinken, warum nicht etwas Warmes? Verstärkt wird der wärmende Effekt, wenn etwa Ingwer aufgegossen wird. Ingwer zählt zu den wärmenden Gewürzen. Einfach eine frische Knolle aufschneiden, mit kochendem Wasser übergießen und nach Geschmack mit Honig oder auch Zitrone genießen. Wer es stärker mag, kann die Knolle auch im Wasser mitkochen.
Scharfe Gewürze machen warm
Cayenne-Pfeffer, Chilischoten, Tabasco, und andere rote Pfeffersorten gelten auch als wärmend – deshalb die Wintereintöpfe scharf würzen! Milchprodukte, auch Milchkaffee und Joghurt, haben eine kühlende Wirkung, also besser darauf verzichten. Auch Koffein und Alkohol wirken sich negativ auf Kreislauf und Durchblutung aus.
Mit Wechselbädern den Kreislauf anregen
Natürlich hilft es auch, den Kreislauf generell anzukurbeln. Eine morgendliche Wechseldusche wirkt Wunder. Wem das zu kalt klingt, kann es auch mit einem Kneippschen Arm-Wechselbad versuchen. Dabei sollten die Unterarme 5 bis 10 Minuten in warmes Wasser gelegt werden, danach für 15 Sekunden in kaltes Wasser getaucht werden. Den Wechsel 2 bis 3 Mal wiederholen und mit einem kalten Tauchbad beenden.
Bürstenmassagen für bessere Durchblutung
Die morgendliche Dusche eignet sich auch prima für eine tägliche, durchblutungsfördernde Bürstenmassage. Am besten wird an der Außenseite des rechten Fußes begonnen, immer kreisförmig nach oben arbeiten, dann folgt die Innenseite. Weiter geht es mit der rechten Hand, bis zur Schulter hoch massieren. Dann erst folgt die linke Seite.
Viel Bewegung und viel Trinken
Natürlich sind Bewegung und Sport gut für den Kreislauf. Gegen kalte Hände hilft es auch, einfach mal vom Schreibtisch aufzustehen und die Arme erst nach hinten unten und dann nach vorne unten zu schwingen.
Wer an kalten Händen und Füßen leidet muss sich also nicht mit einer Wärmeflasche und einer Thermoskanne Tee unter dem Federbett verstecken, im Gegenteil. Bewegung regt den Kreislauf an, viel Trinken, wärmende Speisen kochen und die richtige Kleidung heizen selbst den kältesten Fingern und Zehen ein.