Der Inhaltsstoff Silymarin der Mariendistel wirkt als Radikalfänger und fördert die Regeneration der Leberzellen bei chronisch entzündlichen Lebererkrankungen.
Der Name der Mariendistel geht auf eine christliche Legende zurück. Als die Mutter Gottes Maria auf der Flucht vor dem König Herodes war, stillte sie das hungrige Jesus Kind unter einer Distel. Dabei fielen wenige Tropfen ihrer Muttermilch auf die Blätter der Distel und färbten diese weiß.
Weitere Namen der Mariendistel sind auch Milchdistel und Liebfrauendistel. Die Mariendistel gehört zu der Gruppe der Korbblütler und wächst wild in Mitteleuropa. Zum Einsatz in der Pflanzenheilkunde kommen ihre reifen getrockneten Früchte.
Hilfe bei Hepatitis
Die Mariendistel gehört zu den am besten untersuchten pflanzlichen Lebertherapeutika. Im Altertum vorwiegend nur als Gemüse bekannt, wurde ihre Leberheilwirkung erst Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt. Zahlreiche klinische Studien im 20. Jahrhundert belegen ihre Wirksamkeit zur Vorbeugung und unterstützenden Therapie von Leberschäden. Dazu gehören chronisch entzündliche Lebererkrankungen wie die Hepatitis und toxische Leberschäden. Auch bei Verdauungsbeschwerden kann die Mariendistel gute Dienste leisten.
Silymarin schützt die Leberzelle
Ihre Wirksamkeit geht auf ein Substanzgemisch, das Silymarin zurück. Silymarin besteht aus Silybinin, Isosilybinin, Silychristin und Silidianin. Dieses Substanzgemisch verhindert, dass Gifte von den Leberzellen aufgenommen werden. Zusätzlich wirkt es als Radikalfänger und beschleunigt die Regeneration der Leber. Interessant: Silymarin wirkt unabhängig davon, welche Ursache der Leberschädigung zu Grunde liegt. Darüber hinaus ist die Mariendistel in Form einer Infusion das einzige Gegenmittel gegen Knollenblätterpilzvergiftung. Weitere Studien zeigen eine längere Überlebenszeit von Alkoholikern, die an chronischen Leberschäden leiden. Zurzeit erforschen Wissenschaftler der medizinischen Universität in Wien, inwiefern die Mariendistel auch bei der Hepatitis C helfen kann. Die Hepatitis C ist eine chronische Lebererkrankung, welche über Blut und sexuellen Kontakt übertragen wird und schwer auszuheilen ist.
Tee oder Extrakt?
Es gibt zwei Darreichungsformen für die Einnahme der Mariendistel. Bei Verdauungsstörungen eignet sich besser ein Tee und bei chronischen Lebererkrankungen sollte man besser auf einen fertigen Extrakt zurückgreifen.
Da Silymarin zu den fettlöslichen Substanzen gehört, kann es nur mit fettlöslichen Auszugsmitteln aus der Fruchtschale der Mariendistelsamen herausgelöst werden.
Die in den Mariendistelfrüchten vorhandenen Bitterstoffe sind wasserlöslich und lösen sich gut bei einer Teezubereitung. Bitterstoffe fördern die Ausschüttung der Verdauungssäfte wie Galle und der Pankreasenzyme und unterstützen so auf natürliche Weise die Verdauung.
Teezubereitung gegen Verdauungsbeschwerden
Bei einer Teezubereitung nimmt man einen gehäuften Teelöffel der Mariendistelfrüchte (ca. 4 g) und übergießt sie mit 150 ml kochendem Wasser. Nach 10-15 min seiht man den Tee ab und trinkt ihn lauwarm. Bei Verdauungsbeschwerden ist es ratsam 3-4 mal täglich eine Tasse vor den Mahlzeiten zu trinken.
Extrakte für den Leberschutz
Zum Leberschutz bedient man sich besser eines standardisierten Extrakts aus den Mariendistelfrüchten. Zahlreiche Präparate werden von unterschiedlichen Firmen in der Apotheke angeboten. Es ist wichtig, auf eine ausreichende Dosierung zu achten. Die Tagesdosis liegt bei 12-15 g getrockneten Mariendistelfrüchten. Dies entspricht einem durchschnittlichen Sylimaringehalt von 200-400 mg pro Tag.