Harpagophytum procumbens ist ein natürliches Schmerzmittel
Die Teufelskralle wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Studien belegen: Durch die Einnahme von Teufelskralle lassen sich chemische Schmerzmittel einsparen.
Die afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) gehört ursprünglich zur Familie der Sesamgewächse (Pedialiaceae) und darf nicht mit der in Deutschland wachsenden Teufelskralle (Phyteuma) verwechselt werden. Beheimatet ist die afrikanische Teufelskralle in den Savannen Südafrikas und Namibias. Ihr Name leitet sich von ihren Früchten ab, denn nach der Befruchtung tragen die Früchte bizarre armartige Auswüchse mit Widerhaken. Die Teufelskralle benutzt diese Widerhaken zur Verbreitung ihrer Art. Weidetiere, die versehentlich in sie hineintreten, tragen die Früchte meilenweit. Allerdings sind es nicht die Früchte, die bei den Buschmännern als begehrtes Sammelobjekt gelten. Es sind die Wurzeln und ihre seitlichen Ausläufer, die die wertvollen Inhaltsstoffe gegen Appetitlosigkeit und Beschwerden des rheumatischen Formenkreises enthalten. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kam die Teufelskralle aus Afrika durch einen deutschen Kolonialsoldaten nach Europa und Mitte der 1950er Jahre kamen die ersten Teufelskrallenpräparate auf den Markt.
Inhaltsstoffe von Harpagophytum procumbens
Die Wurzel der afrikanischen Teufelskralle enthält Bitterstoffe vom Iridoidtyp. Die Bitterstoffe wie das Harpagosid und Harpagid haben einen Bitterwert von 500-12000. Die Teufelskralle gehört daher zu den bittersten Arzneipflanzen, die es gibt. Zusätzlich finden sich Inhaltsstoffe wie: freie Zimtsäure, Flavonoide, Betasitoterin etc. Untersuchungen zeigen: Iridoidglykoside hemmen die Cyclooxygenase (COX).Die Cyclooxygenase ist wesentlich an Entzündungsprozessen beteiligt. Durch die Hemmung der COX wirkt die Teufelskralle ähnlich wie die Weidenrinde entzündungshemmend und schwach schmerzstillend. Außerdem fördern die Bitterstoffe den Appetit und die Verdauung.
Wirkung der afrikanischen Teufelskralle
Die Kommission E spricht der afrikanischen Teufelskralle folgende Wirksamkeiten zu: Zum einen kann sie als unterstützende Therapie gegen degenerative Erkrankungen eingesetzt werden. Zum anderen lindert sie Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit.
Studie über Teufelskralle belegt Wirksamkeit bei Arthrose und Rheuma
Die Arbeitsgruppe von J. M. Ribbat, Itzehoe beschäftigte sich mit der Fragestellung, inwieweit sich durch die Einnahme eines Teufelskrallenpräparates chemische Schmerzmittel einsparen lassen. Außerdem gingen sie der Wirksamkeit und Verträglichkeit der Einnahme von Teufelskralle nach.
An der multizentrischen Studie nahmen 675 Patienten teil, welche an Arthrosen, Spondylosen (degenerative Erkrankung der Wirbelkörper und Bandscheiben) und Fibromyalgie (chronische, nicht entzündliche Schmerzerkrankung) litten. Die Prüfungsdauer wurde auf 8 Wochen festgelegt. Die Patienten nahmen 2mal pro Tag 480mg Trockenextrakt aus der afrikanischen Teufelskralle ein. Während der Prüfdauer verbesserten sich die Symptome wie Bewegungsschmerz, Funktionseinschränkung, Ruheschmerz und Muskelverspannung um mindestens 50%.
60,3% der 464 Patienten, die vor der Prüfung chemische Schmerzmittel einnahmen, konnten auf Teufelskralle umsteigen.
90% der Patienten bewerteten die Verträglichkeit von Teufelskralle von sehr gut bis gut.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen von Teufelskralle
Die afrikanische Teufelskralle ist gut verträglich. Gelegentlich treten Übelkeit, Blähungen, Durchfall und Magenbeschwerden auf.
In der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kinder unter 12 Jahren dürfen die afrikanische Teufelskralle aus mangelnder Erfahrung nicht einnehmen. Außerdem darf sie bei bestehenden Magengeschwüren sowie 12-Fingerdarmgeschwüren nicht angewendet werden. Bei Gallensteinen sollte immer Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.