In den meisten Beziehungen kommt früher oder später das Thema Kinderwunsch zur Sprache. Kinder bieten den Erwachsenen die Chance, das Leben mit neuen Augen zu sehen.
Das Bedürfnis nach einem eigenen Kind ist nicht nur fest im genetischen Programm des Menschen verankert. Die insgeheime Hoffnung vieler Paare auf ein zusätzliches Quäntchen Glück ist in vielerlei Hinsicht sehr berechtigt. Denn Kinder verändern den Alltag in erheblichem Maße. Auf der einen Seite bedeuten sie zwar zusätzliche Arbeit und Verzicht, andererseits beleben sie die Beziehungen in der jungen Familie: Die manchmal abgenutzt wirkenden Begriffe „Liebe und Geborgenheit“ bekommen durch sie eine neue Qualität und Glaubhaftigkeit. Das Leben mit Kindern bietet den erwachsenen Eltern zahlreiche Chancen, sich wieder mit den elementaren Dingen des Lebens auseinanderzusetzen. Mit Fragen nach Leben und Tod bringen sie uns zum Nachdenken, mit ihrer Fantasie und Neugier entführen sie uns noch einmal ins Reich der Entdeckungen. Als Piraten und Ritter, Saurier und Raubtiere, Feuerwehrmänner und Notärzte beleben sie den Alltag der Eltern.
In früheren Zeiten galt es als das natürlichste der Welt, Kinder zu bekommen. Nicht selten kamen sie in großer Zahl und echte „Wunschkinder“ gab es selten, denn Kinder zu bekommen war kaum kalkulierbar. Mit dem Aufkommen von Pille und Kondom wurde es schließlich möglich, den Wunsch nach Kindern zu planen. Der Absicherung von Ausbildung, Beruf und wirtschaftlicher Absicherung beider Partner wurde im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ein immer höherer Stellenwert zuteil.
Die Realität hat die Vorstellung von der „Planbarkeit“ des Wunschkindes aber schnell eingeholt: Inzwischen bleibt etwa ein Viertel aller Paare mit ausdrücklichem Kinderwunsch trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr ohne Nachwuchs. Die Ursachen hierfür sind meist medizinischer Natur. So steigt mit zunehmendem Alter bei Mann und Frau das Risiko für Unfruchtbarkeit oder bestimmte Erbanlagen können miteinander unverträglich sein. Umweltfaktoren spielen dabei ebenso eine Rolle wie Krankheiten, Medikamente, Ernährung, oder Stress. Immer mehr gynäkologische Institute spezialisieren sich daher heutzutage auf „Fertilisation“, der künstlichen Befruchtung beim Menschen. Der Bedarf nach kompetenter Beratung in Sachen Nachwuchs scheint enorm.
Welche Möglichkeiten gibt es nun, die Chancen auf ein eigenes Kind zu erhöhen? Natürliche Geburtenplanung, Verbesserung der Rahmenbedingungen oder medizinische Eingriffe – Paare mit unerfülltem Kinderwunsch finden sich in einem oftmals verwirrenden Dschungel an Fachbegriffen (Hormongaben, künstliche Befruchtung, Blastozystentransfer, Insemination, IVF, ICSI, etc.) wieder. Der erste Weg führt wohl meist zum Frauenarzt oder einer Frauenärztin, möglichst mit Partner. Hier kann das Paar mit Kinderwunsch eine erste professionelle Beratung erwarten. Hier beginnt die Ursachenforschung und die Koordination erster Maßnahmen. Zunächst sollten selbstverständlich die natürlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Erst danach werden schrittweise medizinische Therapien wie Hormongaben, Insemination, künstliche Befruchtung, ICSI oder Blastozystentransfer infrage kommen.