Das Komplikationsrisiko ist bei älteren Schwangeren erhöht. Schwangerschaft und Geburt sind Stresssituationen für den Körper, was gerade bei älteren Schwangeren zu Komplikationen führen kann.
Unvorhergesehene Schwierigkeiten oder Beschwerden in der Schwangerschaft kann jede Frau im Verlauf ihrer Schwangerschaft bekommen, das Risiko einer Schwangerschaftskomplikation steigt jedoch mit dem Alter der Frau. Deshalb ist eine besondere Betreuung werdender Mütter jenseits der 35 erforderlich. Das erhöhte Risiko bezieht sich hauptsächlich auf eine Chromosomenschädigung des Kindes, auf Schwangerschaftsdiabetes, Mehrlingsschwangerschaften und Präeklampsie.
Chromosomenschädigung
Spricht man von einer Chromosomenschädigung, so ist maßgeblich von Trisomie 21, auch bekannt als Down-Syndrom oder Mongolismus, die Rede. Statt zweifach, wie bei gesunden Menschen, kommt bei Trisomie 21 das Chromosom 21 dreifach in der Zelle vor. Charakteristisch ist eine geminderte Intelligenz, anatomische Abnormalitäten sowie Seh- und Hörstörungen. Je älter die Schwangere ist, um so höher ist das Risiko, ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen. Bei Frauen jenseits der 35 liegt es bei 1:400, bei Frauen jenseits der 45 gar bei 1:32. Schuld ist die Eizelle, die altersschwach wird. Aufschluss kann eine Chorionzottenbiopsie oder eine Fruchtwasseruntersuchung geben, die jedoch auch das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
Schwangerschaftsdiabetes
Ist der Körper nicht in der Lage, den Blutzuckerspiegel in der Belastung der Schwangerschaft zu regulieren, kommt es zu einem Schwangerschaftsdiabetes. Der Körper stellt nun entweder zu wenig Insulin her oder die Körperzellen reagieren nicht auf das produzierte Insulin. Schwangerschaftsdiabetes klingt nach der Geburt wieder ab. Daraus kann jedoch auch ein Diabetes Typ II werden. Nicht nur ältere, auch übergewichtige Schwangere sind überproportional oft von Schwangerschaftsdiabetes betroffen. Wird er nicht behandelt, steigt das Risiko einer Präeklampsie, eine besondere Form des Bluthochdrucks.
Mehrlingsschwangerschaft
Eine Schwangerschaft ist eine Stresssituation für den Körper, besonders für schon ältere werdende Mütter. Eine Mehrlingsschwangerschaft erhöht diesen Stress zusätzlich. Bei Schwangeren, die älter als 35 sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsgeburt. Wieder haben die Eierstöcke Schuld, wie schon bei der Chromosomenschädigung, die im Alter gelegentlich mehr als ein Ei pro Zyklus freigeben. Fruchtwasseruntersuchungen, um Chromosomenschädigungen auszuschließen, sind bei Zwillingen ungenau und bei Drillingen wertlos. Wenn die Mutter Mehrlinge erwartet, ist Schwangerschaftsdiabetes wahrscheinlicher und das Risiko, dass die Mutter Präeklampsie bekommt, ist deutlich erhöht. Bei Mehrlingsschwangerschaften kommen die Kinder meist früher zur Welt, in ihrer Entwicklung können sie beeinträchtigt sein.
Präeklampsie
Die Präeklampsie, auch als Toxämie oder EPH-Gestose bekannt, kann bei Nichtbehandlung zum Tod des ungeborenen Kindes, aber auch zum Tod der Mutter führen. Merkmale der Präeklampsie sind Bluthochdruck und massive Wassereinlagerungen. Vor allem ältere Schwangere sind gefährdet. Präeklampsie lässt sich jedoch durch blutdrucksenkende Medikamente und eiweißreiche Ernährung gut behandeln. Symptome für diese Form des Bluthochdrucks können Schwindelgefühle und Kopfschmerzen sein, aber auch Unwohlsein und Sehstörungen sind möglich.