Von Adamski bis zur Autopsie eines Alien: Die größten Schwindeleien. Nicht immer bleiben UFOs unidentifiziert. Die Geschichte der Ufologie ist seit jeher untrennbar mit zahlreichen Betrügereien verbunden, die ihrem Ruf nachhaltig schadeten.
Gibt es sie nun oder nicht? Unzählige Fotos und Amateurfilme sollen reale Unbekannte Flug-Objekte zeigen und Skeptiker von deren Existenz überzeugen. Während viele Aufnahmen als natürliche Phänomene, etwa bizarre Wolkenformationen, Kamerafehler oder schlichtweg Irrtümer erklärt werden konnten, gibt es eine stattliche Anzahl von Betrügern und Fälschern. Wenig verwunderlich, da selbst mit kruden Phantasiegeschichten durchaus Geld oder zumindest ein paar Minuten kurzzeitigen Ruhmes zu machen sind.
Mars attacks!
Der erste große UFO-Schwindel war sogar als solcher etikettiert worden: Am 30. Oktober 1938, dem Vorabend zu Halloween, berichtete der junge Orson Welles von einer angeblichen Landung außerirdischer Invasoren in New Jersey. Basierend auf dem berühmten Roman von H. G. Wells, vermochten selbst die wiederholten Hinweise auf den fiktionalen Charakter des Hörspiels nicht, unter einigen Zuhörern Beunruhigung zu verbreiten.
Zwar sind die bis heute gestreuten Behauptungen einer landesweiten Panik aus der Luft gegriffen. Doch immerhin ging manch besorgter Anruf beim Radiosender ein.
Adamskis ließ seine Fliegenden Untertassen im Schrank
Weitaus spektakulärer waren die Geschichten des gebürtigen Polen George Adamski, der in den 1950er Jahren für weltweites Aufsehen sorgte. Seine Berichte waren aber auch wahrhaft sensationell: So wollte er Kontakte zu Außerirdischen von der Venus, vom Mars sowie dem Saturn gehabt haben.
Die überaus freundlichen Wesen, darunter blonde Venusianer, luden Adamski sogar zu Weltraumflügen ein und zeigten sich besorgt über einen möglichen nuklearen Weltkrieg. Eine Botschaft, die viele UFO-Kontaktpersonen angeblich vermittelt bekamen, obwohl es einer solchen Warnung wohl kaum bedurft hätte.
George Adamski wurde zum Star und dem bis heute vielleicht erfolgreichsten UFO-Betrüger überhaupt. Immerhin garnierte er seine offensichtlichen Phantasiegeschichten mit selbstgeschossenen Fotos, die die Raumschiffe der fremden Besucher zeigen sollten. Ungeachtet der Tatsache, dass es sich bei den „Raumschiffen“ auf den Fotos unter anderem um damals handelsübliche Küchenlampen handelte, glauben manche UFO-Forscher an einen wahren Kern hinter Adamskis kühnen Behauptungen.
Männer sind vom Saturn, Frauen vom Mars: Der Fall Menger
Es ist wohl kein Zufall, dass die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts die Blütezeit skurriler UFO-Geschichten waren. Die Science Fiction boomte in den Medien und die vom Grauen des Weltkriegs und der Bedrohung durch den Kommunismus gezeichneten US-Amerikaner sehnten sich Heilsbringer aus dem Weltraum herbei. Dabei schien keine Geschichte zu absurd, um nicht ihre Anhänger zu finden.
Etwa jene eines gewissen Howard Menger, der angab, mit extraterrestrischen Wesen Kontakt zu haben. Bei einem seiner Interviews verliebte er sich in eine gewisse Marla, ihres Zeichens eine dieser außerirdischen Entitäten, die glücklicherweise wie Erdenmenschen aussahen. Kurz nach ihrer Heirat offenbarte Marla mit ihrem Buch „Mein Liebhaber vom Saturn“ die wahre Herkunft ihres Mannes.
Ob sie damit die Vorlage zu John Grays Bestseller „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ lieferte, ist indes nicht bekannt.
UFOs über den Alpen
Nach Erich von Däniken ist Eduard Albert „Billy“ Meier der wohl berühmteste Schweizer im weltweiten UFO-Umfeld. Zahlreiche Fotos von den Raumschiffen jener Aliens von den Plejaden, die ihn schon in frühen Jahren besuchten, sollen existieren. Einer genauen Überprüfung hielten diese zwar nicht stand, doch seiner Popularität tat dies keinen Abbruch. Umstrittener sind einige andere seiner oft religiösen Behauptungen, etwa jene, bei einer Zeitreise mit Jesus Christus gesprochen zu haben.
Von diesem Treffen existieren leider weder Bilder, noch ein Film.
Alien auf dem Seziertisch
1995 flimmerte eine Sensation über Millionen Bildschirme rund um die Welt: Ausschnitte aus einem Video sollten die Autopsie eines 1947 in Roswell tödlich verunglückten Außerirdischen zeigen. Doch die vermeintliche Sensation warf mehr Fragen auf, als sie Antworten lieferte. Vor allem das eher unprofessionelle Vorgehen der angeblichen Ärzte erweckte Misstrauen.
2006 schließlich behauptete der Besitzer des Videos, Ray Santilli, dass er zwar das Original-Filmmaterial besitze, dieses aber in qualitativ schlechtem Zustand sei. Aus diesem Grund hätte er gemeinsam mit einem Bekannten die Szenen des realen Videos nachgestellt, um einen „sauberen“ Film zu liefern.
Voyeuristisches Alien
2008 sorgte ein bis dato unbekannter UFO-Kontaktmann namens Stan Romanek für eine völlige neue Nuance: Das Video eines durchs Schlafzimmerfenster guckenden Alien! Romanek rückte für kurze Zeit ins Rampenlicht der Sensationspresse und durfte sogar bei Talk-Legende Larry King Platz nehmen.
Freilich: Das bei Larry King präsentierte Video war eine „nachgestellte Szene“, während das Originalmaterial offenbar immer noch von Romanek oder dem allzu neugierigen Alien unter Verschluss gehalten wird.
Viele Behauptungen, keine Beweise für echte UFO-Kontakte
Somit wartet die Welt immer noch auf den ersten unumstößlichen Beweis für Besucher aus dem Weltraum. An Beweisen dafür, dass Betrüger einfallsreich und viele Menschen allzu leichtgläubig sind herrscht hingegen keinerlei Mangel, weshalb auch hinkünftig mit abenteuerlichen Behauptungen ohne faktische Basis zu rechnen sein dürfte.