Neue Erkenntnisse in der Traumdeutung gibt es immer wieder. Doch schon zwischen Altem und Neuem Testament gab es eine große Entwicklung in der Traumdeutung.
Träume haben die Menschheit schon immer fasziniert! Als Träume noch nicht rational erklärt werden konnten, versuchten die Menschen ihnen anders einen Sinn zu geben. Da Religion, zu der Zeit der Entstehung der Heiligen Schriften, die einzige Art der Erklärung bot, spielen Träume auch im Neuen Testament eine wichtige Rolle.
Das Auftauchen von Träumen in der Bibel ist so zahlreich, dass hier nur eine aufschlussreiche Auswahl gegeben werden kann. Weitere Träume des Alten und Neuen Testaments finden sie auf www.die-bibel.de.
Träume des Neuen Testaments
Im Gegensatz zu dem nun behandelten Thema des Neuen Testaments waren Traum und Traumdeutung im Alten Testament weitgehend komplizierter. Sie waren vor Allem prophetisch, das bedeutet die Träume mussten verstanden und gedeutet werden.
Nicht nur die Empfänger mussten die teils rätselhaften Botschaften Gottes entschlüsseln, und dementsprechend handeln, sondern bis heute versuchen Anhänger der abrahamitischen Religionen diese zu verstehen und neu auszulegen.
Ganz anders steht es um die Träume des Neuen Testaments. Mit ihm haben sich die Träume und die Art der Traumdeutung in dieser Religion verändert und weiterentwickelt., sodass die große Zeitspanne zwischen Entstehung des Alten und des Neuen Testamentes deutlich wird.
Die Niederschrift des Neuen Testaments, viele Jahrhunderte später, enthält zwar noch immer wichtige Träume, diese beinhalten jedoch eher direkte Anweisungen von Engeln, wie die folgenden Beispiele zeigen werden.
Träume als direkte Kommunikationsform zwischen Gott und Mensch
Im Matthäus Evangelium, Kapitel 1,2 und 3 erscheinen Josef, dem späteren Gatten Marias, Engel im Traum.
Zur Zeit des ersten Traumes, in Matthäus 1,20, ist Josef besorgt, da seine Verlobte schwanger ist. Der Engel erklärt ihm, dass das Kind vom Heiligen Geist sei, und prophezeit das Wirken Jesu.
Später, in Matthäus 2,13, rät ein Engel ihm, mit seiner Familie nach Ägypten zu fliehen, und letztendlich gibt ein Engel durch einen Traum Entwarnung, dass es sicher sei, nach Israel zurück zu kehren (Matthäus 2,20).
Der Traum im Neuen Testament nimmt so eine Form der direkten Kommunikation an, bei der die Deutung eines Traumes nicht mehr im Vordergrund steht. Der Glaube daran, dass Gott die Träume schickt, bleibt jedoch wie im Alten Testament erhalten.
Empfänger der Träume
Auch die Empfänger der Träume sind, wie im Alten Testament, nicht auf Gläubige reduziert. Wie, im Alten Testament, der Pharao als „Heide“ einen Traum von Gott empfängt, (erstes Buch Mose/Genesis 41) so auch später die Frau von Pontius Pilatus, dem Römer, der Jesus zum Tode verurteilte. Ihr wurde im Traum gesagt, Jesus sei unschuldig (Matthäus, 27,19)
Die Art und Weise, wie Träume in der Bibel dargestellt und ausgelegt werden, spiegelt die Traumauffassung der damaligen Zeit wieder. Für die Menschen stellt dies damals ein Versuch dar, sich die Faszination des Traumes verständlich zu machen.