Richtlinien und Möglichkeiten zwischen Göteborg und Stockholm. Schweden hat in der Weltwirtschaftskrise nur geringen Bedarf an ausländischen Arbeitnehmern.
Auch Schwedens Wirtschaft spürt die Auswirkungen der Krise. Die Arbeitslosenquote ist in den letzten Monaten deutlich angestiegen, viele junge Leute sind ohne Beschäftigung. Entsprechend schwierig ist es momentan für Ausländer eine Arbeit in Schweden zu finden. Beste Aussichten haben zurzeit noch Krankenschwestern, Krankenpfleger, Hebammen, Dachdecker, Fließen- und Parkettleger, Maler, Lackierer, Schweißer, Automechaniker, Bäcker und hauptsächlich Köche. Aber auch Zahn- und Fachärzte werden weiterhin gesucht.
Doch gerade im Vergleich zu den anderen skandinavischen Ländern hat Schweden den geringsten Bedarf an ausländischen Arbeitskräften, nicht zuletzt wegen der Arbeitslosenquote. Im Lauf des Jahres stieg sie auf über sieben Prozent. Die Arbeitslosenquote der in Schweden lebenden Ausländer ist besonders hoch.
Die Wirtschaftskrise und die wachsende Arbeitslosigkeit haben dazu geführt, dass Arbeitgeber anspruchsvoller bei der Wahl ihrer Mitarbeiter geworden sind. War es vor einigen Jahren noch möglich, in verschiedenen Bereichen ohne Schwedischkenntnisse beschäftigt zu werden, ist das heute kaum noch denkbar.
Eine Arbeit in Schweden finden
Für die Stellensuche von Deutschland aus sind die folgenden Internetadressen empfehlenswert:
- www.ams.se
- www.jobline.se
- www.stepstone.se
Um die Seiten nutzen zu können, sind schwedische Sprachkenntnisse notwendig. Wer die Sprache nicht spricht, kann sich auf folgenden Internetseiten informieren:
- www.migrationsverket.se (zweisprachig auf Schwedisch und Englisch)
- www.ba-auslandsvermittlung.de
Eine schwedische Bewerbung
Das Bewerbungsschreiben ist auf Schwedisch oder gegebenenfalls auf Englisch zu verfassen. Neben diesem Schreiben gehören auch Lebenslauf und Zeugnisse zur Bewerbung, die dem Stellenanbieter normalerweise über das Internet zugesandt wird.
Der Zugang zum schwedischen Arbeitsmarkt
Wer länger als drei Monate im EU-Land Schweden bleiben möchte, benötigt eine Aufenthaltserlaubnis. Diese erhält man beim Migrationsverket, das ist die Einwanderungsbehörde. Wer vor der Einreise bereits eine Arbeitsstelle gefunden hat, kann die Aufenthaltserlaubnis auch bei der schwedischen Botschaft erhalten.
Schwedische Steuern und Sozialabgaben
Die Steuern in Schweden sind hoch. Bis auf die Rentenversicherung werden alle Beiträge zur Sozialversicherung durch den Arbeitgeber abgeführt. Einkommensteuer zahlen nur die Besserverdiener. Die Sozialversicherung beinhaltet Leistungen in den Bereichen Alter, Behinderung, Mutterschaft, Krankheit und Gesundheitsvorsorge. Um die Arbeitslosenversicherung muss sich der Arbeitnehmer jedoch selbst kümmern, sie gehört in Schweden nicht zur sozialen Absicherung.
Arbeitsvertrag und Arbeitsbestimmungen in Schweden
Einen gesetzlichen Mindestlohn gibt es in Schweden nicht. Arbeitsverträge werden zwar oft mündlich geschlossen, doch spätestens einen Monat nach Beschäftigungsbeginn muss der Beschäftigte die Vertragsbedingungen auch schriftlich erhalten. Der Vertrag sollte Informationen zu Name und Anschrift des Vertragspartners, Art der Tätigkeit, Bezügen, Stellenbeschreibung, Vertragslaufzeit, Arbeitszeit, Kündigungsfristen und Jahresurlaub enthalten.
Die Probezeit dauert im Höchstfall sechs Monate. Nach Ablauf beträgt die Kündigungsfrist einen Monat, diese verlängert sich aber mit den Jahren der Betriebszugehörigkeit.