Wie der „letzte Abend in Freiheit“ zu einem gelungenen Ereignis werden kann.
Das Wort „Polterabend“ stammt wahrscheinlich aus vorchristlichen Zeiten. Gemeint ist damit das Zerschlagen von Porzellan, um so böse Geister zu vertreiben. Die Scherben werden dann von Braut oder Bräutigam zusammengekehrt und sollen dem Paar Glück bringen. Heute wird der Polterabend auch sehr oft getrennt gefeiert, um noch einmal das Junggesellen- bzw. Junggesellinnendasein zu genießen, bevor es dann richtig ernst wird.
Damit der Polterabend auch zu einem richtigen Highlight vor der Hochzeit wird, findet ihr hier einige Anregungen und Tipps zum „letzten Abend in Freiheit“:
T-Shirts bedrucken
Viele Polterer lassen T-Shirts mit witzigen Sprüchen für Braut oder Bräutigam drucken. Mögliche Sprüche könnten beispielsweise sein:
„Germany´s next Top-Wife“
„Auch ich hab einen abbekommen.“
„Lebenslänglich“
„Letzter Tag in Freiheit“
„Ja, ich will.“
„Oh mein Gott! Schwiegereltern inklusive!“
Bauchladen
Eine lustige Idee ist ein Bauchladen, aus dem die Braut Scherzartikel an Passanten verkauft, um so den Polterabend zu finanzieren. Mögliche Funartikel sind zum Beispiel Kondome, Tangas, Lollis, Handschellen oder Toilettenpapier.
Aufgaben
Diverse Aufgaben, die Braut oder Bräutigam an diesem Abend lösen müssen, gehören natürlich auch immer zu einem feucht-fröhlichen Polterspektakel. Solche Aufgaben könnten sein:
Rasiere fünf verschiedenen Männern die Beine oder lackiere ihnen die Fingernägel.
Organisiere für den „Notfall“ fünf Telefonnummern von attraktiven Männern.
Mache Fotos mit zehn verschiedenen Männern (Frauen).
Finde fünf Frauen, die dir den Inhalt ihrer Handtaschen offenbaren.
Überrede einen Kellner (Kellnerin) mit dir zu tanzen.
Singe ein Lied auf der Theke.
Schneide fünf Waschanleitungen aus der Unterwäsche vom anderen Geschlecht.
Spiele
Auch verschiedene unterhaltsame Spiele sollten am Polterabend natürlich nicht fehlen. Sehr gerne werden Quizspiele veranstaltet, für die vor dem großen Abend Fragen und Antworten zum Partner gesammelt werden. Braut oder Bräutigam müssen die Fragen dann beantworten, ist die Antwort falsch, ist ein Drink fällig. Eine nette Idee sind auch Tombolas, bei denen die Junggesellin oder der Junggeselle Lose an Passanten verkauft, die lustige Scherzpreise enthalten. Der Gewinner eines BMWs könnte also dann zum Beispiel ein Brot mit Wurst erhalten. Bekannt ist auch das Spiel „Klotz am Bein“, bei dem der Junggeselle für einen bestimmten Zeitraum einen Klotz am Bein herumtragen muss, um sich so für die Ehe vorzubereiten.
Gedichte
Last but not least können an diesem Abend von den Gästen auch Gedichte vorgetragen werden. Hier eine kleine Auswahl dazu:
Zum Polterabend
Es ist allgemein bekannt,
trampelnd kommt der Elefant
und zerbricht das Porzellan
hält auch vor dem Glas nicht an.
Was er hinterlässt ist Stück-
werk und bringt niemand Glück.
Anders ist´s wenn Nachbars Peter,
Hinz und Kunz, kurzum ein jeder,
Teller, Töpfe, Kannen, Tassen
statt sie im Regal zu lassen,
fröhlich oder tief bewegt
vor des Brautpaars Tür zerschlägt.
Dies wird ihnen gar nicht wehren,
sondern emsig Scherben kehren,
bis ein Haufen sich erhebt,
der stracks in den Himmel strebt.
Als vor vielen hundert Jahren
Uns´re heidnischen Vorfahren
noch an böse Geister glaubten,
die dem Heim den Frieden raubten
jagten sie mit Schimpf und Schreck,
diese argen Trolle weg.
Mit Gepolter und Getöse
kämpfen sie gegen´s Böse.
So liegt denn ein tiefer Sinn,
in dem Polterabend drin.
Böses weiche von der Schwelle,
Gutes nahe, Licht und Helle.
Viele Scherben wünschen wir
deshalb liebes Brautpaar, dir.
(Quelle: www. festpark.de)
Mit Kaffeetassen
Von mancher kunstgeübten Hand
wird Dir viel Schönes zugesandt,
um einst zu rufen Dir zurück
die Jugendzeit, der Heimat Glück.
Verschmäh`nicht diesen kleinen Gruß
an Deiner Mädchentage Schluss,
bei all´ des Haufes Wohl und Weh
ist immer wichtig der Kaffee;
er sammelt schon zur Morgenstunde
im Haus die frohe Tafelrunde,
er ladet noch am Mittag ein
zu fröhlich, traulich Verein,
und was uns kümmert, was uns kränkt,
wird in den würz´gen Trank versenkt.
Und tritt man in der Frauen Orden,
ist erst der Kaffee wichtig worden.
Drum, bei den reichen Gaben Dein
den Tassen räum´ein Plätzchen ein.
(Ottilie Wildermuth, 1817-1877)
Einer Braut am Polterabend
(mit einem Album und dem Brautkranz)
Ich bringe dir ein leeres weißes Buch,
Die Blätter drin noch ohne Bild und Spruch.
Sie sollen einst, wenn sie beschrieben sind,
Dir bringen ein Erinnern hold und lind;
An liebe Worte, die man zu dir sprach,
An treue Augen, die dir blicken nach.
Drauf leg´ich dir von dunklem Myrtenreis
Den grünen Kranz, der alle Kränze Preis.
Nimm ihn getrost! Denn muss ich auch gestehn,
Er wird wie alles Laub dereinst vergehn,
So weiß ich doch, wenn Tag um Tag verschwand,
Hälst du den Zweig mit Früchten in der Hand.