Gründe für die Hochzeit: Wann sich eine Eheschließung rechnet. Finanzielle Gründe für die Ehe sind vor allem Steuerersparnisse, Altersversorgung und das Erbrecht. Mit der Eheschließung werden wichtige Dinge automatisch geregelt.
Viele tun es. Manche scheitern. Der eine oder andere versucht es mehrfach. Die Rede ist vom Heiraten. Trotz steigender Scheidungsziffern ist Heiraten nach wie vor beliebt. Gründe für das Heiraten gibt es viele – und genauso viele Argumente, die gegen die Ehe sprechen. Hier soll nicht von der Liebe gesprochen werden. Wer seinen Partner nicht von Herzen liebt, sollte das Heiraten besser sein lassen. Hier geht es einzig und allein um die so genannten vernünftigen Argumente für eine Eheschließung. Und davon gibt es eine ganze Menge.
Warum heiraten? Gründe, die für die Ehe sprechen
- Steuervorteile: Verheiratete werden vom Finanzamt gemeinsam veranlagt. Das hat vor allem dann Vorteile, wenn ein Partner wesentlich mehr als der andere verdient. Meistens ist das der Fall, wenn ein Partner wegen Kindererziehungszeiten ausfällt. Der andere zahlt dann einen wesentlich niedrigeren Steuersatz. Je kleiner die Einkommensunterschiede zwischen den Ehepartnern sind, umso geringer ist die steuerliche Ersparnis.
- Altersversorgung und Erbrecht: Stellen Sie sich vor Sie leben mit ihrem Liebsten seit 15 Jahren in wilder Ehe, also ohne Trauschein. Stirbt ihr Partner, dann erben Sie nichts, es sei denn er hat ein Testament zu ihren Gunsten gemacht. Auch von der Rente des Partners können Sie in diesem Fall nicht profitieren. Sie verfällt einfach. Denken Sie also frühzeitig an ihre eigene Altersversorgung oder heiraten Sie rechtzeitig, wenn Sie ohnehin schon länger zusammen leben und älter geworden sind. Da keiner den Tod vorhersehen kann, ist Abwarten ein Spiel mit ungewissem Ausgang.
- Zugewinn und gemeinsames Vermögen: Verheiratete leben in einer Zugewinngemeinschaft, es sei denn ein Ehevertrag regelt die Gütertrennung. In einer Zugewinngemeinschaft gehören alle Besitztümer, die während der Ehe gekauft wurden, automatisch beiden Partnern. Unverheiratete Lebenspartner leben per se in einer Gütertrennung. Das muss kein Problem sein. Wenn es jedoch so läuft, dass ein Partner sein Geld für den Lebensunterhalt aufwendet (Essen, Miete) und der andere mit seinem Geld Eigentum erwirbt (Auto, Haus), dann steht derjenige, dessen Geld „verbraucht“ wurde im Falle einer Trennung mit leeren Händen da. Achten Sie also in einer Lebensgemeinschaft auf die gerechte Verteilung der laufenden Kosten und schreiben Sie fest was wem gehört. Oder heiraten sie einfach.
- Kinder und Sorgerecht: Viele Männer, die nie heiraten wollten, sind ganz versessen darauf, wenn sich ein Baby ankündigt. Es ist nämlich so, dass ein unverheirateter Vater das Sorgerecht für sein Kind erst dann bekommt, wenn die Mutter dem zustimmt. Hat sie das getan, dann macht es keinen Unterschied, ob das Elternpaar verheiratet ist oder nicht. Bei einem in der Ehe geborenen Kind haben die Ehepartner automatisch das gemeinsame Sorgerecht. Für Kinder ist es kein Problem, wenn die Papa und Mama keine Ehepaar sind. Hauptsache die beiden bleiben zusammen.
- Im Falle von Unfall und Krankheit haben Ehepartner mehr Rechte: Es gibt viele Paare die jahrelang überzeugte Heiratsgegner sind und dann doch zum Traualter schreiten. Oft ist der Anlass ein Unfall, in dessen Folge ein Partner ins Krankenhaus eingeliefert wird. In so einem Fall haben Unverheiratete kein Recht auf Auskunft oder Besuch. Sie dürfen keine Entscheidungen für den Partner treffen, falls dieser das nicht mehr kann. Es ist bitter, wenn weit entfernte Verwandte über Behandlungen entscheiden und die Freundin oder der Freund nicht gefragt werden.
Viele, aber nicht alle, der oben genannten Dinge lassen sich mit Hilfe von notariellen Vollmachten, Testamenten und Verträgen regeln. Doch das kostet neben Geld auch Zeit, und die ist meistens knapp. Eine Ehe macht das Leben in dieser Hinsicht einfacher, aber sie birgt auch Risiken.