Neben einfacher Wassergymnastik gibt es mittlerweile auch andere Formen des Aquasports, vom Aquacycling über Aquapower bis zum Aquajogging.
Die Bedingungen für eine sportliche Betätigung sind im Wasser ideal. Und daher wundert es nicht, dass in den letzten Jahren die üblichen Wassersportarten reichlich Zuwachs bekommen haben. Früher schwamm man im Wasser oder machte allenfalls ein wenig gymnastische Übungen, heute kann man in Wassersportkursen auch Rad fahren, joggen, walken, auf dem Minitrampolin hüpfen, tanzen oder Aerobic betreiben.
Warum Sport im Wasser?
Die Wassereigenschaften liefern eine Menge guter Gründe, den Sport ins Nasse zu verlegen. Daher ist auch schon seit langer Zeit das Bewegungsbad ein fester Bestandteil der Physiotherapie. Hier werden hauptsächlich die Auftriebskraft, der Reibungswiderstand und die Temperatur des Wassers genutzt, aber auch den hydrostatischen Druck macht man sich therapeutisch zu Nutze, genau so wie die Auswirkungen auf die Psyche. Besonders die Seniorengymnastik im Bewegungsbad ist in der Physiotherapie sehr verbreitet, da die Voraussetzungen zur Teilnahme an der Wassergymnastik auch von Menschen erfüllt werden können, die sonst aufgrund von Einschränkungen von manchen sportlichen Angeboten ausgeschlossen sind.
Im Aquasport baut man auf die gleichen Aspekte des Wassers und schafft so niedrigschwellige Angebote für alle Alters- und Gewichtsklassen. Zusätzlich zur Kräftigung, Koordinationsschulung und Schmerzlinderung, stehen im Freizeitbereich die Bereiche Kardiotraining und Fettverbrennung im Fokus. Wer gesund abnehmen und beim dazugehörigen Sport die Gelenke nicht unnötig belasten will, ist beim Aquasport sehr gut aufgehoben.
Wer darf nicht zum Sport ins Wasser?
Kaum jemand ist vom Aquasport ausgeschlossen. Es gelten die gleichen Regeln wie beim Schwimmen – mit Fieber, offenen Wunden, einem sehr schlechten Allgemeinzustand und Hauterkrankungen, die sich durch das Wasser verschlechtern können, sollte man das Wasser meiden. Vorsicht ist geboten für Menschen mit Epilepsie, bei einigen Herzerkrankungen und bei Erkrankungen von Blase und Nieren. Allen anderen Interessierten stehen die Angebote im Aquasport offen, man muss dann nur noch das passende Angebot finden.
Welchen Sport kann man im Wasser trainieren?
Im Grunde sind die ins Wasser übertragenen Sportarten denen an Land sehr ähnlich. Die im Wasser benutzten Geräte, zum Beispiel das Aquabike zum Aquacycling, sind natürlich für das Wasser optimiert. Und wer an Land joggen kann, beherrscht noch lange kein Aquajogging, aber ist schon nah dran. Das bedeutet auch, dass man als Landsportler bekannte Bewegungsabläufe mit ins Wasser nehmen kann und so eher Erfolge verzeichnen kann. Für manch einen Stubenhocker ist das ein wichtiges Argument, um sich zum Sport treiben aufzuraffen. Und wer einen reinen Sommersport betreibt, wie zum Beispiel Rennrad fahren, der kann im Winter gut mit der Wasservariante sportlich überbrücken, ohne die Bewegungsabläufe zu vernachlässigen.
Es gibt nur wenige Individualsportarten, von denen es definitiv nie eine Wasservariante geben wird, Rückschlagspiele gehören dazu. Vieles geht auch im Wasser und es werden sicher noch einige Wassersportarten mehr hinzu kommen in den nächsten Jahren.
Die bekannteren Varianten des Aquasports
Beim Aquawalking werden mit Bodenkontakt Gehbewegungen ausgeführt, beim Aquanordicwalking werden auch die Stöcke mit ins Wasser genommen, zwei sehr schonende Varianten des Wassersports. Das Aquajogging ist da schon ein wenig flotter. Es wird im Wasser gelaufen, meist ohne Bodenkontakt, dazu kommt oft Musik und vorgegebene Schrittfolgen, die zu absolvieren sind. Die Teilnehmer tragen hier in der Regel eine Schwimmweste oder einen Auftriebsgürtel. Aquarobic und Aquastep sind die Wasservarianten von Aerobic und Stepaerobic und unterscheiden sich von diesen quasi nur durchs Wasser. Aquagym ist die gute alte allgemeine Gymnastik im Wasser. Hier wird viel mit Geräten gearbeitet, die Auftrieb und Reibungswiderstand produzieren oder bieten und so gibt es mehr Vielfalt als in der Trockenvariante, bei weniger Gelenkbelastung. Aquapower oder Hydropower ist Gymnastik mit Hanteln, die körperliche Belastung ist höher als bei den reinen Gymnastikangeboten im Wasser. Beim Aquadancing wird im Wasser getanzt, beim Aquajumping auf dem Minitrampolin gehüpft, beim Aquacycling im Wasser auf einem Standfahrrad Rad gefahren. Aquarelaxing und Aquabalancing widmen sich eher der Entspannung, in diesen Angeboten wird gedehnt, der Atem geschult oder die Teilnehmer lassen sich vom Wasser tragen, mit Unterstützung von Auftriebshilfen oder durch die Trainingspartner. Beim entspannten Schaukeln auf den Wellen lassen sich zudem noch Körperreisen, Atemübungen oder Übungen zur Achtsamkeit einflechten.
Die Aquasportarten bieten eine Menge Bewegung, Anspannung und Entspannung. Wer sich gerne im Wasser aufhält, aber beim Schwimmen langweilt, könnte hier ein Angebot für sich finden. Kurse im Aquasport werden überwiegend in Schwimmhallen, Fitnessstudios oder Bewegungsbädern von Physiotherapeuten, Gymnastiklehrern und Sportwissenschaftlern angeboten, die Kosten werden anteilig von vielen Krankenkassen übernommen.