Ein Lackanstrich soll in erster Linie dekorieren und schützen. Ein umfangreiches Angebot bietet außerdem für jeden Geschmack die richtige Farbgebung. Damit gleichzeitig ein Schutz vor Kratzern, Feuchtigkeit, Korrosion oder Temperaturen gewährleistet wird, gibt es zahlreiche Speziallacke, die diese Aufgaben übernehmen. Lacke bestehen hauptsächlich aus Lösemitteln, Farbstoffen und Bindemitteln. Weitere Zusätze sind Emulgatoren (gegen Flockenbildung), Füllstoffe (Pigmente und Tönung), Sikkative (Trockenhilfe) und Konservierungsmittel (bei wasserverdünnten Lacken). Wasserlösliche und somit umweltfreundliche Acryllacke werden immer häufiger verwendet, eignen sich allerdings nur bedingt für stark strapazierte Außenanstriche.
Obwohl bei Sanierungen und Neubauten fast ausschließlich Fensterrahmen aus Kunststoff verwendet werden, gibt es auch noch Häuser mit den altbewährten Holzfenstern. Da sie ständig der Witterung und den wechselhaften Temperaturen ausgesetzt sind, müssen sie einerseits einen gut schützenden, feuchtigkeitsabweisenden Anstrich haben, der dem häufigen Öffnen und Schließen und den damit verbundenen Vibrationen des Rahmens standhält. Andererseits muss das Holz aber auch „atmen“ können. Feuchtigkeit soll entweichen, darf jedoch keinesfalls eindringen.
Heizungslack muss eine hohe Elastizität und Hitzebeständigkeit aufweisen
Auch für Außentüren gibt es Speziallacke, die aufgrund ihrer Zusammensetzung dieselben wichtigen Voraussetzungen bieten. Und damit man nicht zu lange auf das Trocknen warten muss, gibt es Produkte, die sehr schnell trocknen und an einem Tag drei Anstriche ermöglichen. Darüber hinaus stehen für besondere Effekte Speziallacke zur Verfügung, z.B. der sogenannte „Kunstschmiedelack“. Mit ihm kann man auf Metall oder Holz einen Schmiedeeffekt in Schwarz oder Anthrazit auftragen.
Heizungslack muss vor allem den unterschiedlichen Temperaturschwankungen widerstehen. Läuft die Heizung auf Hochtouren, dehnt sich die Farbe aufgrund der Wärmebildung aus. Umgekehrt zieht sie sich beim Abschalten der Heizung wieder zusammen. Der Lack muss also eine hohe Elastizität und Hitzebeständigkeit aufweisen. Die im Handel angebotenen Produkte werden meist auf der Basis hitzeresistenter Kunstharze hergestellt und können Temperaturen bis zu 180° C standhalten, ohne sich zu verflüssigen. Auch das Vergilben wird verzögert.
Für Holz im Außenbereich eignen sich vor allem Imprägnier- und Wetterschutzlacke
Fußböden sind sehr großen Belastungen ausgesetzt und müssen dementsprechend strapazierfähig sein. Es kommt also nicht nur darauf an, das die Anstriche kratz- und stoßfest sind, oder sich leicht reinigen lassen, sondern auch das Einsickern mineralischer Öle, Laugen und Säuren verhindern (Bastelkeller, Garage). Gleichzeitig muss der Lack aber auch gut auf glattem Untergrund wie Estrich, Beton, Faserzement oder Hartasphalt haften und zudem noch schnell trocknen und den Boden wirkungsvoll versiegeln.
Holz im Außenbereich ist den UV-Strahlen der Sonne, Feuchtigkeit und holzzerstörenden Pilzen ausgesetzt. Dadurch verliert es seine attraktive Natürlichkeit und wird grau und unansehnlich. Imprägnier- und Wetterschutzlacke bieten hier einen guten Schutz. Auch im Innenbereich ist Holz vielen Belastungen ausgesetzt. Parkettböden oder Treppen sind besonders empfindlich und müssen versiegelt werden, um sowohl physikalischen als auch chemischen Belastungen standzuhalten. Hier empfiehlt sich besonders ein Klarlack auf Kunststoffbasis mit hoher Transparenz, damit die natürliche Maserung des Holzes erhalten bleibt und gut zur Geltung kommt.