Wodurch entstehen kalte Füße und was können Betroffene tun, damit sie der Vergangenheit angehören?
Kurz und knapp: Kalte Füße sind ein Symptom für Durchblutungsmangel. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Kalte Füße können auch durch ein ungünstiges Raumklima entstehen. Das bedeutet, dass den Füßen mehr Wärme entzogen wird als der Körper Wärme „nachliefern“ kann.
Die meisten Wohnungen haben das Potential für kalte Füße
In den meisten Wohnungen sind unter den Fenstern Warmwasserheizkörper angebracht. Diese führen dazu, dass die Luft in den Räumen zirkuliert. Das nennt man Konvektion. Was passiert bei einer Konvektion? In den Lamellen des Heizkörpers wird die Luft erwärmt. Die erwärmte Luft steigt nach oben. So ist die Raumtemperatur an der Decke am höchsten. Nach dem Abkühlen sinkt die Luft wieder zum Boden. Da die von den Lamellen des Heizkörpers erwärmte Luft aufsteigt, wird die kühlere Luft „angesaugt“, im Heizkörper erwärmt und der Kreislauf beginnt von vorn.
Durch diese Zirkulation ist die Temperatur am Fußboden am niedrigsten. So entsteht ein sanfter Luftstrom, der kaum gespürt wird. Dieser transportiert die Wärme von warmen Körpern weg. So werden auch die Füße kalt, da der Körper nicht genügend Wärme mit dem Blutkreislauf in die Füße bringen kann, um den Wärmeverlust durch die Konvektion auszugleichen.
Luft kühlt an den Außenwänden ab
Bei der Zirkulation kommt die Luft auch mit den kalten Außenwänden in Berührung. Dort kühlt die Luft ab und verliert dadurch einen Teil ihres Tragevermögens für Luftfeuchtigkeit. So kondensiert diese Feuchtigkeit an den Außenwänden. Das führt wiederum zur Durchfeuchtung. Diese ist nur mit Messinstrumenten festzustellen. Zwei bis vier Prozent Durchfeuchtung des Mauerwerks führen bereits zu 50 % Dämmverlust. Das wiederum verschlechtert die Wärmebilanz. Außerdem strahlen diese Wände Kälte aus. Das wiederum führt zu einem unangenehmen Raumklima.
Jeder kennt sicher die unangenehme Situation: Die Heizung ist voll aufgedreht, trotzdem sind die Füße kalt und die Wände fühlen sich kalt an. Demzufolge strahlen sie auch Kälte aus. Die Atemluft wird als zu trocken empfunden. Im Hals gibt es ein unangenehmes Kratzen. Die Ursache ist aber nicht die zu trockene Luft, sondern der aufgewirbelte Staub, der durch die Konvektion verursacht wird. Zudem gibt es in vielen Wohnungen und Häusern feuchte Stellen oder gar Schimmelbildung an den Wänden. Die schlechte Luft erzeugt ein schädliches Reizklima mit spürbaren Folgen: Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach, Stress und Schlaflosigkeit nehmen zu.
Strahlungswärme bringt warme Füße
Eine Infrarotheizung (Kachelofen, Wandheizung usw.) braucht zum Transport der Wärmestrahlung kein Medium. Die Körper, Wände und der Fußboden im Raum werden direkt erwärmt. Die Luft wird sekundär durch die warmen Wände und Körper im Laufe der Zeit auch warm, deren Erwärmung ist aber für den Wohlfühleffekt nicht erforderlich. So hat eine Infrarotheizung (Strahlungsheizung) keine Luftzirkulation, so dass es auch keinen Wegtransport der Wärme von einem Körper gibt. Demzufolge entstehen auch keine kalten Füße. Im Gegenteil, die Wärmestrahlung erwärmt auch die Füße. Zudem fördert die Wärmestrahlung die Blutzirkulation. So können Menschen mit kalten Füßen durch einen Aufenthalt in Räumen mit einer Infrarotheizung wieder warme Füße bekommen. Damit kann auch Menschen geholfen werden, die aufgrund kalter Füße Einschlafschwierigkeiten haben.