Muskelschmerzen können die verschiedensten Ursachen haben. Auch wenn es für den Betroffenen unangenehm ist: eine ernsthafte Erkrankung liegt selten vor.
So gut wie jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Muskelschmerzen. Sei es nach dem Sport oder nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel, nach einer arbeitsreichen Woche am Computer, einer langen Autofahrt oder plötzlich nachts, wenn die Wade krampft. Die meisten dieser sogenannten Myalgien sind zwar lästig, aber harmlos. Nur in wenigen Fällen verursacht eine Erkrankung des Bewegungsapparates oder des Nervensystems den schmerzenden Muskel.
Häufigste Ursache für Muskelschmerz: Verspannungen
Der moderne Mensch leidet unter Verspannungen, am häufigsten im Rücken sowie im Nacken- und Schulterbreich. Auslöser dafür gibt es viele: einseitige Belastungen, Übergewicht, stundenlanges Sitzen am Computer bzw. Schreibtisch, Sport, aber auch Stress und psychische Belastungen können für einen verspannten Körper sorgen. Die Hauptursache für Verspannungen sind lokale Durchblutungsstörungen oder eine allgemein schlechte Blutzirkulation.
Plötzlich und heftig: Krämpfe
Tritt der Schmerz plötzlich und stark auf, handelt es sich meist um einen Krampf. Betroffen davon sind am häufigsten die Waden und Oberschenkel. Ursachen für einen Krampf können sein: Elektrolytverlust durch starkes Schwitzen oder starken Durchfall, zu enges Schuhwerk, Krampfadern, Infektionen, schlechter Trainingszustand, Kälte oder krankheitsbedingte Veränderung des Muskels.
Muskelkater – Schmerzen nach dem Sport
Diesen Muskelschmerz kennt jeder. Über seine Entstehung lässt sich auch heute noch streiten: die eine Meinung hält winzige Risse (Mikrorupturen) in den Muskelfasern für die Ursache des Schmerzes. Eine veraltete, aber immer noch vertretene Meinung hingegen spricht von Übersäuerung des Körpers als Auslöser.
Geht man mit der moderneren Ansicht und vermutet Risse als Schmerzverursacher, lässt sich das unangenehme Gefühl wie folgt erklären: Durch die Risse kann langsam Wasser in den Muskel eindringen, wodurch sich Ödeme bilden. Diese sorgen für eine Schwellung des Muskels, so dass dieser wiederum gedehnt wird. Der Muskelkater ist mithin lediglich der gefühlte Dehnungsschmerz.
Die Übersäuerungstheorie hingegen hält im Muskel eingelagerte Milchsäure (Laktat) für den Auslöser des Schmerzes.
Chronische Muskelschmerzen
Kritisch wird es, wenn der Muskelschmerz chronisch ist oder droht, es zu werden. Treten regelmäßig Schmerzen am ganzen Körper auf, dann kann es sich um eine Fibromyalgie, eine nicht entzündliche Schmerzerkrankung, handeln. Auch Infektionen wie Grippe, Borreliose, Malaria oder Tetanus können zu ganzkörperlichen Myalgien führen. Ob ein Schmerz chronisch oder nicht ist, muss durch einen Arzt festgestellt werden. Schon bei den ersten Anzeichen für eine chronische Erkrankung sollte der Körper untersucht werden. Denn je länger Schmerzen unbehandelt bleiben, desto schlimmer und nachhaltiger wirkt es sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Betroffenen aus.