Ökostrom, oder auch „grüner Strom“ genannt, wird aus erneuerbaren Energiequellen produziert. Dazu gehören: Wasserkraft, Windenergie, Biogas, Biomasse, Fotovoltaik (solare Strahlungsenergie), Solarthermie und Erdwärme. Es gibt vier fundamentale Gründe, von atomarer und fossiler Energie zu erneuerbaren Energien zu wechseln:
- Erneuerbare Energien sind emissionsfrei und damit klimaneutral.
- Erneuerbare Energien sind langfristig billiger. Höhere Investitionen sind nur am Anfang durch Umwandlungs- und Bereitstellungstechnik zu tätigen. Später wird keine verbesserte Technik mehr nötig sein, wie sie beispielsweise nötig ist, um in immer größeren Tiefen Öl zu fördern.
- Erneuerbare Energien gibt es überall auf der Welt und geben somit die Möglichkeit der Energieautonomie von Staaten.
- Erneuerbare Energien sind unerschöpflich und somit friedensfördernd.
Das Erneuerbare Energiegesetz (EEG)
Seit 1991 gibt es in Deutschland das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es dient dem Klimaschutz, indem es den Ausbau von Energieversorgungsanlagen vorantreibt, die auf Basis der oben genannten erneuerbaren Quellen arbeiten. Nach dem EEG sind die Netzbetreiber verpflichtet, diese Anlagen an ihr Netz anzuschließen und den so eingespeisten Strom zu vergüten. Die Quote der Anlagen sowie die Vergütungen werden dabei vorgeschrieben.
Das Ziel des EEG ist es, bis zum Jahr 2020 den Anteil regenerativer Energien an der Stromversorgung von derzeit vierzehn Prozent auf zwanzig bis dreißig Prozent zu steigern. Ein wichtiger Schritt in die Unabhängigkeit von gefährlichem Atomstrom und Strom aus klimabelastenden, fossilen Energiequellen.
Gleichzeitig gibt es aber Pläne zu Laufzeitverlängerungen veralteter Atomkraftwerke. Zusätzlich planen die großen Energiekonzerne den Neubau von fünfundzwanzig Kohlekraftwerke. Als Verbraucher können wir dazu beitragen, diesen Rückschritt aufzuhalten und die Schritte nach vorn in eine umweltverträgliche und sichere Energieversorgung zu beschleunigen. Geh mit! Wechsle auch Du zu Ökostrom!
Warum Ökostrom?
Wenn Du auf richtigen Ökostrom umstellst, kannst Du Dir sicher sein, dass der Strom aus Anlagen kommt, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und kein CO2 erzeugen. Außerdem förderst Du mit Ökostrom den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.
Bei der Auswahl des Ökostrom-Anbieters muss man ganz genau hinschauen. Denn einige bezeichnen den Strom aus alten Wasserkraftanlagen, den es schon immer gegeben hat, einfach als Ökostrom und verkaufen ihn dann teurer, ohne dass weitere Anlagen gefördert würden, was den höheren Preis rechtfertigen würde.
Im Rahmen eines europaweiten Handelssystems kann man mit sogenannten RECS-Zertifikaten (Renewable Energy Certificate System) auf dem Papier Atomstrom gegen Ökostrom tauschen. In Skandinavien wird schon seit langem viel Strom in Wasserkraftwerken erzeugt. Mit den Zertifikaten tauschen sie ihren Strom gegen Atomstrom aus Deutschland. Bezieht man nun diesen sogenannten Ökostrom, wird dadurch nicht mehr Strom aus erneuerbaren Quellen produziert als vorher auch. Der Strommix ändert sich nicht und es werden auch keine regenerativen Anlagen gebaut.
Wie Du siehst, kannst Du es Dir sparen, Ökostrom zu beziehen, wenn der Anbieter sich nicht dazu verpflichtet, mit dem Mehrpreis neue Anlagen für regenerative Energien zu bauen. Die Energiewende können wir als Verbraucher aber durch zwei Möglichkeiten vorantreiben: Wir beziehen echten Ökostrom und neue Anlagen können gebaut werden, oder wir investieren in erneuerbare Energien. Dazu findest Du bei People for Future interessante Projekte.
Greenpeace Energy, Elektrizitätswerke Schönau, Lichtblick und Naturstrom AG
Echten Ökostrom gibt es überregional bei Greenpeace Energy, den Elektrizitätswerken Schönau, bei Lichtblick und der Naturstrom AG. Regional gibt es eine unüberschaubare Zahl an Ökostrom-Anbietern. Hier sollen Ökostrom-Labels bei der Orientierung helfen. Aber auch bei ihnen muss man genauer hinschauen und RECS-Zertifikate ausschließen.
Wer sich hundertprozentig sicher sein will, dass sein Strom ausschließlich aus Erneuerbaren Energien stammt und weitere regenerative Anlagen ausgebaut werden, der achtet auf das Grüner-Strom-Label (www.gruener-strom-label.de). Wer sich für ein Stromangebot mit diesem Label entscheidet, zahlt einen geringen Aufpreis (mind. 1 Cent/kWh) in einen Fond. Aus diesem Fond werden vom Stromanbieter neue Stromerzeugungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien über das EEG hinaus gefördert.
Stromwechseln – Nichts leichter als das!
- Man muss nichts weiter tun als einen Vertrag beim Ökostromanbieter abzuschließen.
- Den Rest regelt der neue Stromanbieter. Er kündigt den alten Vertrag und nach der Kündigungsfrist wird man übergangslos vom neuen Vertragspartner beliefert.
- Es gibt keine Wechselgebühren.
- Man zahlt nicht doppelt. Schon gezahltes Geld wird mit der Abschlussrechnung verrechnet.
- Sofern die Stromversorgung nicht zentral verwaltet wird, wie zum Beispiel in Studentenwohnheimen, hat der Vermieter nichts mit dem Stromvertrag zu tun. Auch in einem Mehrfamilienhaus kann man als einzelne Partei den Stromanbieter wechseln.
- Für den Stromzähler und technische Fragen ist nach wie vor der örtliche Netzbetreiber zuständig.