Die köstliche Frucht Granatapfel findet auch hier zu Lande immer mehr Liebhaber. Saftig, sinnlich, gesund zieht sie ein in unsere Gourmetküchen.
Schon in der Antike galt der Granatapfel als etwas Besonderes. Ein Granatapfel war der Preis, den der griechische Königssohn Paris seiner Favoritin Aphrodite schenkte, als er unter drei Göttinnen die schönste wählen sollte.
Heimat des Granatapfels
Der Granatapfel zählt zu den myrtenartigen Weiderichgewächsen und war ursprünglich in Mittel- und Westasien beheimatet. Heute findet man ihn auch in weiteren Gebieten mit milden Wintern, wie dem Mittelmeerraum, Indonesien, der Karibik und Lateinamerika.
Granatapfel – ein Symbol mit Geschichte
Als Zeichen für Fruchtbarkeit, aber ebenso für Macht, wurde der Granatapfel seit Jahrhunderten eingesetzt. Auch die Kirche hat sich dieses Symbols bedient und zahlreiche Maler haben den Granatapfel im religiösen Kontext abgebildet. So reicht etwa die „Stuppacher Madonna“ des Matthias Grünewald dem Jesuskind einen Granatapfel. Ebenso hat Sandro Boticelli seine „Madonna mit dem Granatapfel“ mit einer aufgeschnittenen Frucht dargestellt. Besucht man die andalusische Stadt Granada, so findet man den Granatapfel an vielen Stellen, sei es im Stadtwappen, in Stein gemeißelt oder in Metall gegossen. Gemäß seiner Verbreitung weisen etliche Suren des Koran auf den Granatapfel hin.
Granatapfel – eine Frucht für alle Sinne
Der ausgereifte Granatapfel ist orangerot bis tiefrot, hat Ähnlichkeit mit einem Apfel und eine Größe von bis zu zehn Zentimetern Durchmesser. Unter der dicken Schale verbirgt sich eine Vielzahl von Samen, deren Kern von einer äußerst saftigen Hülle umgeben ist. Diese Samen sind in Kammern angeordnet, die untereinander von dünnen Wänden unterteilt sind. Die äußere Erscheinung eines reifen Granatapfels ist schon ansprechend und man kann ihn ohne Reue ein paar Tage als Dekoration in einer Schale liegen lassen. Einmal geerntet, reift er nämlich nicht mehr nach. In der Mitte auseinander geschnitten, zeigt der Granatapfel seine Struktur. Genau genommen gehört er zum Beerenobst. Ist er geteilt, lassen sich die einzelnen Samen leicht aus den Kammern lösen. Doch Vorsicht: der Saft spritzt und weist eine rote Färbung auf, die empfindliche Oberflächen dauerhaft einfärben kann.
Gesund und wertvoll
Seit Jahrtausenden wird der Granatapfel als Heilfrucht eingesetzt. Längst hat es sich auch bei uns herumgesprochen, dass der Granatapfel nicht nur köstlich schmeckt, sondern auch reich an gesunden bioaktiven Inhaltsstoffen ist. Neben Vitamin C, Kalium, Kalzium und Eisen enthält der Granatapfel auch Flavonoide (diese stärken das Immunsystem und hemmen wirksam Viren, Bakterien und Pilze), beugt Entzündungen vor und ist ein Radikalenfänger. Vorbeugend wird der Granatapfel auch gegen Herz- und Kreislauferkrankungen eingesetzt, wenngleich die Ergebnisse gesicherter medizinischer Studien noch nicht in ausreichendem Maß vorliegen.
Granatapfel – ein fruchtiger Genuss
Wenn im Spätherbst die reifen Granatäpfel in unserem Obstsortiment auftauchen, wäre es sehr schade, diese aus mangelhafter Kenntnis ihrer Eigenschaften liegen zu lassen. Mit Granatäpfeln lassen sich viele Speisen verfeinern und variieren. So passen die saftigen, süß-säuerlichen Samen bestens zu Obstsalaten und Eis oder ins morgendliche Müsli. Im gut sortierten Lebensmittelhandel ist auch Granatapfelsaft erhältlich. Doch Vorsicht – wie bei vielen Dingen empfiehlt sich ein kritischer Blick auf die Inhaltsstoffe. Industrielle Fertigung ist nicht selten auch hier auf möglichst kostenschonende Herstellung bedacht und von den gesunden Inhaltsstoffen ist dann nicht mehr viel vorhanden.
Endiviensalat mit Granatapfel und Grapefruit
Blattsalate wie Endivien, Häuptelsalat oder Rucola erhalten durch die Beigabe von Granatapfelsamen eine köstlich fruchtige Ergänzung.
Die zarten Blätter eines Endiviensalats werden gewaschen und in mundgerechte Stücke geteilt. Dann hebt man die ausgelösten Samen eines Granatapfels und die sorgfältig filetierten Fruchtspalten einer roten Grapefruit unter. Für die Marinade mischt man einen Esslöffel Waldhonig mit einem Esslöffel scharfen Senf, Salz und einem Schuss besten Olivenöls. Fertig ist ein köstlicher Muntermacher für einen energiegeladenen Novembertag. Ausprobieren und genießen – so gut kann Gesundes schmecken!