Warum das teuerste Öl der Welt jedem Olivenöl Konkurrenz macht. Es wird lediglich im Westen Marokkos gewonnen und kam schon bei den alten Berbern zum Einsatz. Arganöl ist aber nicht nur zum Kochen geeignet.
Die Sterneköche hierzulande und anderswo kennen es bereits seit Jahren, dem geneigten Hobbykoch mag es spanisch vorkommen. Dabei kommt das teuerste Öl dieser Welt gar nicht aus Spanien, sondern aus dem Norden Afrikas, genauer gesagt aus Marokko. Doch was macht das Arganöl so teuer und begehrt?
Gesund und lecker
Viele Gründe sprechen für den Verzehr des Öls. Zum einen hat es einen sehr hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Mit einem Anteil von über 80 Prozent an diesen Fettsäuren ist es ein sehr gesundes Öl. Zum anderen ist es optimal für den Einsatz in der Küche geeignet, da es einen sehr hohen Flammpunkt aufweist. Außerdem spricht der einmalige Geschmack des Öls für sich, Profiköche wissen das. Das Arganöl enthält sehr viel Vitamin E – die Gesundheit dankt. Obwohl rund um gesund und bekömmlich, wird das Arganöl nicht nur in der Küche eingesetzt. Es dient der Kosmetikindustrie als Grundlage diverser Antiagingmittel und kommt auch bei Nahrungsergänzungsmitteln zum Einsatz.
Aufwendige Herstellung
Gewonnen wird das Öl in Marokko und zwar aus der Frucht des Arganbaums. Den Arganbaum trifft man nur noch im Westen von Marokko an. In dieser kargen und wüsten Region stellten bereits die alten Berber das Öl her. Die Exklusivität des Arganöls ist zum einen der räumlichen Begrenzung und zum anderen der langen Verarbeitungszeit geschuldet. Zwar kann man die Früchte des Arganbaumes mehrmals im Jahr ernten, die Herstellung an sich ist jedoch sehr zeitaufwendig. So dauert die Gewinnung eines Liters des flüssigen Goldes in traditioneller Herstellung ungefähr zwölf Stunden. Da verwundert es nicht, dass ein Liter des exklusiven Saftes zwischen 80 und 100 Euro kostet.
Bei der Herstellung von Arganöl wird das Öl aus der Arganfrucht gepresst. Diese Frucht sieht in etwa so aus wie eine Walnuss. Die Innere Schale dieser Frucht enthält die wichtigen Samen, aus welchen das Öl gepresst wird. Gepresst werden die Samen entweder geröstet oder ungeröstet. Geröstetes Arganöl hat einen nussigen Geschmack und eine dunkle Färbung. Ungeröstetes Arganöl hingegen ist fast geschmacksneutral. Die UNESCO rief im Jahre 1998 die in Marokko gelegene Arganeraie zu einem Biosphären-Reservat aus. Damit sollte sowohl die alte Verarbeitungskultur der Berber als auch der Baum an sich geschützt werden. Zur gleichen Zeit entwickelte man in Marokko aber auch die industrielle Verarbeitung der Arganfrucht. Somit steht das Siegel der UNESCO seit einiger Zeit auf dem Spiel.
Das hochwertigere Öl erhält der Kunde durch die traditionelle Herstellung, die eine Geschichte von über tausend Jahren vorweisen kann. Bei ihr wird auf die Zugabe von chemischen Mitteln oder Wasser verzichtet und das Öl wird kalt gepresst. Nur so entfaltet das Öl seine gesamte Wirkung.