Als chinesischer Apfel kam die Orange nach Europa. Die Apfelsine oder Orange wird weltweit geschätzt. Sie ist auch in der kalten Jahreszeit frisch verfügbar und versorgt so im Winter die Menschen mit Vitaminen.
Sie gehört zu den beliebtesten Südfrüchten in Europa. Gerade im Winter, wenn das Angebot einheimischer Früchte dünner wird, ist sie eine wertvolle Ergänzung des Speiseplans.
Herkunft und Anbauregionen
Aus China, wo sie schon seit 3000 Jahren angebaut wird, brachten im 15. Jahrhundert portugiesische Ostasienfahrer die Frucht mit nach Hause. Sie wurde dort kultiviert und als „Chinesischer Apfel“ bezeichnet. Daraus leitet sich die in Norddeutschland verbreitete Bezeichnung Apfelsine ab. In anderen Regionen ist die Bezeichnung Orange, die sich auch im Norden ausbreitet, üblicher.
Die Orange braucht zur Reifung Wärme und verträgt nur schlecht Frost. Daher sind Orangenplantagen nur in den Tropen und Subtropen zu finden. In diesen Regionen ist sie weit verbreitet. Die größten Orangenproduzenten der Welt sind Brasilien und die Vereinigten Staaten. In Europa sind die größten Pflanzungen in Spanien und Italien zu finden.
Der Orangenbaum
Orangen sind mittelgroße und immergrüne Bäume. Sie erreichen eine Höhe von bis zu zehn Metern und haben eine runde Krone. Die ovalen Blätter bilden Spiralen an den Zweigen. Die Blüten stehen einzeln oder in Blütenständen und verströmen einen typischen Duft. In Europa ist die Blütezeit von Februar bis Juni.
Die Frucht besteht aus Segmenten. In ihnen nehmen Schläuche den Saft auf, der bei den meisten Sorten orange gefärbt ist. Aber auch gelbe und rote Säfte sind möglich. Um die Frucht hüllt sich eine zweiteilige Schale. Die innere Schicht ist weich und weiß, die äußere bei reifen Früchten orange. Die Öldrüsen in der Schale sorgen für den typischen Duft. So sie nicht kernlos gezüchtet sind, enthält fast jedes Segment die ovalen Samen.
Orangen sollten am Baum ausreifen. Je länger sie am Baum hängen, desto stärker sinkt der Säuregehalt und steigt der Zuckergehalt. Die Früchte reifen kaum nach.
Die Sorten der Orange
Man unterteilt die Orangensorten in Bitterorangen oder Pomeranzen, die für den Verzehr keine Rolle spielen, und vier Gruppen von süßen Orangensorten, die Blond- oder Rundorangen, die Navelorangen, die pigmentierten Blut- und Halbblutorangen sowie die säurefreien Orangen.
Die wichtigsten Vertreter der Blondorangen sind die Sorten
- Shamouti oder Jaffa, die hauptsächlich in Israel angebaut wird.
- Valencia, auch Valencia Late genannt, die im Mittelmeerraum, Südafrika und den USA weit verbreitet sind.
Die Navelorangen stammen aus Brasilien. Ihr Kennzeichen ist eine Tochterfrucht, die wie an Nabel aussieht. Ihr Pluspunkt ist die weitgehende Kernfreiheit. Aber viele Sorten eignen sich nicht zum Auspressen, weil dabei ein Bitterstoff frei wird. Wichtige Sorten sind:
- Washington Newhal oder Navelina, mit großen Ausstülpungen und recht großen Früchten.
- Cara Cara mit rotem Fruchtfleisch
Blutorangen zeigen eine rote Färbung des Fruchtfleisches und manchmal auch der Schale. Sie stammen aus trockenen Gebieten mit großen täglichen Temperaturdifferenzen. Dadurch bildet sich Anthocyan in den Pigmenten und sorgt für die rote Farbe. Wichtige Sorten sind:
- Sanguine oder Rundblut
- Double fine oder Blutoval
- Moro
Säurefreie Orangen sind z. B. die aus Indien kommende Mosambi. Sie ist grün bis gelb gefärbt und wegen niedrigem Säuregehalt sehr süß im Geschmack.
Verwendung der Orangen
O-Saft ist das Zauberwort, wo ein Großteil der Orangen landet. Noch in den Erzeugerländern, vor allem in Brasilien, werden die Orangen ausgepresst und reisen als Orangensaftkonzentrat in die Verbraucherregionen, wo nach Zusatz von Wasser daraus wieder Orangensaft wird.
Die Orange ist Lieferant von Duftstoffen und Limonenöl. Tee wird mit getrockneter Orange aromatisiert und die Blütenblätter eignen sich zum Brühen von Tee.
Ihre vollen Geschmack und die positiven Wirkungen für die Gesundheit bringt allerdings die frische Frucht auf den Tisch. In Europa läuft die Ernte von Orangen von Oktober bis August. In dieser Zeit sind frische Früchte aus der Mittelmeerregion verfügbar. Andere Regionen ergänzen das europäische Angebot. Was aus Apfelsinen werden kann, dass hat beispielsweise Monika Tasi in dem Beitrag Leckere Rezepte mit Orangen beschrieben.
Der Inhalt der Apfelsine
Die Apfelsine ist nicht nur lecker. Sie soll obendrein auch noch gesund sein. Wer auf seine Linie achtet, der ist über die ganzen 420 Kilokalorien pro Kilogramm hoch erfreut. Dabei ist die Frucht mit bis zu 650 Milligramm Vitamin C pro Kilogramm ein massiver Spender von Vitamin C.
Weiter sind Apfelsinen reich mit Carotin und Vitaminen B ausgestattet. Das Fruchtfleisch der Apfelsine enthält Bioflavonoide. Die schützen das Vitamin C vor Zerstörung durch Sauerstoffeinwirkung. Daher ist es für die Gesundheit am wirkungsvollsten, die Orangen frisch und samt Fruchtfleisch zu verzehren. Dann können sie die Abwehrkräfte optimal stärken und das alljährliche Frühjahrstief überwinden helfen.