Kleine Warenkunde rund um „saure Gurken“. Eingelegte Gurken sind ein beliebter, kalorienarmer Snack für Zwischendurch und machen sich gut auf dem Abendbrottisch oder dem Partybüffet.
Für die Herstellung der verschiedensten feinsauren Köstlichkeiten werden Einlegegurken verwendet, die von Juli bis September im Freiland geerntet werden. Die Gurke, lateinisch „Cucumis sativus“, gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Es handelt sich um ein Fruchtgemüse, deren fleischige Früchte botanisch zu den Beeren zählen. Während Salatgurken überwiegend unter Glas angebaut werden, sind die kleineren Einlegegurken robuster und gedeihen auch in Deutschland unter freiem Himmel. Große Anbaugebiete liegen in Niederbayern und Franken und sehr bekannt sind auch die Gurken aus dem Spreewald. Fast die gesamte heimische Produktion landet in der Konservenindustrie, wo die Gurken zu feinsauren Delikatessen für jeden Geschmack veredelt werden.
Vom Feld in Glas oder Dose
Gurken ranken sich am Boden und werden von Hand geerntet. Sie wachsen so schnell, dass die Felder 3 bis 4 Mal pro Woche abgeerntet werden müssen. Dabei liegen Erntehelfer bäuchlings auf einem sogenannten Gurkenflieger, der 100 Meter in der Stunde zurücklegt. In einem Radius von knapp einem Meter werden die Gurken von 4 bis 15 cm Länge gepflückt und auf ein Förderband gelegt. Sortiert werden die Gurken dann auf dem Betriebshof. Danach werden sie gewaschen und zu den unzähligen Gurkenvariationen weiter verarbeitet. Je nach Größe der Früchte werden sie entweder ganz oder in Scheiben oder Stifte geschnitten verwendet. Der Hauptproduktionsweg für „saure Gurken“, der unter anderem der Konservierung dient, erfolgt hauptsächlich durch Zusatz eines Aufgusses aus Essig, Gewürzen und Kräutern und anschließende Pasteurisation. Lediglich Salzgurken und Salz-Dill-Gurken erfahren einen anderen Verarbeitungsweg, indem sie durch natürlich Milchsäuregärung „dosenfertig“ gemacht werden. Das frische Gemüse wird ohne Einsatz von Konservierungsstoffen schonend verarbeitet, so dass Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben. Zwischen Ernte und Verwertung vergehen nicht mehr als 24 Stunden. So erhält der Verbraucher erntefrische Gurken verschiedenster Varianten, die durch die schonende Verarbeitung für eine lange Zeit haltbar gemacht werden.
Sauer macht lustig
Die Zeit des Hochsommers, in der die meisten Leute Ferien machen – also genau in der Hochsaison der Einlegegurken – und in der sich auch allgemein wenig ereignet, sodass die Zeitungen häufiger als sonst mit nebensächlichen und kuriosen Meldungen gefüllt werden, wird auch „Sauregurkenzeit“ genannt. Das ist aber noch lange kein Grund in das „Sommerloch“ zu fallen. Mit den zahlreichen Gurkenvariationen wird die warme Jahreszeit zum erfrischend säuerlichen Erlebnis. Und dass die Gurkenspezialitäten durchschnittlich nur 10 bis 20 Kalorien pro 100 Gramm und viele Vitamine und Mineralstoffe liefern, macht sicherlich auch lustig. Dass angeblich viele Schwangere Appetit auf saure Gurken haben, ist dagegen nur ein Märchen. Eine schöne „Sauregurkenzeit“ und guten Appetit!