Schwanger trotz Pille. Kann die Wirksamkeit der Verhütung gestört werden? Manch eine Frau kennt das Gefühl: Man hat immer pünktlich die Pille genommen und nun ist der Schwangerschaftstest plötzlich positiv. Wie ist das möglich?
Die Antibabypille ist eines der beliebtesten Verhütungsmittel und auch junge Mädchen lassen sich beim Gynäkologen heutzutage immer öfter das Hormonpräparat verschreiben. In Deutschland nehmen fast 55 Prozent aller Frauen die Pille. Im Grunde genommen sind die kleinen bunten Tabletten auch ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,1 und 0,9. Das heißt, wenn ein Jahr lang 1000 Frauen die Pille nehmen, werden eine bis neun dennoch schwanger. Wie kommt es also dann, dass man immer wieder von Fällen hört, in denen Frauen trotz Pille schwanger geworden sind? Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Die drei wichtigsten werden im Folgenden genannt.
Andere Medikamente können Wirksamkeit einschränken
Eine der häufigsten Ursachen für die Unwirksamkeit der Pille ist die gleichzeitige Einnahme von anderen Medikamenten. Dabei sind besonders unterschiedliche Antibiotika oder Präparate zur Behandlung von Epilepsie zu nennen. Aber auch selbst scheinbar alltägliche Kopfschmerztabletten können die Wirksamkeit der Pille, wenn sie denn Paracetamol enthalten, einschränken und damit eine ungewollte Schwangerschaft verursachen.
Einnahmefehler machen Pille vielleicht unwirksam
Auch wenn frau sich sicher ist, die Pille regelmäßig zur selben Zeit eingenommen zu haben, kann ein kleiner Fehler bei der Einnahme schon die Wirksamkeit beeinträchtigen. Das gilt besonders für die Minipille, die möglichst jeden Tag zur exakt gleichen Uhrzeit eingenommen werden sollte. Aber auch eine Urlaubsreise in eine andere Zeitzone kann einen Einfluss auf den Einnahmerhythmus haben. Besonders bei der Planung solcher Reisen sollte man sich im Vorfeld ausführlich beim Gynäkologen beraten lassen.
Durchfall und Erbrechen spült Wirkstoffe aus
Oft hat man zum Beispiel bei einem Magen-Darm-Infekt andere Dinge im Kopf als Sex und so ist die Tatsache, dass man vielleicht erst kurze Zeit vor dem Erbrechen die Pille geschluckt hat, schnell wieder vergessen. Dass die Pille, wenn sie mit erbrochen wurde, nicht mehr wirken kann, ist klar und manchmal folgt einige Wochen später die Überraschung: schwanger. Doch auch die Einnahme von Abführmitteln kann die Wirksamkeit beeinträchtigen. Diese sorgen nämlich dafür, dass der Körper auch viel Wasser verliert und das ist wichtig für die Aufnahme der Hormone aus der Pille. Die Wirkung wird eingeschränkt.
Pille schadet weder Ungeborenem noch Fruchtbarkeit
Es gibt also tatsächlich einige Einflussfaktoren, die die Wirksamkeit der Antibabypille außer Kraft setzen. Ist eine Frau tatsächlich trotz Einnahme schwanger, ein Schwangerschaftstest bringt hier schnell Klarheit, und entscheidet sich für das Baby, muss sie übrigens keine Sorge haben, wenn sie die Pillenpackung aufgebraucht hat, weil sie nichts von der Schwangerschaft wusste: Dem ungeborenen Baby schaden die Wirkstoffe nicht. Und auch wenn frau die Pille bewusst absetzt, um schwanger zu werden, muss sie sich keine Sorgen machen: Die Fruchtbarkeit wird von der Antibabypille nicht eingeschränkt.