Gartenbesitzer sind verunsichert, ob sie bedenkenlos sparen und Rasenmäher und Motorsense mit dem umweltfreundlichen Kraftstoff E10 betanken können. Ob auch Kettensäge und Laubsauger ohne Risiko mit Biosprit betrieben werden können oder Probleme für die mit Benzinmotoren angetriebenen Geräte zu befürchten sind, ist vielen unklar.
Risiko auch für Motorsensen, Kettensägen und Laubsauger?
Der neue Biosprit E10 verunsichert die Verbraucher schon in Bezug auf das Auto: Den meisten ist nicht klar, ob ihr Fahrzeug den umweltfreundlichen Kraftstoff verträgt oder das Risiko eines Motorschadens besteht. Änhlich unsicher sind jetzt auch die Gartenbesitzer, ob sie sparen können oder nicht. Schließlich tanken auch Rasenmäher, Motorsensen, Kettensägen und Laubsauger Super. Sollte man zur Sicherheit besser das teurere Super Plus tanken oder reicht das preisgünstigere E10 aus? Die Verbraucherzentrale Sachsen hat sich dieser Frage angenommen und Untersuchungen mit dem neuen umweltfreundlichen Kraftstoff E10 angestellt. Die Fachleute kommen zu dem Ergebnis: Gartengeräte sollten besser nicht mit E10 betankt werden.
Risiko von Rostbildung und Verstopfungsgefahr der Düsen
Es besteht das Risiko der Wasseraufnahme, dadurch ist Rostgefahr für Tanks und Leitungen zu befürchten. Denn E10 hat einen höheren Alkoholgehalt als Normalbenzin, verdampft deshalb schneller und nimmt mehr Wasser auf. Dadurch könnte die Gefahr zu bestehen, dass die Blechtanks und Metallleitungen der Geräte schneller rosten. Weil viele elektrische Gartengeräte für den privaten Gebrauch in China hergestellt werden und die verwendeten Materialien nicht unbedingt die stabilsten sind, könnte das Risiko der Korrosion bei diesen Billigprodukten höher als z.B. bei Autos sein. Eine weitere Gefahr drohe den feinen Düsen und Kanälen, vermutet man bei der Verbraucherzentrale. Denn vom Biosprit angezogenes Wasser reagiert mit Legierungen aus Aluminium und Messing. Dabei könnten sich etwa im Vergaser Beläge bilden, die die empfindlichen Systeme verstopfen und zu irreparablen Schäden führen.
Motorgeräte könnten mit E10 schlechter anspringen
Weil der Alkohol im E10 schneller verdampft als im Normalbenzin, altert der Kraftstoff bei längerer Lagerung. Deshalb besteht ein weiteres Risiko darin, dass sich die Zündfähigkeit des Benzins verringert. Wer also E10 für längere Zeit im Kanister lagert, dem drohen Startprobleme für seine elektrischen Gartengeräte. Die Verbraucherzentrale Sachsen rät dazu, E10 nicht länger als höchstens vier Wochen im Kanister aufzubewahren, damit die Geräte weiter problemlos anspringen.
E10 für Gartengeräte frisch tanken und komplett aufbrauchen
Maschinen, die länger als 20 Tage nicht im Gebrauch sind, sollten nach Meinung der Verbraucherzentrale nicht mit E10 betankt werden. Risikolos sei der neue Biosprit nur, wenn er vor Gebrauch frisch gezapft wird und dann vollständig aufgebraucht wird. Allerdings wäre das sehr unpraktisch für Kleingärtner. Wer unbedingt ein paar Cent sparen will, sollte sich beim Hersteller erkundigen, ab seine elektrischen Gartengeräte auch den neuen Biosprit E10 vertragen. Wer auf Nummer sicher gehen will, tankt einfach das etwas teurere Super Plus. Bewährte Tipps und Tricks zum Spritsparen gibt es – anders als beim Auto – für Gartengeräte leider nicht.